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Adam 01 - Die letzte Chance der Menschheit

Adam 01 - Die letzte Chance der Menschheit

Titel: Adam 01 - Die letzte Chance der Menschheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raimon Weber
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Wirklichkeit zweifelte er am Gelingen der Operation Odysseus. Er dachte daran, wie viele Seemeilen noch vor ihnen lagen. Und an das, was sie in Südamerika erwarten mochte.
    Er wollte versuchen, ein paar Stunden Ruhe zu finden. ­Sagan wusste, dass die Amatola in den Händen seines ersten Offiziers sicher war. Dann war da doch Virginia Zimunga. Er stand ihr und dem wachsenden Einfluss der Magischen Gilde skeptisch gegenüber, musste ihren Fähigkeiten aber dennoch Respekt erweisen. Außerdem schien die Zauberin als Einzige an Bord niemals müde zu werden. Sie hatte sich seit der Abfahrt in Kapstadt nicht eine Minute Ruhe gegönnt. Er selbst fühlte sich hingegen völlig erschöpft. Trotzdem hatte er angeordnet, bereits in drei Stunden wieder geweckt zu werden.
    Kapitän Sagan betrachtete das Foto seiner Familie an der Wand. Es zeigte seine Frau und seinen kleinen Sohn Georgie.
    Der Schlaf übermannte ihn.
    ***
    Kapitän Sagan erwachte abrupt. Er hatte von einem weinenden Kind geträumt. Auch jetzt noch, als er die Augen öffnete und in die Dunkelheit starrte, glaubte er die Stimme des Kindes zu hören. Sie klang genau wie die seines Sohnes. Jetzt wurde sie leiser und verhallte wie in weiter Ferne.
    Meine Nerven, sagte er sich. Sie gaukeln mir das nur vor.
    Die Leuchtziffern der Uhr neben seinem Bett zeigten ihm, dass er nur eine Viertelstunde geschlafen hatte. Er tastete nach dem Lichtschalter.
    »Wie …?«
    Was er sah, war unmöglich. Als hätte etwas aus seinem Traum den Weg in die Realität gefunden.
    Moses Sagan streckte die Hand aus. So behutsam, als würde er versuchen, eine Seifenblase oder ein scheues Tier zu berühren. Mit den Fingern fuhr er über den weichen Samt. Es war die Mütze seines kleinen Sohnes Georgie.
    Wie, fragte sich Sagan, war die Mütze an Bord der Amatola gelangt? Er konnte sich nicht daran erinnern, sie als Andenken mitgenommen zu haben.
    Träumte er etwa immer noch?
    »Ich störe Sie ungern, Moses«, vernahm er eine Stimme.
    »Wer ist da?« Hektisch durchsuchte er mit den Augen die Kabine. Er war allein.
    »Sehen Sie mich jetzt?«, sagte die Stimme.
    Neben Sagans Bett erschien aus dem Nichts eine Gestalt. Groß, mit Hut und langem grauem Mantel. Ein völlig ausdrucksloses Gesicht blickte auf den Kapitän herab.
    »Ich … ich muss noch immer träumen. Das ist nicht real!« Sagan wollte aufstehen, doch der Fremde versetzte ihm einen Stoß, sodass er wieder aufs Bett fiel.
    Die Gestalt griff nach der winzigen Samtmütze und betrachtete sie mit kalten Augen. »Daheim in Kapstadt weint Ihre Frau. Sie vermisst ihren Jungen.«
    Moses Sagans Verstand wurde augenblicklich von Wut und Hass überflutet. »Was haben Sie getan?« Er prallte mit aller Wucht gegen den Eindringling und versuchte einen Faustschlag gegen dessen Kinn zu platzieren, doch sein Gegner wich so schnell aus, dass der Schlag ins Leere ging. Stattdessen rammte er dem Kapitän das Knie in den Magen. Moses Sagan ging röchelnd zu Boden.
    »Beruhigen Sie sich, Moses. Wenn Sie mir entgegenkommen, wird Klein-Georgie wohlbehalten zurückkehren.«
    Die Worte durchdrangen die Wogen des Schmerzes, und ­Sagan keuchte: »Ich bringe Sie um!«
    »Oh!«, machte der Fremde. »Wenn Sie sich weiterhin so aufführen, wird Ihr Sohn vor seinem Tod mehr Schmerz fühlen als die meisten eurer Gattung in ihrem ganzen Leben. Haben Sie das verstanden?«
    Kapitän Sagan zwang sich zur Ruhe, obwohl in seinem Kopf die Gedanken flatterten wie ein Schwarm aufgescheuchter ­Vögel. »Wer sind Sie? Was wollen Sie?«
    »Ich werde Ihnen Ihre zweite Frage gleich beantworten.« Der Fremde zückte eine kleine grüne Ampulle, entnahm ihr eine bräunliche kreisrunde Pille und schluckte sie. »Jetzt Sie! Nur eine.«
    »Wollen Sie mich vergiften?«
    »Hätte ich dann zuerst davon probiert? Seien Sie nicht töricht, Moses. Innerhalb der nächsten Minuten wird an Bord ein Gas ausströmen, dass nahezu zeitgleich die gesamte Besatzung betäubt. Die Pillen verhindern, dass auch wir betroffen sind. Ich brauche Sie noch.«
    »Das ist Wahnsinn!«, begehrte Sagan auf. »Das lasse ich nicht zu!«
    Der Kapitän versuchte, mit einem Satz die Tür zu erreichen, doch sein Gegenüber packte ihn am Kragen und schleuderte ihn ohne große Mühe gegen die Wand.
    »Die Pille! Wenn Sie nicht wach bleiben, ist das Schiff führungslos. Alle werden umkommen. Ich bin leider kein besonders guter Nautiker.« Der Fremde legte eine Pille auf Sagans Handfläche.
    Der Kapitän starrte den

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