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Ada liebt

Ada liebt

Titel: Ada liebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Balschun
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mal eine gute Nachricht, sagte er strahlend und meine Mutter lächelte und
lallte, Bauern sind so romantisch.
    Ein paar Tische weiter schüttelten
einige Gäste mit dem Kopf und tuschelten. Meine Mutter nahm Bos Hand und sagte,
Ada kann nicht melken. Ada kann auch nicht kochen, sagte Bo und mein Vater
sagte, sie hat es im Kopf, und Bo sagte, na, wenigstens etwas.
    Bo ließ sich wieder neben mich auf den
Stuhl fallen und fragte, zufrieden. Ich hatte drei Schnäpse getrunken auf den
Schreck und sagte, es ist mir ernst, und er sagte, mir auch oder denkst du, ich
wäre so wahnsinnig, dich zu heiraten?
    In dieser Nacht schliefen wir nicht,
wir schlossen die Augen nicht einen Moment, und Bo sagte, es wurde Zeit, dass
du zurückkommst, und er weinte und flüsterte, nicht einmal Mumps hat so weh
getan, und seine Hände berührten mich überall und ich staunte, wie viele
Stellen mein Körper hatte.
    Als es hell wurde, fragte Bo leise,
liebst du mich, Ada, und ich wurde ganz steif und er sagte, ich möchte es
hören, nur ein Mal, und mein Nacken brannte und wieder verlor ich die Sprache.
Ada, sagte Bo nun etwas lauter, liebst du mich, und ich schloss die Augen und
bewegte mich nicht. Schläfst du, fragte Bo sanft, und er deckte meine weißen
Füße zu und ging in den Stall.
    Du wunderschöner Bauerntölpel, formten
meine Lippen tonlos, als die Tür hinter Bo leise knackte, und ich roch an Bos
Kissen und an seiner Decke und überall war Bo. Draußen riefen die Kühe und da
sagte ich laut in die verbrauchte Luft, ich liebe dich ungeheuerlich.
    Als Bo nach einer Stunde wieder ins
Schlafzimmer kam, sagte ich, ich muss dir etwas sehr Wichtiges sagen, und Bo
sagte, ich will es jetzt aber nicht hören, ich bin Bauer und ich brauche jetzt
ein ordentliches Männerfrühstück. Bo, sagte ich, es ist wichtig. Richtig, sagte
Bo, und deshalb gehe ich jetzt nach unten und koche Kaffee, denn deinen kann
man nicht trinken.
    Er zog die Decke vom Bett und stellte
im Badezimmer die Dusche an. Das Bad ist bereitet, kleines Blassgesicht, sang
er laut und schief durch den Flur und auf der Treppe blieb er stehen und rief
laut, Ada, bist du noch da, und ich stand auf und flüsterte, ja.
    Unten klapperten Teller und Tassen und
der Duft von frischem Kaffee strömte durch das Haus und plötzlich drängte etwas
aus mir heraus, eine große Übelkeit oder ein Ersticken, und ich hielt mich an
der Wand fest und rief, Bo, und er rief von unten, ich liebe dich auch.

25
    Sie hatten darauf bestanden
und Bo freute sich über die Einladung. Er hatte sich ein gebügeltes Hemd
angezogen und eine saubere Jeans, und er hatte so lange geduscht, dass ich
befürchtete, er würde mit dem duftenden Badeschaum einfach durch den Abfluss
davonrauschen.
    Muss ja nicht jeder gleich riechen, dass
ich eine Nachzucht habe, sagte Bo lachend, und ich steckte meine Nase in seine
Achselhöhle und flüsterte hinein, hier riecht alles nach Bo, und er hob mich
hoch zu seinem Gesicht und sagte, aha, deine Augen sind blau.
    Solche Abende sind die Hölle, sagte
ich und sah sie schon alle um den gedeckten Tisch sitzen und sich aalen in
ihrer Selbstzufriedenheit. Es wird schön, sagte Bo und er klemmte sich eine
Flasche seines edlen Rotweins unter den Arm und reichte mir die Hand. Na komm
schon, Ada, wir gehen doch nicht zum Schlachthof, und ich dachte, dass dies
schlimmer war, denn beim Schlachten redete wenigstens niemand.
    Leo öffnete mit einem breiten Lächeln
die Tür. Schön, dass ihr da seid, sagte er und nahm mir den Mantel und Bo den
Wein ab. Hast du Schweine dabei, fragte er und Bo sagte, eines steht vor mir,
und jetzt lächelte Bo und Leo dafür nicht mehr.
    Elisabet freute sich, als wir
hereinkamen. Sie umarmte mich und küsste Bo auf die Wange. Du riechst gut,
sagte sie und Leo sagte, nach Rind, und ich fragte Elisabet, seit wann hat denn
Leo ein Kringelschwänzchen am Hintern, und sie sagte, das hat die Ehe aus ihm
gemacht. Ich hole Bier, sagte Leo und verschwand im Keller.
    Nimm es ihm nicht übel, sagte Elisabet
zu Bo, er meint es nicht so. Doch, sagte Bo, er meint es genau so, aber es hat
mit dir nichts zu tun und Leo ist mir egal. Elisabet lächelte verlegen und ich
fand es schlimm, dass sie sich schämen musste für Leo, der es nicht einmal
merkte.
    Es kommen noch zwei Pärchen, sagte
Elisabet. Ihr kennt sie nicht. Ein Pärchenabend, was für ein Albtraum, dachte
ich und Bo sagte höflich, wie schön, aber an seinem Gesicht konnte ich ablesen,
dass ihm Leo reichte und dass

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