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Adams Pech, die Welt zu retten

Adams Pech, die Welt zu retten

Titel: Adams Pech, die Welt zu retten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arto Paasilinna
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Versuchsfabrik in Rymättylä begann. Gleichzeitig wurde Aatami in Sibirien gebraucht, wo er die Öl-und Gasfelder wegen des even-tuellen Baus von Kraftwerken inspizieren sollte, und aus Peking waren interessante Angebote gekommen, die eine Massenproduktion von Elektroautos in China betrafen. Aber all diese dringenden Arbeitsangelegenheiten mussten jetzt warten, Aatami hatte beschlossen, auf dem schnellsten Wege nach Portugal zu reisen.
    Kenzo und Huja erklärten, dass sie zu Aatamis Schutz mitreisen wollten, das gehöre zu ihren Aufgaben. Auf Rechnung von Hirokazu charterten sie eine Ge-schäftsmaschine, einen düsenbetriebenen Learjet. Die Maschine hatte zwölf Plätze, sodass gleich die ganze Mannschaft der Akkufirma mitreiste, einschließlich der Sekretärin: Leena Rimpinen, Hannes Heikura, für den es die allererste Auslandsreise war, zwei japanische Gorillas, der elektrochemische Assistent Sami Rehunen, der Chauffeur Seppo Sorjonen und natürlich als Dolmetscherin die ehemalige Milchkönigin Tellervo Javanainen-Heteka bestiegen zusammen mit Aatami das Flugzeug.
    Sie flogen über London und Lissabon bis auf den kleinen Flugplatz von Portimão, dann ging es mit dem Taxi weiter nach Praia do Vau, dort fanden sie eine Villa am Meer, und in der Villa die trübsinnige finnische Juristin Eeva Kontupohja.
    War das ein glückliches Wiedersehen! Aatami und Eeva spazierten am Strand entlang, Huja vorweg, Kenzo hinterher. Scharen von bellenden und wütenden Kötern aus dem nahen Fischerdorf Alvori bedrängten die japanischen Bodyguards, aber Aatami und Eeva kümmerten sich nicht darum, sondern betrachteten entzückt die vom Aprilmond beschienenen Wellen des Atlantik. Eeva bekannte, dass sie den schlimmsten moralischen Kater ihres Lebens durchlitten hatte und nahe daran gewesen war, Selbstmord zu begehen. Sie hatte das Gefühl ge-habt, dass ihr alles entglitt, denn sie hatte sich einge-stehen müssen, dass sie eine Säuferin und außerdem verrückt war.
    Sie erzählte, dass sie in Praia da Rocha eifrig Roulette gespielt und ungeheure Summen gewonnen hatte.
    »Stell dir vor, ich habe auf die 24 gesetzt und jedes Mal gewonnen.«
    Aatami fragte in seiner Naivität, welche Bewandtnis es mit der Glückszahl 24 hatte. Eeva erklärte, der 24.12. sei Heiligabend und ihrer beider Namenstag.
    »Es war mir richtig peinlich, so viel Geld abzuräu-men«, erinnerte sie sich. »Ich hätte ja auch anderweitig genug gehabt. Aber Geld kommt zu Geld, das war schon immer so.«
    Sie sagte, dass sie von dem Roulettegewinn einen Lieferwagen für ihren Gärtner gekauft habe. Außer der geräumigen Villa am Meer habe sie nämlich bei ihren Streifzügen durch Portugal ein nettes kleines Weingut im Gebirge gekauft, das ein gewisser Joao mit seiner Frau betreue. Das Klima im Monchique sei sanft, nicht zu heiß, und die Trauben seien von guter Qualität. Auch hier in der Villa trinke man den Wein aus eigener Produktion.
    »Du hast eine Menge erreicht«, lobte Aatami sie, als er gehört hatte, dass seine Akkufirma neuerdings auch in Portugal Wein anbaute.
    Aatami und Eeva ruhten ein paar Tage aus und betrieben ihre Versöhnung, auch bekräftigten sie die in Imatra geschlossene Verlobung, dann ging es zurück in die Heimat. In Paris machten sie eine Zwischenlandung, und Eeva präsentierte die Wohnung, die sie auf der Hinreise gekauft hatte. Diese befand sich in der Nähe der Sorbonne und des Jardin du Luxembourg, in der obersten Etage eines Hauses, das im Innenhof eines eleganten Quartiers stand. Die Wohnung hatte drei Zimmer und eine Küche sowie eine Dachterrasse mit schmiedeeisernem Gitter.
    »Kaum zu glauben, dass du all diese Investitionen stockbesoffen getätigt hast«, lobte Aatami seine Braut.
    Mit Eevas Erlaubnis würde vielleicht Aatamis ältester Sohn Pekka, Fähnrich bei den Grenztruppen, die Wohnung nutzen können, falls es ihm gelänge, zum Kadet-tenkurs an der französischen Militärakademie ange-nommen zu werden. Pekka hatte Grundkenntnisse in Französisch erworben und wollte gern zur höheren militärischen Ausbildung nach Frankreich gehen. Sein Vorbild war ein Hauptquartiermeister aus dem letzten Krieg, General A. Airo, in Frankreich ausgebildet – nach Meinung der Russen ein wirklich böser Mann, der schließlich zum Kriegsschuldigen gemacht wurde, da man Mannerheim nicht opfern wollte. So oder so, Pekka hätte hier eine prima Studentenbude.
    Aber die sibirischen Ölfelder warteten. Die Sehens-würdigkeiten von Paris betrachteten die

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