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Adams Pech, die Welt zu retten

Adams Pech, die Welt zu retten

Titel: Adams Pech, die Welt zu retten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arto Paasilinna
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Rückbank eines roten Autos zu sitzen, und sie beschloss, den Wagen zu kaufen. Das Geschäft könnte eigentlich sofort perfekt gemacht werden, aber auf kei-nen Fall in der Verkaufshalle des Autohauses, sondern an einem passenderen Ort. Wie wäre es, wenn man den Kaufvertrag, die Wagenpapiere und Versicherungsver-träge zum Beispiel im Nobelrestaurant Kaivohuone unterzeichnen würde?
    Es war bereits kurz vor Feierabend, doch das war kein Hinderungsgrund. Die Angestellten des Autohauses brachten am Wagen das offizielle Kraftfahrzeugkennzei-chen an, polierten ihn und checkten ihn im Schnell-durchlauf, und dann fuhren sie ihn zum Kaivohuone, wo Eeva Kontupohja bereits saß und Cocktails schlürfte. Sie schrieb für das Autohaus einen Scheck aus, den sie sich auf der Hinfahrt kurz vor der Schließzeit aus der Bank geholt hatte. Unter Berücksichtigung eines fünf-prozentigen Kassenrabatts kostete der Wagen läppische vierhundertfünfzigtausend Mark.
    Eeva Kontupohja war mittlerweile schwer in Fahrt. Wenn die Karre erst mal läuft, dann läuft sie, wie Auto-fahrer zu sagen pflegen.
    Nach Hause zog es sie noch längst nicht. Beim Gedanken an zu Hause fiel ihr ein, dass sie sich eigentlich gleich eine neue Wohnung kaufen könnte, der alte Pelz-käfernistplatz in der Iso Roobertinkatu ödete sie an. Mochte Aatami dort wohnen, dieser grobschlächtige Prolet, der aus armen Verhältnissen stammte. Sie rief mehrere Immobilienmakler an, die sie kannte, und erkundigte sich nach einer etwas nobleren Bleibe. Die Tatsache, dass sie sich ausschließlich für repräsentative Wohnungen in den Stadtteilen Kaivopuisto und Eira interessierte, vereinfachte die Sache.
    Im Laufe des Abends besichtigte sie mehrere Luxus-buden. In Kaivopuisto fand sie zwei, die recht anspre-chend waren, aber dort hätte sie renovieren müssen. Dazu war Eeva jetzt nicht in Stimmung, der Gedanke, sich mit versoffenen Malern und Fliesenlegern herumär-gern zu müssen, war ihr zuwider.
    Zweifellos war auch sie selbst recht versoffen, aber das war ganz und gar ihr Problem. Eeva Kontupohja war von keinem Menschen auf dieser Welt abhängig, nicht mal von Aatami Rymättylä.
    Am späten Abend wurde sie fündig, sie kaufte eine geräumige Wohnung in der Rehbinderintie in Eira. Die Wohnung befand sich in einem guten Zustand, sie hatte mehr Zimmer als Eevas bisherige, auch mehr Quadratmeter, überhaupt war das Haus besser und die Gegend mit das Feinste, was Helsinki zu bieten hatte. Man hatte ungehinderten Blick aufs Meer, die Fußböden bestanden aus lackiertem Riemenparkett und Steinfliesen, die Türen aus Glas und Eichenholz. Es gab zwei Bäder, die Saunaabteilung war endlich mal richtig geräumig, und die beiden Wirtschaftsräume fand Eeva durchaus angemessen. Für die Haushaltshilfe gab es extra eine ange-gliederte Einzimmerwohnung, dort könnte sie Huja und Kenzo unterbringen. Es gab eine Bibliothek, einen Salon und einen etwas größeren und festlicheren Saal für Repräsentationszwecke sowie mehrere Schlafzimmer. Insgesamt eine ausgezeichnete und geschmackvoll gestaltete Wohnung. Zudem war sie mit alten Stilmöbeln eingerichtet. Küche und Nassräume waren komplett mit der neuesten Technik ausgestattet.
    Eeva fand, dass an dieser Wohnung einfach nichts vorbeiführte. Das Geschäft wurde gegen Mitternacht abgeschlossen. Eeva bezahlte ein Handgeld und bat den Immobilienmakler, ihr am Morgen die Verträge zu bringen. Sie selbst übernachtete gleich in der neuen Wohnung. Im Kühlschrank wartete Champagner.
     

Zweiundzwanzig
     
    Seppo Sorjonen, neu eingestellter Chauffeur der Akkufirma, brachte sein altes Taxi am nächsten Morgen dem Besitzer zurück. Während er kündigte, konnte er sich nicht verkneifen zu erwähnen, dass er jetzt in der schicksten Firma der nordischen Länder arbeite, einen nagelneuen Luxuswagen Rover 3000 GTI fahre und von nun an kaum mehr an Taxisäulen herumlungern werde, höchstens beschwipst und als zahlungskräftiger Kunde.
    »Außerdem hat die Firma versprochen, mir das Medizinstudium zu finanzieren, im Herbst mache ich meinen Doktor«, erklärte er seinem ehemaligen Arbeitgeber zum Abschied.
    Eeva Kontupohja betraute Sorjonen als Erstes damit, aus irgendeinem Restaurant ein Frühstück und die passenden Getränke zum Herunterspülen aus einem Alko-Geschäft oder von sonstwo zu organisieren. Sorjonen fuhr zu Stockmann, kaufte in der Alkoholab-teilung zwei Flaschen Wein und in der Delikatessenab-teilung die Zutaten für ein Frühstück, das

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