Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Adams Pech, die Welt zu retten

Adams Pech, die Welt zu retten

Titel: Adams Pech, die Welt zu retten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arto Paasilinna
Vom Netzwerk:
ausnüchterte.
    Er führte sie ins Hotelzimmer, wo sie sich ausruhen und herrichten sollte. Er selbst ging in die luxuriöse Eingangshalle des Hotels zurück, dort unten gab es zwei Restaurants, den Empfang und diverse Serviceeinrich-tungen. In einer Ecke stand ein zehn Meter langer Tisch, dort waren mehrere junge Frauen damit beschäftigt, Dokumentenmappen an dunkel gekleidete Männer auszugeben, die sich in einer Schlange anstellten. Die jungen Damen trugen an ihren gelben Shirts ein blaues Plastikschild mit ihrem Namen und den Buchstaben FIAB. Aatami ging hin, stellte sich vor und bekam zwei Mappen, eine für Eeva Kontupohja und eine für sich selbst. Er setzte sich in einen Sessel in der Halle, bestellte sich ein Glas Mineralwasser und begann das Material zu studieren.
    Die Konferenz sollte noch am selben Tag in ebendieser Hotellobby mit einem offiziellen Empfang eröffnet wer-den. Die dreitägigen Beratungen würden dann im Auditorium der Universität Auckland und in den Räumen des Marineministeriums stattfinden. Gleich am nächs-ten Morgen würde ein belgischer Professor ein Referat mit dem Thema »Die Akkumulatoren im Wandel der Zeiten« halten. Der Einsatz von Akkus in Kraftwerken als Kompensatoren in Spitzenverbrauchszeiten war Inhalt des nächsten Beitrags, den nachmittags ein Schwede halten würde. Am zweiten Tag sollte ein Semi-nar folgen, das sich mit der Entwicklung von Flüssig-keitskraftspeichern beschäftigte. »Der Einsatz von Akkus in der Psychologie«, »Hirnbatterien zur Behandlung von geistesgestörten Patienten« sowie »Die Verwendung gewichtreduzierter Akkus in Raumschiffen«, das waren einige weitere Themen. Zumindest dieser letztere Vortrag weckte Aatamis Interesse, er würde Eeva bitten, ihm den Inhalt zu übersetzen.
    Am letzten Konferenztag waren für den Vormittag zwei Referate vorgesehen, ein japanischer Industrievertreter sollte über die Schwerpunktgebiete in der internationalen Akkuindustrie und ein englischer Ingenieur über die Erfahrungen mit dem Einsatz von Akkus in Elektroautos sprechen, den Abschlussvortrag nach dem Mittagessen würde der finnische Professor Adam Rumattula halten, sein Thema lautete »Gegenwärtiger Stand bei der Entwicklung eines ultraleichten Akkus auf organischer Basis«.
    Aatami erschrak. Verflucht, Eeva hatte ihn im Suff als Redner auf der ersten weltweiten Konferenz über Stromspeicherung angemeldet.
    Ihm blieb nichts weiter übrig, als sich aus dem Büro des Hotels eine Schreibmaschine und Papier zu holen und sich hinzusetzen, um einen Vortrag auszuarbeiten. Er schnauzte Eeva an, sie solle sich gefälligst zusammenreißen und einen Übersetzer besorgen, andernfalls müsse sie die Übersetzung ins Englische selbst zusam-menschustern. Seine eigenen Sprachkenntnisse reichten höchstens dafür, den Text vorzulesen.
    Er schwitzte bis zum Nachmittag über seinem Vortrag, dann wurden die ersten Seiten zum Übersetzen gebracht. Eeva hatte festgestellt, dass Finnisch zu den offiziellen Konferenzsprachen zählte, da einer der Haupt-referenten aus Finnland kam. Sehr höflich, sämtliche Beiträge würden, außer in viele andere Sprachen, auch ins Finnische simultanübersetzt. Als Dolmetscherin hatte man eine gebürtige Finnin angeheuert, die Haus-frau Helga Hakkarainen von der Südinsel Neuseelands, wo es eine Holzmassefabrik gab, die einst von Finnen gebaut worden war. Dort arbeitete Kalle Aukusti Hakkarainen, er war 1969, als die Fabrik in Dienst gestellt worden war, nach Neuseeland gezogen. Jetzt bekam seine Angetraute Helga den Auftrag, Aatamis geistige Ergüsse ins Englische zu übersetzen.
    Der letzte Konferenztag kam und somit der letzte Vortrag, den Aatami Rymättylä aus Finnland hielt. Hier einige Auszüge aus diesem interessanten Beitrag:
    »Alle in beweglichen Verkehrsmitteln eingesetzten Ak-kus, selbst die am weitesten entwickelten, beanspru-chen viel Platz und wiegen zu viel. Außerdem dauert es lange, sie aufzuladen, und viele Akkutypen müssen kontinuierlich gewartet werden, damit sie über einen langen Zeitraum zufriedenstellend arbeiten. Somit besteht in der Weltwirtschaft außerordentlich großer, um nicht zu sagen dringender Bedarf an einem leichten Akku. Falls es gelingt, einen solchen zur Produktionsrei-fe zu führen, so würde das in vieler Hinsicht die Pro-duktmodelle der ganzen industriellen Welt und vor allem den Verkehr revolutionieren.
    In Finnland wurde engagiert an diesem Problem gearbeitet, und im letzten Jahr hat es endlich

Weitere Kostenlose Bücher