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Adams Pech, die Welt zu retten

Adams Pech, die Welt zu retten

Titel: Adams Pech, die Welt zu retten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arto Paasilinna
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interessante Ergebnisse gegeben. Die von mir vertretene Firma war Vorreiter auf diesem Gebiet. Im Frühjahr haben wir einen beachtlichen Durchbruch erzielt, und zurzeit ringen wir um die endgültige Entwicklung eines neuen Leichtakkus zur Produktreife. Ich muss gestehen, dass wir außerordentlich spannende Zeiten in der Branche erleben.
    Die technologische Zukunft der Welt wird heller sein als vorausgesagt, sofern der von uns entwickelte Akku in Masse produziert und in den Dienst der Menschheit gestellt wird. Das würde bedeuten, dass die Luft in den Großstädten sauberer wird, und würde generell zu einem Wendepunkt in den Fragen des Naturschutzes führen. Besonders wichtig ist er unter dem Aspekt eines sparsamen Umgangs mit den Ölressourcen. Die Welt wird keine Ölkrise mehr erleben, falls die von mir genannte Innovation in ihrem gesamten Umfang genutzt wird. Sie wird außerdem bewirken, dass die Verschmutzung der Atmosphäre stagniert und die Sauerstoffreser-ven sich allmählich erholen, dass unsere Erde sauberer wird. Der ultraleichte Akku hat eine größere Wirkung auf die Atmosphäre als das Schwinden der Regenwälder durch Abholzung, allerdings in positiver und nicht zerstörerischer Weise.«
    Aatamis Beitrag fand die verdiente Aufmerksamkeit. Die Teilnehmer stellten zahlreiche Fragen, und man interviewte ihn für mehrere Zeitungen. Ein paar Skepti-ker äußerten Zweifel, ob die vom Redner angekündigte Erfindung überhaupt praktisch möglich sei.
    Beim Abschlussbankett wurde Aatami mehrfach kon-taktiert, und besonders das Interesse der Öl produzierenden Länder war groß. Araber, Venezolaner, Betreiber der Ölfelder in der Nordsee und sogar ein Ingenieur mit Turban, Abgesandter des Sultans von Brunei, wollten wissen, wie weit die Entwicklung des neuen ultraleichten Akkus auf organischer Basis tatsächlich gediehen sei. Alle waren sehr freundlich, obwohl in ihrem Ton eine gewisse Beunruhigung mitschwang. Der technische Leiter von General Motors für den Fernen Osten äußerte sein Bedauern, dass sein Konzern die Produktion des Opel Calibra aus Finnland hatte abziehen müssen, wenngleich nur vorübergehend. Auch Aatami fand, dass das nicht nett gewesen war.
    Am interessantesten war der Wunsch des Vertreters einer japanischen Akkufabrik, Verhandlungen über die Herstellungslizenz des ultraleichten Akkus aufzunehmen. Aatami erhielt eine Einladung nach Tokio, aber er wollte dem Lauf der Dinge nicht vorgreifen. Falls der japanische Industrievertreter ernsthaft an den Produkten von Adams und Evas Akku und Batterie AG interessiert war, mochte er zu einem späteren Zeitpunkt in Finnland vorbeischauen. Eeva überreichte dem Mann die Visitenkarte der Firma und sagte ihm, sie sei die Juristin und verantwortlich für die internationalen Kontakte. Auch an viele andere Konferenzteilnehmer verteilte sie die Karte von Adam's and Eve's Accumulator and Battery Ltd.
    Etwa ein Dutzend Vertreter der Öl produzierenden Länder und ein paar Abgesandte von großen Konzernen der Autoindustrie verließen unauffällig das Bankett. Sie zogen sich zurück, um im leeren Presseraum der Konferenz ein Eilmeeting abzuhalten. Die Türen wurden geschlossen. Ein Elektrochemiker aus Venezuela verteilte Kopien von Aatamis Vortrag. Alle studierten den Text sehr genau. Die Entwicklung eines neuen ultraleichten Akkus auf organischer Basis schien in Finnland gefähr-lich weit fortgeschritten zu sein.
    »Liebe Freunde. Reden wir offen miteinander. Wir rei-sen seit fast fünfzehn Jahren durch die Welt, um die Entwicklung auf dem Gebiet der Elektrochemie zu verfolgen und zu bremsen. Ursprünglich ein inoffizieller Freundeskreis, sind wir im Laufe der Jahre zu einem vertrauensvollen Bruderbund geworden. Unsere Aufgabe ist es, die Entwicklung eines neuen konkurrenzfähigen Systems der Stromspeicherung zu verhindern. Wir haben Wissenschaftler, ja ganze Entwicklungsabteilun-gen, bestochen, wir haben unsere eigenen Leute in Universitäten und in Forschungsabteilungen von In-dustriebetrieben eingeschleust, damit sie dort spionieren und eine Entwicklung auf diesem Gebiet sabotieren. Viele Patentanträge haben wir aufgekauft und zu den Akten gelegt. Zum Teil ist es unser Verdienst, dass die Menschheit heute mehr Öl verbraucht als je zuvor. Aber mit den Finnen haben wir nicht gerechnet. Wir dachten, dass in einem kleinen Land wie diesem kein vernünftiger Mensch auf die Idee kommt, einen neuen Leichtakku zu entwickeln. Nun ist es also passiert. Eine

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