Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Adam 01 - Die letzte Chance der Menschheit

Adam 01 - Die letzte Chance der Menschheit

Titel: Adam 01 - Die letzte Chance der Menschheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raimon Weber
Vom Netzwerk:
spürte auch er Übelkeit in sich aufsteigen. Er konnte noch sehen, wie Delani plötzlich zusammenbrach, spürte eine bleierne Schwere in sich und verlor im nächsten Moment ebenfalls das Bewusstsein.

Kapitel 16
----
Das wahre Gesicht
    Die Glauci atlantici machten einen sehr entspannten Eindruck. Ihre blauen Körper schwebten träge und graziös durch das Wasser des Aquariums.
    Virginia Zimunga hingegen fühlte eine innere Unruhe. Sie lauschte den Geräuschen des Schiffes. Dem jetzt ruhigeren Dröhnen der Maschinen und dem immerwährenden Knirschen und Knacken in den metallenen Eingeweiden der Amatola.
    »Vor uns ist eine Nebelbank«, meldete der Steuermann.
    Virginia Zimunga beugte sich vor. Der Übergang von klarer Nacht zu einer undurchdringlichen Waschküche war so abrupt, als wäre die Fregatte in feste Materie eingedrungen.
    »Bleiben Sie auf Kurs«, sagte die Zauberin.
    Nebel, egal wie dicht er auch war, stellte für die Nackt­schnecken keine Gefahr dar, daher reagierten sie auch nicht auf dieses Wetterphänomen.
    Außer der Zauberin und dem Steuermann waren noch der 1. Offizier und ein Matrose auf der Kommandobrücke.
    Virginia Zimunga holte ein Handvoll getrockneter Beeren aus ihrer Umhängetasche hervor. Sie enthielten ein leichtes Nervengift, das ihr half, tagelang auf Schlaf zu verzichten.
    Ein Scheppern ließ die Zauberin zur Seite blicken. Der M­a­trose am Radarschirm war plötzlich zu Boden gesunken, neben ihm lag sein Kaffeebecher aus Blech.
    Der erste Offizier eilte zu ihm. »Matazima! Was ist mit ­Ihnen los?«
    Während Virginia Zimunga mitansehen musste, wie sich der erste Offizier die Brust hielt und die Augen verdrehte, erhielt sie in glasklarer Deutlichkeit eine telepathische Nachricht. Sie holte ihre winzige Atemmaske aus der Umhängetasche und setzte sie auf.
    Der Steuermann sah sie entgeistert an.
    »Rufen Sie den Bordarzt und lassen Sie den Kapitän ­wecken!« Ihre Stimme klang dumpf durch den Filter der ­Maske.
    Der Steuermann nahm den Hörer des Bordtelefons ab. Sie rechnete nicht damit, dass er Erfolg haben würde.
    »Brücke ruft Dr. Eyadema! Ein Notfall! … Dr. Eyadema! …« Er sah Virginia Zimunga besorgt an. »Auf der Krankenstation meldet sich niemand. Dabei ist sie ständig besetzt!« Der Hörer entglitt seinen Fingern. Der Steuermann versuchte noch, sich mit der anderen Hand am Steuerrad festzuklammern, dann sackte er mit einem lauten Ächzer zusammen.
    Virginia Zimunga analysierte so ruhig wie möglich die Situation. Vermutlich hatte in diesem Moment auf dem gesamten Schiff die Besatzung das Bewusstsein verloren. Die Amatola würde unterdessen automatisch an dem eingegebenen Kurs festhalten.
    Die Zauberin zögerte kurz, dann nahm sie ihren winzigen Revolver in die rechte Hand und erwartete den Feind. Sie war bereit für den Kampf.
    »Wer immer du bist, an mir kommst du nicht vorbei!« Ihre Stimme hallte über die Kommandobrücke.
    »Große Worte für eine kleine Schwindlerin, die mit ­Schnecken hantiert!«
    Virginia Zimunga wirbelte herum, die Waffe im Anschlag. Hinter dem Steuer, direkt vor der Glasfront, gegen die sich von außen der Nebel drängte, war eine Gestalt erschienen. Zwei Meter groß, mit einem bleichen Gesicht, das die Zauberin sofort als leblose Maske erkannte.
    »Versuchst du, in meinem Geist herumzuschnüffeln, Quacksalberin? Das funktioniert nicht.«
    Tatsächlich konnte Virginia Zimunga nur ganz schwach und undeutlich das geistige Signal des Fremden empfangen.
    »Wer bist du?«
    Ihr Gegenüber winkte gelangweilt ab. »Immer die gleichen Fragen.«
    »Thaba!«, stieß die Zauberin hervor. »Nohana!«
    »Was soll das denn jetzt?« Der Fremde wich dem bewusstlosen Steuermann am Boden aus und machte zwei Schritte auf sie zu. »Glaubst du wirklich, du könntest mich mit Sprüchen aufhalten? Du bist so schwach, dass du noch nicht einmal Macht über die Brut des Tiefseebewohners erlangen konntest. Ich musste einschreiten, um deine Freunde zu retten.«
    »Nohana!«, wiederholte die Zauberin mit Nachdruck.
    Der Fremde schüttelte unwillig den Kopf. »Lass den ­Unsinn!«
    Virginia Zimunga bemerkte, dass ihr Gegenüber nicht völlig immun gegen die alten Beschwörungsformeln war.
    »Genug!« Jetzt hallte seine Stimme wie Donner über die Kommandobrücke. »Willst du sehen, gegen wen du dich erhebst?«
    Der Fremde nahm den großen Hut von seinem Kopf.
    Virginia Zimunga erstarrte. Sie sah mit wild pochendem Herzen zu, wie er beide Hände an die Stirn legte. Sie

Weitere Kostenlose Bücher