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AD ASTRA Buchausgabe 008 Der Schattenstern I

AD ASTRA Buchausgabe 008 Der Schattenstern I

Titel: AD ASTRA Buchausgabe 008 Der Schattenstern I Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Klein
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Bosz’ ein sich aufbäumendes Misstrauen werden ließ. Es war klar, dass die beiden nicht nur über galaktische Politik sprechen wollten, sondern dass mehr dahinter stand. Augenscheinlich versuchte man ihn, Kapitän Szanta Bosz, davon zu überzeugen, dass das Imperium nicht mehr das war, was es vorgab zu sein. Man wollte ihn für eine imperiumsfeindliche Idee gewinnen.
    Diese Ungeheuerlichkeit war so erschreckend, dass Bosz – im Nachhinein betrachtet – in der Eile die falsche Entscheidung traf. Statt zum Schein auf das dubiose, noch nicht wörtlich ausgesprochene Angebot einzugehen, um anschließend weitere Informationen über diese Verschwörung zu sammeln, wandte er sich wortlos ab und verließ den Raum. Man ließ ihn gewähren.
    Zurück auf seinem Schiff ärgerte er sich über seine unprofesionelle Reaktion, und nachdem er mit seinem Geschwader die Raumstation wieder verlassen hatte, überlegte er, wie er nun vorzugehen hatte. Ihm wurde klar, dass ein einfaches Melden der Verschwörer nicht ausreichen würde – Mi Tai war selbst Major und damit ein ranghoher Offizier im Militär des Imperiums, und niemand konnte garantieren, dass sich Szanta Bosz bei einem Rapport nicht ans Messer lieferte, wenn er mit einem Gleichgesinnten der Rebellen sprach.
    So entschloss er sich, seinen Fehler insofern wieder gut zu machen, als dass er selbst Informationen über diese Konspiration sammelte.
    In den folgenden Monaten, in denen er den Aufträgen der Kaiserin nachkam, hielt er Augen und Ohren offen. Mehrfach wurde er von unterschiedlichen Personen kontaktiert, die ihn in ähnliche Gespräche verwickelten wie in jenes, das er auf der Raumstation Imikron-TX erlebt hatte, und jedes Mal spielte er den durchaus Interessierten, der sich jedoch Bedenkzeit erbat. Die Größe und der Einfluss der Konspiranten wurde von Mal zu Mal offensichtlicher, und als rund ein Jahr später der Händler Mercurion Tallur ihm berichtete, wusste er bereits, dass das ganze Militär ausgehöhlt war von Mitgliedern der Verschwörung.
    Und nun stand er an der Scheibe seiner Kommandozentrale, blickte auf die Schiffe seines Geschwaders und fragte sich, wie viele davon nur noch zum Schein die imperiale Uniform trugen.
    Der Entschluss kam lawinenartig auf ihn zu, überrollte ihn und hinterließ ihn selbst als Person, die wusste, wie ihre nächsten Schritte aussahen. Mit einem heftigen Ruck riss er sich von dem Anblick und der ihn befallenen Melancholie los und ging mit weiten Schritten zum hinteren Ausgang der Kommandozentrale.
    „Ein Ein-Mann-Raumschiff startklar machen!“ befahl er einem seiner Offiziere; dieser war es gewohnt, nicht lange zu fragen, sondern den Befehl zügig auszuführen.
    Doch bevor Szanta Bosz zum Hangar ging, begab er sich zunächst in seine Kabine, aktivierte dort seinen Terminal und loggte sich in das zentrale Kommunikations- und Informationsnetz des imperialen Militärs ein. Er hatte beschlossen, nun aus seiner passiven Rolle zu treten, um aktiv an der Aufdeckung und Beseitigung dieser Verschwörung mitzuwirken. Dazu wollte er dort beginnen, wo sein erster Kontakt mit der Konspiration stattgefunden hatte – bei seinem Kollegen, dem Geschwaderkapitän Ishabischu.
    Mittels Informationsnetz stellte er fest, dass sich die gesuchte Person nicht mehr bei ihrem einstigen Geschwader befand, sondern vor einigen Wochen den Dienst quittiert hatte, um als privater Leibwächter bei einem Unternehmen in Imperia auf Zenit anzuheuern. Es gelang Szanta Bosz, die Daten und Adresse dieses Betriebes zu ermitteln, der unter der Bezeichnung Ervoos-Colvoumo-Import-Export-Logistik E.C.I.E.L. eingetragen war, und so übertrug er seinem 1. Offizier das Kommando über das Geschwader und reiste selbst nach Zenit, um mittels Ishabischu dem Komplott des Militärs gegen das Imperium auf die Spur zu kommen.
    Leider hatte er seine Entscheidung zu spät getroffen, denn noch bevor er den ehemaligen Kapitän zu Gesicht bekommen hatte, war die Rebellion ausgebrochen, und das Imperium war gefallen…

    *

    „…wann waren Sie auf Zenit?“ wollte Pox wissen, der sich fragte, wie es sich ein Geschwaderkommandant erlauben konnte, im Kriegsfall sein Raumschiff zu verlassen.
    „Schon vor einer Weile, bevor es zum Ausbruch der Schlachten gekommen war!“ antwortete Bosz sofort, als habe er die eigentliche Frage des Roboters verstanden. „Als mein Geschwader dann in Kämpfe verwickelt wurde, wollte ich sofort zurückreisen, aber mein 1. Offizier hatte mir davon

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