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Adelshochzeit 2

Titel: Adelshochzeit 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Brendan
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ihn inzwischen vermissen. Und Emily … sie sorgte sich bestimmt …
    Sie war zur gleichen Zeit wie Mickey Riley in der Whiting Street gewesen, seltsam. Wenn das eine Verabredung gewesen war, konnte es dafür nur einen einzigen Grund geben – Tarquin. Riley musste ihr angedeutet haben, dass er etwas über ihn wusste. Und würde natürlich Lohn dafür erwarten.
    Nicholas lehnte sich in die Polster zurück und signalisierte dem Kutscher, loszufahren. Demnächst, beschloss er, würde er sich einmal dieser hübschen Kleinen bedienen, die Riley am Laufen hatte … Jenny hieß sie? … Und bei der Gelegenheit würde er dem Burschen auf den Zahn fühlen. Vielleicht könnte er von Tarquin Beaumonts neuestem Missgeschick profitieren …
    „Wenn Sie lieber nicht mitkommen möchten, werde ich …“
    Weniger die Worte als der gekränkte Ton weckten Emily aus ihrer Versunkenheit. Mit einem Blick sah sie, dass Stephen sehr verlegen wirkte. Offensichtlich hatte sie nicht mitbekommen, dass er mit ihr sprach, und nun glaubte er, sie ignorierte ihn absichtlich. „Oh, Stephen, ich bitte um Entschuldigung. Was sagten Sie bitte?“
    Ehe er antworten konnte, ergriff ihre Mutter das Wort und erkärte leicht vorwurfsvoll: „Stephen hat uns gerade zu Lady Gerrards Soiree eingeladen. Ist das nicht herrlich?“ Ihr Blick sagte: ‚Wage nur nicht zu widersprechen!‘
    Hastig suchte Emily nach einer plausiblen Ausrede, denn sie neigte in letzter Zeit nicht besonders zu Geselligkeit. Immerhin lag eine außerordentlich wichtige, schwierige Aufgabe vor ihr, was ihre Stimmung, zusammen mit der Sorge um den Bruder, ziemlich dämpfte.
    An diesem Vormittag hatte sie ein Billet von Nicholas Devlin bekommen, in dem er seine besondere Freude ausdrückte, sie endlich wieder einmal unter vier Augen gesprochen zu haben, und die Hoffnung, dass sich die Gelegenheit bald wieder ergeben möge. Ihr erster Impuls war gewesen, das Blatt ins Feuer zu werfen. Ja, sie hatten damals kurz vor der Heirat gestanden; sie hatte ihn geliebt – geglaubt, ihn zu lieben. Das alles lag jedoch hinter ihr, und nur ein bitterer Nachgeschmack war geblieben. Er hatte eine andere geheiratet und wurde bald Vater.
    Dieser Brief sowie sein Betragen ihr gegenüber waren, milde ausgedrückt, äußerst ungehörig und weckten in ihr den Verdacht, dass er keine bloße Freundschaft anstrebte. Was bildete er sich ein? Sie war inzwischen eine erwachsene Frau, nicht mehr das naive Mädchen frisch aus dem Schulzimmer, das leicht zu verführen war. Sie würde keinem verheirateten Mann auch nur einen Kuss gestatten.
    Wenn sie sein Geschreibsel einfach ignorierte, würde ihn das vielleicht ermutigen, deshalb musste sie ihm umgehend und in deutlichsten Worten klarmachen, dass er ihr nicht weiter nachzustellen brauchte – er konnte sie nicht mehr zu Leichtfertigkeiten verleiten!
    Bei diesem tugendsamen Entschluss fiel ihr die irritierende Tatsache ein, dass ein anderer Gentleman sie ganz kürzlich erst zu leichtfertigem Betragen verführt hatte, und es gelang ihr nicht, diesen Zwischenfall einfach zu verdrängen. Immer wieder kam es ihr vor, als spürte sie die festen, warmen Lippen auf ihrem Mund.
    Warum beschäftigte sie sich so intensiv mit Mark Hunter und dem, was sie ihm gestattet hatte? Dabei wollte sie es als unwichtig abtun … so wie er es tat.
    Du bist einfach gekränkt, redete sie sich ein. Welche Frau wollte schon ihre Küsse – ob willig oder unwillig gewährt – so ungalant als langweilig abgetan sehen. Und dass sie angedeutet hatte, sie sei nicht unerfahren, passte ihr gar nicht. Ob er das wohl schon vergessen hatte? Oder hielt er sie nun für leichtfertig?
    Zum zweiten Mal fuhr sie aus ihren Gedanken auf, dieses Mal durch einen lauten, anhaltenden Seufzer.
    „Du liebe Güte, Emily, du träumst aber heute wirklich dauernd“, zwitscherte Mrs. Beaumont und lachte künstlich auf. „Ob dich wohl eine Tasse Tee wieder belebt?“
    Schuldbewusst entschuldigte Emily sich abermals, denn wieder hatte sie Stephen nicht beachtet. Er verdiente wirklich eine bessere Behandlung. „Stephen, bitte richten Sie Ihrer Großmutter unseren Dank aus, weil Sie uns eine solch ehrende Einladung verschafft hat …“
    Ehe sie fortfahren konnte, warf Stephen sichtlich stolz ein, dass auch Sarah Harper eingeschlossen sei, sodass Emily unmöglich noch etwas einwenden konnte, ohne grob unhöflich zu sein, vor allem, da er wohl ihre mangelnde Begeisterung schon bemerkt hatte.
    Sie schenkte ihm ein

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