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Adams Pech, die Welt zu retten

Adams Pech, die Welt zu retten

Titel: Adams Pech, die Welt zu retten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arto Paasilinna
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klein, doch, so ahnte der Reporter, würde sie sich bald zu einem beachtlichen Unternehmen entwickeln, und zwar auf dem Gebiet von Innovationen in der Elektrizitätsspeicherung. Adams und Evas Akku und Batterie AG wurde in Innopoli herzlich willkommen geheißen. Der Verfasser der Zeilen fand, dass gerade solche Institute den Markt belebten und dazu beitrugen, Finnland aus der Rezession zu führen.
    Die Einweihungsparty gab Eeva Kontupohja die Gelegenheit, mal wieder über die Stränge zu schlagen. Schließlich war sie den ganzen Sommer über seriös geblieben – abgesehen von dem Kurztrip nach Valamo. Sie hatte eifrig gearbeitet und wegen Aatami sogar versucht, ihren Alkoholkonsum einzuschränken; denn sie hatte einem Erfindergenie nicht täglich halb betrunken unter die Augen treten mögen. Aber nun, da alles in die Wege geleitet war, war der richtige Augenblick gekommen, die Zügel ein wenig zu lockern. Als die Gäste gegangen waren, blieb Aatami noch mit Leena und Sami im Labor, um alles für den kommenden Arbeitstag vor-zubereiten. Dann brachte er mit Samis Auto seine Kin-der in ihr jeweiliges Zuhause. Eeva hingegen bestellte sich ein Taxi und erklärte, dass sie Besseres zu tun habe, als Olivenkerne und Heringsgräten vom Fußboden des Akkulabors aufzuklauben.
    Drei Tage und Nächte lang ließ sich Eeva nicht blicken. Dann rief sie Aatami an und lallte aufgeregt, er solle prüfen, ob sein Auslandspass den Brand in Tattarisuo überstanden habe. Ihm stehe nämlich eine lange und wichtige Dienstreise bevor, die in einer Woche beginne. Alle Vorkehrungen seien getroffen, die Flugtickets bestellt, die Kontakte geknüpft.
    Aatami erkundigte sich, was das für eine Dienstreise sei. Er glaube, besser in seinem Labor in Innopolis aufgehoben zu sein, und auch Eeva sei am ehesten nützlich, wenn sie sich in ihrer Kanzlei auf dem Boulevard betätige.
    »Nerv mich nicht, Mann! Ich habe uns zur Teilnahme an der ersten Weltmesse der Akku-und Batterieindust-rie angemeldet. Sie beginnt in einer Woche. Die First International Accumulator and Battery Conference, FIAB, ist für unsere Firma eine lebenswichtige Veranstaltung, glaub mir.«
    Aatami erkühnte sich zu fragen, wo diese Konferenz stattfand.
    »In Neuseeland natürlich, verfolgst du denn nicht die internationalen Meldungen auf deinem Fachgebiet?«, fragte Eeva erstaunt.
    Aatami sagte sich, dass er auf einen Schlitten aufgesprungen war, der ein enormes Tempo vorlegte.
     

Zwölf
     
    Aatami musste sich in Rekordzeit einen neuen Pass besorgen, denn der alte war verbrannt. Zum Glück kannte er den Gerichtsvollzieher, der vor der Behörde bezeugte, dass beim Antragsteller keine wirtschaftlichen Probleme vorlagen, sodass ihm der Pass ohne Bedenken ausgestellt werden konnte. Als Aatami dann noch bele-gen konnte, dass der alte Pass bei einem Brand in den Firmenräumen vernichtet worden war und der neue für die Teilnahme an einer internationalen Konferenz benö-tigt wurde, bekam er das Dokument innerhalb einer knappen Woche.
    Auf ging's mit der Finnair nach Kopenhagen, dann umsteigen in die Indian Airways und ein Riesensatz bis nach Neu Delhi, wo die beiden Reisenden übernachte-ten. Eeva hatte ein gutes und teures Hotel gewählt. Preisgünstig würde die Sache dadurch werden, dass sie ein gemeinsames Zimmer bewohnten, erklärte sie.
    Es war bereits Nacht, als sie in Neu Delhi ankamen. Nachdem sie ihr Zimmer bezogen hatten, schlug Eeva vor, an der Hotelbar einen Schlummertrunk zu nehmen. Dort saß ein einsamer Nachtschwärmer wie eine auf dem Ast vergessene Eule. Der Mann war vierzig, sah aber mindestens zehn Jahre älter aus, schien ein schlimmer Säufer zu sein. Er erzählte, dass er ein norwegischer Kraftwerksingenieur und im Rahmen der Entwicklungshilfe hier gelandet sei. Er plane bereits seit fünf Jahren vergebens einen neuen Staudamm für den Oberlauf des Brahmaputra. Das Projekt sei von Beginn an auf Widerstand gestoßen. Die Einwohner von Bang-ladesh am Unterlauf des Flusses behaupteten, wenn der Staudamm gebaut würde, dann würden umfangreiche Waldrodungen nötig, die wiederum zu mehr Überschwemmungen im Delta führten, wenn das Schmelz-wasser aus dem Hochland und das Regenwasser aufgrund der Erosionen noch schneller als bisher die Ansiedlungen der Menschen überfluteten. Außerdem war der Fluss heilig, heiliger ging es kaum, und so war es nicht erlaubt, Hand an ihn zu legen. Und dann verlangten auch noch die Naturschützer, von dem Projekt Abstand zu nehmen, und

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