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Adam 01 - Die letzte Chance der Menschheit

Adam 01 - Die letzte Chance der Menschheit

Titel: Adam 01 - Die letzte Chance der Menschheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raimon Weber
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und öffnete sie. Adam klappte die Kinnlade herunter, als er sah, wer da in den Konferenzraum stapfte.
    »Guten Morgen«, sagte Delani in die Runde und blieb abrupt stehen, als er Adam und Shawi in der ersten Reihe direkt neben der Zauberin Virginia Zimunga sitzen sah.
    »Öh!«, machte er nur. Adam stellte amüsiert fest, dass sein Freund auch an diesem Ort eine Tüte dabeihatte, die höchstwahrscheinlich gezuckerte Nüsse oder Ähnliches enthielt.
    »Du wirst noch Zeit finden, dich mit deinen Freunden zu unterhalten«, sagte die Innenministerin zu Delani. »Setz dich bitte und berichte uns.«
    Delani erzählte, was er bei der Überwachung des brasilianischen U-Boots im Hafen von Kapstadt erlebt hatte. Adam hielt es kaum noch auf seinem Stuhl. »Das muss der Kerl gewesen sein, dem Brian und die anderen Männer auf der Yacht begegnet sind«, sagte er zu Virginia Zimunga.
    »Ich sehe an deiner Reaktion, dass du die Zusammen­hänge erkennst«, sagte die Innenministerin zu Adam, als Delani seinen Bericht beendet hatte. »Alle Anwesenden wurden bereits über die Vorgänge im Flüchtlingslager von Alexanderbaai informiert. Auch wenn die Brasilianer nicht in der Lage sind, Parasiten und glühende Spinnen zu erschaffen, haben sie auf jeden Fall mit der Sache zu tun.«
    »Aber wer ist dieser mysteriöse Bursche, der sich unsichtbar machen kann?«, fragte Professor Kanza.
    »Der Drahtzieher und vermutlich eines der mächtigsten und vor allem bösartigsten Geschöpfe auf unserem Planeten«, sagte Mrs Yoon und ließ gleich drei identische Rauchringe aus ihrem Mund zur Decke schweben. »So sehe ich das! Wir können nur hoffen, dass er unser Land mit den Brasilianern wieder verlassen hat.«
    »Hier ist schließlich noch ein Beweis für die Aktivitäten der Brasilianer«, sagte Masuku. »Mr Dannerup, zeigen Sie uns das Funkgerät.«
    Henri Dannerup schien mit den Gedanken ganz woanders zu sein. Er stierte mit leerem Blick auf seine Hände.
    »Mr Dannerup!« Dr. Vajpayee tippte ihm mit dem Finger auf die Schulter.
    »Ja … das Funkgerät.« Henri Dannerup verschwand kurz unter der Tischplatte, tauchte mit hochrotem Kopf wieder auf und hielt das winzige schwarze Gerät mit seinen fleischigen Fingern in die Höhe. »Zweifellos ein Funkgerät«, sagte er. »Und laut Aussage von Virginia Zimunga und Adam van Dyke hat es funktioniert. Sie haben mit einer unbekannten Person gesprochen. Doch jetzt lässt sich dem Gerät kein Laut entlocken. Egal was unsere Techniker versucht haben, wir können nichts empfangen.«
    »Danke, Mr Dannerup.« Innenministerin Masuku blickte mit besorgter Miene jeden einzelnen der Anwesenden an. »Wenn jemand in der Lage ist, ein technisch weit fortgeschrittenes und vor allem intaktes Funkgerät herzustellen, dann die Brasilianer. Zweifelt noch irgendjemand daran?«
    »Wir wissen nichts über die Zustände in Südamerika«, wandte Professor Kanza ein. »Den Aussagen der brasilianischen ­Delegationen zufolge muss es dort wie im Paradies sein.«
    »Wir werden es bald wissen«, erwiderte Masuku. »Ich ordne den Start der Operation Odysseus an.«
    Ein Raunen ging durch den Raum.
    »Das ist Wahnsinn!«, rief Professor Kanza aus. »Das wird nicht funktionieren! Niemals!«
    »Es muss funktionieren!« Die Innenministerin schlug mit der Faust auf die Tischplatte. »Wollen Sie etwa, dass wir uns widerstandslos überrennen lassen, Professor? Wollen Sie unsere Kinder der Brut der Parasiten preisgeben? Wir müssen an die Wurzel allen Übels!«

Kapitel 13
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Die Amatola
    Draußen auf See blinkte eine einsame Leuchtboje. Adam und Shawi standen am Hafenkai und blickten zur Fregatte Ama­tola. An Bord brannten nur ein paar Positionsleuchten, in deren Schein man die Ausmaße und das Aussehen des Schiffes nur vage erahnen konnte.
    In der unmittelbaren Umgebung der Amatola patrouillierten Soldaten. Es war unmöglich, dass sich jemand unbemerkt dem Schiff nähern konnte.
    »Es ist gleich Mitternacht«, sagte Shawi. »Bist du sicher, dass uns Virginia Zimunga genau hier treffen wollte?«
    »Ja.« Eine Brise vom Meer trieb Adam Shawis Geruch zu. Eine Mischung aus Seife und etwas, dass er nicht deuten konnte. Tante Vanessa hatte ihm mal gesagt, dass jeder Mensch seinen ganz eigenen Geruch hätte. Manche würden gut ­riechen, andere hätten leider Pech gehabt. Für die wäre auch das Parfüm erfunden worden.
    Damals hatte Adam gelacht. Wenn seine Tante mit ihrer Vermutung recht haben sollte, gehörte Shawi zu den Glück­lichen.

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