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Adelshochzeit 2

Titel: Adelshochzeit 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Brendan
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dieser so entschlossen wirkende Mann Tarquin viel eher würde finden können als sie selbst. Sein kantiges, aber männlich-schönes Gesicht war ihr sehr nahe, und sie sah, wie er den Blick träge auf ihre Lippen heftete.
    „Sie werden mich doch nicht im Stich lassen, Sir?“, fragte sie herausfordernd mit seidig-weicher Stimme und bereute es sofort.
    „Nein?“, flüsterte er. „Und was macht Sie so sicher?“
    Emily versuchte, sich aus seinem Griff zu lösen, doch er hielt sie gerade so fest, dass sie stillhalten musste. Nun denn, wenn er es nicht anders wollte, würde sie ihm eben sagen, dass seine unerwartete Hilfsbereitschaft sicher nicht besonders edlen Gründen entsprang. Trotzdem schwieg sie, denn ihr fiel es plötzlich schwer, auszusprechen, dass sie sich einbildete, er begehre sie. Je mehr sie sich mühte, gerechte Empörung aufzubringen und den Mut, ihn zu schmähen, desto bewusster wurde sie sich seiner harten Hand auf ihrer Haut.
    „Nun, warum werde ich Sie nicht im Stich lassen?“, wollte er leicht belustigt wissen. Er beugte sich näher zu ihr. Als er sah, dass sie tief errötete, stimmte ihn ihre Verlegenheit ein wenig milder. „Nun sagen Sie es schon. Ich werde auch nicht widersprechen, wenn Sie mir sagen, dass ich, Narr der ich bin, zu empfänglich für Ihre Schönheit und zu nachsichtig mit Ihrer scharfen Zunge bin. Es stimmt ja.“ Er löste seine Hand von ihrem Kinn und fuhr zart mit den Fingern über ihre glühende Wange, ehe er den Arm sinken ließ. Doch er wich nicht von der Stelle, sodass sich ihre Körper fast berührten.
    Verstohlen huschte Emilys Blick zu seinen von Begehren verdunkelten Augen. Verärgere ihn nicht, du brauchst seine Hilfe, schoss ihr durch den Kopf; was sie jedoch stillhalten ließ, war etwas anderes – die Sehnsucht, seine kühlen Finger beruhigend auf ihrer heißen Wange zu spüren, zu erfahren, wie es wäre, wenn er sie küsste. Gegen ihren Willen hob sie ihm ihr Gesicht entgegen, verlockte ihn, dessen Mund so fest und warm schien …
    Mark neigte sich ihr zu, und als sie ihn nicht sofort abwehrte, schmiegte er seine Hände sanft um ihre Wangen und drückte seinen Mund auf den ihren, zuerst sanft, dann, als er keine Gegenwehr empfing, fester, während er mit den Fingern zart ihre Wangen liebkoste.
    Wie bezaubert ließ sie sich von ihm küssen, spürte, wie er fordernder, drängender wurden, wie seine Hand zu ihrem Nacken wanderte und zärtlich streichelnd das bisschen Vernunft, das sie bisher gewahrt hatte, vertrieb, bis sie ihm willig ihre Lippen öffnete. Wie betäubt sank sie an seine Brust, ganz dem Feuer verfallen, das sein Kuss in ihr entflammte und sie leise aufseufzen ließ.
    Von ihrer unerwarteten Nachgiebigkeit erregt, zog Mark sie enger an sich und vertiefte seinen Kuss, während er eine Hand unter ihren Mantel schob und begehrlich ihre Taille umfing. Sinnliche Schauer durchrieselten Emily bei dieser Berührung, und sie bog sich ihm einladend entgegen, als sie jäh auffuhr, von dem lauten Ruf eines Straßenhändlers aus ihrer Trance geweckt.
    Sie zuckte zurück und riss sich von ihm los, voller Entsetzen der Tatsache gewahr, dass sie sich wie ein billiges Flittchen betrug, am helllichten Tage und noch dazu mit einem Mann, der anderweitig gebunden war!
    Unsicheren Schrittes trat sie zurück; ihr Atem ging schwer, als sie flüsterte: „Danke, Mr. Hunter, dass Sie mir gerade bestätigt haben, was ich die ganze Zeit von Ihnen vermutete.“
    Mark kniff die Augen zusammen und musterte ihr erhitztes Gesicht. Ihr eisiger Ton und die blitzenden Augen ließen nichts Gutes ahnen. „Und was, meine Liebe, vermuteten Sie?“, knirschte er enttäuscht. Er fühlte sich durch das überstürzte Ende dieser süßen Begegnung betrogen.
    „Ich verdächtige Sie, Ihre Hilfe bei der Suche nach Tarquin belohnt zu sehen, Sir.“
    „Ah, so? Und was genau erwarte ich für eine Belohnung?“
    Emily lief scharlachrot an. „Das wissen Sie sehr gut. Doch ich werde nicht, um Sie anzustacheln, undelikate Anspielungen machen.“
    Aufgebracht warf Mark die Hände in die Luft. „Herrgott! Es war nur ein Kuss, und noch dazu nicht sonderlich befriedigend.“
    Vor Verlegenheit hätte Emily in den Boden sinken mögen. Wenn sie auch bereute, sich als leichtfertig dargestellt zu haben, hatte sie selbst doch diesen Kuss als sehr erregend empfunden … er anscheinend nicht.
    Als er den verletzten Ausdruck sah, der über ihr Gesicht huschte, sagte er sanft: „Es war schön … süß …

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