Adams Pech, die Welt zu retten
die Gastgeber das Atelierrestaurant in der obersten Etage des Hotels Torni gewählt, dort hatte man den besten Blick auf Helsinki, und zwar in alle Himmelsrichtungen. Sie hatten das Restaurant gleich für die ganze Woche reserviert. Der Küchenchef bekam den Auftrag, täglich zum Mittagessen auch ein japanisches Gericht anzubieten. Die Partner vereinbarten, kein offizielles Verhandlungsprotokoll zu führen. Zugleich wurde festgelegt, dass die japanische Seite für die Kosten aufkam, Eeva Kontupohja informierte darüber die Hotelleitung.
Was die Tagesordnung anging, so einigte man sich dahingehend, dass bei der ersten Zusammenkunft Aatami seine Akkuerfindung vorstellen und einen Ausblick auf deren Bedeutung für die Entwicklung der Elektrochemie weltweit geben sollte. Am zweiten Tag sollten die Japaner zunächst ihre Firma vorstellen und dann darlegen, welche Möglichkeiten sie für eine Massenproduktion des ultraleichten Akkus sahen. Anschlie-ßend würde ein Ruhetag eingelegt werden, und am vierten Verhandlungstag wollte man sich dem eigentlichen Anliegen widmen. Beide Seiten würden ihre An-sichten über das Lizenzverfahren und die damit verbun-denen Kosten erläutern. Sollte es Meinungsverschieden-heiten etwa über die Marktanteile und die Zahlungen für die Lizenzrechte geben, würden die Verhandlungen über mehrere Tage fortgesetzt werden, und notfalls könnte man auch auf dem geplanten Lapplandausflug weiter über das Thema diskutieren.
Die Verhandlungen verliefen wie geplant. Aatami stellte seine Erfindung vor und ließ dann einen Versuchsakku von Hand zu Hand gehen. Er sagte, dass gerade dieses Exemplar einmal rund um die Welt gereist sei, es sei per Post nach Neuseeland an eine Finnin namens Helga Hakkarainen geschickt worden, sie wiederum habe es an ihre Cousine in den USA gesandt, und von dort sei es wieder nach Finnland befördert worden. Aatami erzählte, dass der Akku die Beschwernisse der Rundreise ausgezeichnet vertragen habe, sein Ladezu-stand habe sich kaum verändert, obwohl er einen gan-zen Monat in den Postsäcken hin und her geschleudert worden sei. Als alle Japaner den Akku eingehend betrachtet hatten, erbat Aatami ihn wieder zurück.
Eeva Kontupohja teilte anschließend mit, dass der Patentantrag, außer in Finnland, auch in sämtlichen anderen wichtigen Ländern eingereicht worden war, zuletzt im Januar in Japan. Für die Erteilung des Patents gab es keine Hinderungsgründe, das besagte ein offizieller Zwischenbescheid, der vom finnischen Patent-und Registeramt gekommen war.
Aatami erklärte, dass der Akku seiner Meinung nach außer für Fahrzeuge auch für viele andere Zwecke kommerziell genutzt werden könne, als Beispiele nannte er Kraftwerke, Schiffe, Raumfahrzeuge, Krankenhäuser und die Waffenindustrie. Für den letztgenannten Zweck wollte er allerdings keine Herstellungslizenzen verkaufen.
Am folgenden Tag berichteten die Japaner über ihren Konzern. Hirokazu war Marktführer auf seinem Gebiet. Sein Anteil und der seiner Tochterunternehmen an der weltweiten Akkuproduktion betrug immerhin siebenundzwanzig Prozent. Produziert wurde außer in Japan auch in den USA, in Europa und Asien, insgesamt in vierzehn verschiedenen Ländern. Sofern die finnische Erfindung von ihren Eigenschaften her den Erwartun-gen entsprach, würde man sie gern in die Massenproduktion überführen. In ein paar Jahren würde sie den Akkumarkt dominieren. Gleich zu Beginn könnte das Produktionsvolumen viele Millionen Stück betragen.
Hirokazu unterhielt feste Beziehungen zur Autoindustrie, besonders in Japan. Der Konzern war an vielen multinationalen Unternehmen der Transportbranche beteiligt, auch an Banken, Versicherungen und Flugver-kehrsunternehmen. Und er besaß sogar eine Reederei, der acht Tankschiffe gehörten, das kleinste mit einer Kapazität von mehr als zweihunderttausend Bruttoregis-tertonnen.
Hajosiko Mono erklärte, dass Hirokazu sämtliche Vor-aussetzungen besaß, die Herstellung des ultraleichten organischen Akkus zu übernehmen. Der Konzern war finanzstark, und er besaß langjährige Erfahrungen in der Großindustrie.
Nach dem Ruhetag nannte Aatami Rymättylä seine Bedingungen. Ihm schwebte eine Herstellungs-und Vermarktungslizenz vor, die höchstens siebzig Prozent des Welthandels mit ultraleichten Akkus ausmachen würde. Die restlichen dreißig Prozent wollte er per Lizenz an konkurrierende Unternehmen verkaufen, möglicherweise käme auch seine und Eevas Akkufirma als Hersteller in
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