Adams Pech, die Welt zu retten
Frage. Diese Begrenzung hielt er für erforderlich, damit der japanische Hirokazu-Konzern nicht das Monopol innehätte und so den Wettbewerb in der Branche verhindern würde. Außerdem verbot die Gesetzge-bung in vielen Ländern eine Lizenzierung, die zu einem totalen Alleinrecht führte.
Ferner wünschte er, dass Hirokazu seine erste Versuchsfabrik in Finnland baute. Und er wollte sich vor-behalten, auf die Standortwahl für die Akkuproduktion in den einzelnen Ländern Einfluss zu nehmen. Wie das im Einzelnen gehandhabt würde, war Verhandlungssache. Und noch eine Bedingung stellte Aatami: Akkus würden nur an Autofabriken verkauft, wenn diese sich verpflichteten, unverzüglich zur Produktion von Elektroautos überzugehen. So würde abgesichert, dass die Produktion von Verbrennungsmotoren schnellstmöglich eingestellt würde und weltweit Elektroautos benutzt würden.
Der Preis der Lizenz für die weltweite Akkuproduktion solle, so sagte Aatami, nach dem Royalty-Prinzip be-rechnet werden und sei Verhandlungssache. Doch zu-nächst, vor den eigentlichen Preisverhandlungen, solle der Hirokazu-Konzern an Adams und Evas Akku und Batterie AG dreihundert Millionen Finnmark als eine Art Einstiegsgeld zahlen.
Zum Schluss seiner Ausführungen bat er die Sekretä-rin Leena Rimpinen, an die Japaner zehn Seiten kopier-tes Material zu verteilen, auf dem er die Testergebnisse der hundert Versuchsakkus festgehalten hatte. Außer-dem hatte er in grafischen Darstellungen mit Leistungs-kurven die Eigenschaften der Akkus verdeutlicht. Die eigentliche Idee der Erfindung gab er natürlich nicht preis.
Als Aatamis Bedingungen der japanischen Delegation übersetzt wurden, verzogen die Teilnehmer keine Miene. Sie erklärten, dass sie über die Höhe des Einstiegsgeldes nachdenken und dass sie am kommenden Tag gern über die praktischen Details der Akkulizenz verhandeln wollten. Es galt, viele Steuer-, Konzessions-und Zollfragen zu klären.
Siebzehn
Die Verhandlungen verliefen in konstruktivem Geiste. Eine endgültige Vereinbarung war jedoch nicht leicht zu erreichen. Speziell das von Aatami geforderte Einstiegsgeld erschien den Japanern sehr hoch. Sie waren ein-deutig nicht vorbereitet auf eine Vorauszahlung, zudem noch in dieser Höhe. Selbst ein großer multinationaler Konzern schluckt solche Forderungen nicht so ohne weiteres. Andererseits war Aatami nicht gewillt, klein beizugeben. Er fand, dass dreihundert Millionen Mark eher eine geringe Summe waren angesichts des Umfangs des Lizenzvertrages, um den es ging.
Wenngleich in der Hauptfrage keine Lösung erzielt wurde, konnte man sich in vielen Details einigen. Die Versuchsfabrik ließe sich sehr gut in Finnland errichten. Die größeren Produktionseinheiten würden in gemein-samem Einvernehmen an anderen Standorten weltweit gebaut, zum Beispiel in Sibirien oder in den Wüsten an Afrikas Küste, in Gegenden, wo man Kernkraftwerke oder große Anlagen zur Umwandlung von Sonnenenergie bauen könnte.
Als beide Seiten eine Woche lang verhandelt hatten, meinte Aatami, dass nun der geeignete Zeitpunkt gekommen sei, eine Pause einzulegen und zur Erholung nach Lappland zu reisen. Leena Rimpinen verteilte das Programm der Exkursion an die Teilnehmer. Da starker Frost herrschte – nachts fiel das Quecksilber im Norden dem Vernehmen nach auf unter dreißig Grad –, wurden die Japaner in ein Sportgeschäft geführt, damit sie sich mit Kleidung und Schuhen eindecken konnten, die dem nordischen Klima standhielten. Hajosiko Mono wies allerdings darauf hin, dass er auf der nördlichen Insel Hokkaido geboren und aufgewachsen sei, wo in den Wintern viel Schnee lag und auch starker Frost herrschte. Die Finnen erinnerten sich gut an die Olympischen Winterspiele von Sapporo und stellten die Winterfestig-keit der Japaner durchaus nicht in Frage.
Für den Flug nach Kittilä wurde von der Finnair ei-gens eine Maschine gechartert, eine kurze DC-9. Am Ziel angekommen, fuhren die Ausflügler in einem warmen Bus zum Olos und Pallas, den Fjäll-Hotels, in denen man übernachten würde. Hajosiko Mono quartierte sich mit seinen engsten Beratern im Hotel am Pallastunturi ein, und dort hatten auch die Finnen ihre Zimmer reserviert. Zur Abordnung von Aatamis und Eevas Akkufirma gehörten, neben den Inhabern, die Sekretärin Leena Rimpinen, der Laborgehilfe Sami Rehunen und der Sicherheitsmann Hannes Heikura. Auch Tellervo Javanainen-Heteka, die Dolmetscherin der Japaner, wohnte selbstverständlich im
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