Adams Pech, die Welt zu retten
alles brachte er zu seiner neuen Arbeitgeberin in die Rehbinderintie. Er stellte den Wein in die Kühltruhe, kochte Tee und ließ in den großen Whirlpool im Badezimmer heißes Wasser einlaufen. Als Eeva Kontupohja aus der heißen Wanne kam, traf auch schon der Immobilienmakler ein, der am Frühstück teilnahm. Der endgültige Kaufvertrag wurde unterschrieben, Eeva bezahlte mit der Kreditkarte, der Makler prüfte durch einen Anruf bei der Bank, ob die entsprechende Deckung vorhanden war.
Gegen Mittag war Eeva fertig hergerichtet, die Flaschen waren leer, also auf zu neuen Taten. Sie befahl Seppo Sorjonen, zum Flughafen zu fahren. Gepäck hatte sie nicht, Madam reiste ohne unnötigen Ballast. Im Terminal für die Auslandsflüge studierte sie die Ab-fahrtstafel, ganz oben blinkte ein Linienflug nach Paris. Dorthin ein Ticket erster Klasse!
Aatami Rymättylä war sehr besorgt, denn seit Eevas Verschwinden waren mittlerweile mehr als achtundvier-zig Stunden vergangen. Für gewöhnlich rief sie an, wenn sie auf ihren Sauftouren unterwegs war, aber jetzt hatte sie nichts von sich hören lassen. Aatami gab sich die Schuld. Letztendlich hatte er sich idiotisch benommen, hatte in seiner eigenen Welt gelebt, nur von der Elektrochemie gesprochen und Eeva, die ihn in jeder Weise unterstützt hatte, nicht genügend beachtet. Jetzt hatte sie die Nase voll. Auch Frauen haben Gefühle.
Aatami bat die japanischen Bodyguards, bei der Su-che nach Eeva zu helfen, aber sie erklärten, dass sie vorrangig engagiert worden seien, um ihn, Aatami, zu schützen. Sie fanden es traurig, dass die schöne Dame auf Zechtour gegangen war, aber für den Hirokazu-Konzern spielte das keine Rolle. Eeva Kontupohja ver-fügte über kein wissenschaftlich-technisches Material, das jemand stehlen und sich auf diese Weise eine zum Patent angemeldete, revolutionäre Entdeckung aneignen könnte.
Nicht einmal Gerichtsvollzieher Juutilainen, geschweige denn Hannes Heikura oder Sami Rehunen, konnten helfen. Schließlich kam Leena Rimpinen auf die Idee, anhand der Kontoauszüge der Firma zu ermitteln, wo sich Eeva aufhielt.
Sofort entdeckten sie, dass Eeva Kleidung, Pelze und anderes gekauft hatte, ferner gab es einen großen Scheck zugunsten eines Autohauses und eine noch größere Abbuchung für einen Immobilienmakler. An Finnair war ebenfalls eine beträchtliche Summe über-wiesen worden, vermutlich für Flugtickets. All das konn-te auch Seppo Sorjonen bestätigen, der sich erst jetzt als Chauffeur des neuen Firmenwagens bei Aatami meldete.
Aatami dankte erleichtert seinem Gott. Eeva existierte zumindest noch. Welch ein Glück! Sie war enorm ge-schäftig und schwirrte in der Gegend herum, aber die schlimmsten Befürchtungen hatten sich nicht bestätigt. Wegen der Millionen, die sie verschleudert hatte, mochte sich Aatami nicht grämen, jetzt waren andere Dinge wichtiger als das bisschen Kleingeld. Die Hauptsache war, dass, zumindest bisher, nichts Schlimmeres passiert war.
Die Abbuchungen zeigten, dass in Paris zwei Millionen Franc abgehoben worden waren. Nun konzentrierte man sich in der Firma darauf, Eevas Weg im Herzen Europas zu verfolgen.
Die nächste größere Transaktion gab es in der Stadt Portimão in Portugal. Eeva hatte Escudos im Wert von mehreren Milliarden Mark abgehoben. In finnischem Geld war es eine gewaltige Summe, aber in Anbetracht der finanziellen Situation der Akkufirma auch wieder nicht so viel. Das Wichtigste war, dass Eeva im Ausland klarkam.
Endlich rief Eeva ihre Sekretärin im Heimatland an. Leena Rimpinen wusste zu berichten, dass die Chefin nicht wagte, nach Finnland zurückzukommen, weil sie Angst vor Aatami hatte. Sie litt angeblich unter einem schrecklichen moralischen Kater. Derzeit hielt sie sich im südlichen Portugal auf. Sie wollte sich gern bei Aatami für ihre neueste und bisher schlimmste Sauftour entschuldigen, auch dachte sie an Selbstmord, war aber zu feige, ihn auszuführen. Außerdem hatte sie schrecklich viel Geld ausgegeben, wie viel, das wusste sie gar nicht mehr.
Aatami bat die Sekretärin, Eeva zu telegrafieren, dass sie in Portugal bleiben und warten solle, bis er komme. Alles sei verziehen, hoffentlich auf beiden Seiten. Dann teilte er Kenzo und Huja mit, dass er eine dringende Auslandsreise antreten müsse und dass er hoffe, in ein paar Tagen zurück zu sein.
Die Blitzreise nach Portugal fiel in eine arbeitsreiche Zeit: Ingenieure von Hirokazu waren nach Finnland gekommen, denn der Bau der
Weitere Kostenlose Bücher