AD ASTRA Buchausgabe 008 Der Schattenstern I
zusehen, dass wir hier verschwinden!“
„Wohin?“
„Einen Augenblick!“ Mercurion zog sein MiniCom-Gerät heraus, verband es über ein selbst zusammengelötetes Kabel mit einer Vielzahl unterschiedlicher Adapter-Enden in hastiger Eile mit dem Terminal und gab einige Befehle ein; keine fünf Sekunden später zog er es wieder an sich.
„Ich habe die Karte in das MiniCom geladen und den Computer angewiesen, mittels der Daten, die er beim Weg vom Hangar in die Zelle gesammelt hat, einen exakteren Plan mit Positionsangaben und Fluchtmöglichkeiten zu erstellen!“
Flucht war das Stichwort, doch bevor die Armee des Lichts tatsächlich die Flucht antreten konnte, war der Paramec-Trupp schon so nahe, dass ein Kampf unvermeidbar war.
„Schilde an!“ rief Cya – unnötigerweise, denn alle hatten bereits vor einiger Zeit ihre Passivschutzsysteme aktiviert. Ein erster Energiestrahl aus einer Waffe der Paramecs löste sich und schlug in die Scheibe ein, die sich augenblicklich in Staub verwandelte. Nun waren das Dröhnen von Maschinen sowie das Brüllen der Angreifer mit beinahe schmerzhafter Intensität zu hören.
Weitere Blitze und Schüsse rasten auf die Armee des Lichts zu, die sich schon beim Bersten der Scheibe auf den Boden geworfen hatte, um hinter einigen Kisten und Geräten in Deckung zu gehen; der Terminal, von welchem aus Mercurion den Lageplan der Zitadelle geladen hatte, wurde getroffen und barst in einer schillernden Explosion. Kleine, heiße Trümmerteile regneten auf Mercurion und Zentaya herab, brachten ihre Schilde zum Flackern.
„Angriff!“ sagte Cya mit fester Stimme. Lex’, A’eron, Mercurion und die Kaiserin selbst richteten sich kurz auf und gaben ihrerseits einige Schüsse aus ihren Waffen ab. Schon bei den ersten Treffern zeigte sich, dass sowohl Waffen wie auch Schilde der Armee des Lichts denen der Paramecs überlegen waren – während die Strahlen, welche in die Schilde der Fliehenden einschlugen, diese nur zum Aufblitzen brachten, durchschlugen die eigenen Energien alle Panzerungen der Soldatenrüstungen und ließen die Körper der Getroffenen blitzend und glühend verschmoren. Schon nach den ersten Salven hatten zehn Paramecs ihr Leben verloren und stürzten als dampfender Fleischklumpen rückwärts die steile Rampe hinab. Es begann nach heißem Metall und glühendem Plastik zu stinken.
Diese Überlegenheit der Waffen war der große Vorteil der Armee des Lichts, die ihn auch komplett ausnutzte, und so gelang es ihr, den ersten wirklichen Angriff zurückzuschlagen: Keine fünf Minuten später war der Paramec-Trupp besiegt. Dennoch bestand kein Grund zur Freude.
„Hier wird es in Kürze von weiteren Soldaten und Robotern nur so wimmeln! Wir sollten zusehen, dass wir hier verschwinden! Mercurion?“
„Wir haben tatsächlich Glück! Etwa 20 Meter jenseits der Tür, die aus diesem Seitenraum in die Halle führt, gibt es ein weiteres Schott, durch das wir fliehen können!“ antwortete dieser nach einem kurzen Blick auf sein MiniCom, welches die von ihm verlangte Rechnung zu seiner Zufriedenheit durchgeführt hatte und nun einen potentiellen Fluchtplan darstellen konnte.
„Dann los!“
In geduckter Haltung verließ die Armee des Lichts den Raum, sah sich aber sofort unter Beschuss: Die stationierten Paramecs in der Halle, die für einige Zeit vom Untergang des Soldatentrupps demoralisiert waren, wagten es aus der Distanz, Feuerstöße auf den Feind abzugeben. Wieder und wieder blitzten die Schilde der Flüchtigen auf, und Sara, die gleiches nicht gewohnt war, musste sich konzentrieren, um von dem Flackern und den mechanischen Krafteinwirkungen der Energieschüsse nicht abgelenkt oder umgeworfen zu werden. Dann schlug ein Strahl genau an ihren Beinen in das Schild, und sie strauchelte ernsthaft, konnte sich im letzten Moment auffangen; sie sah, dass auch Mercurion und Cya vor ihr darum kämpften, das Gleichgewicht nicht zu verlieren.
„Das sind Roboter!“ schrie A’eron. „Sie zielen präzise auf die Beine, um unsere Flucht zu unterbrechen!“
Sara wagte es, den Kopf zu drehen. Auf der Galerie gegenüber standen drei monströs wirkende Kampfmaschinen mit zwei drohend auf sie gerichteten Waffen, aus denen sich immer wieder Schüsse lösten. Ihre Schilde wurden nun fast dauerhaft beansprucht, und das junge Mädchen von Terra vermochte es im Nachhinein nicht zu sagen, wie lange es gedauert hätte, bis sie zusammengebrochen wären, wenn die Armee des Lichts nicht in diesem
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