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Adelshochzeit 2

Titel: Adelshochzeit 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Brendan
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freizügiges, feuriges Frauenzimmer wäre … als hätte er sie schon in seinem Bett gehabt.“ Tarquin sog scharf den Atem ein. „Sicher, er war betrunken, aber trotzdem entschuldigt das solche verleumderischen Reden nicht. Devlin ist ein Mistkerl! Ich hätte ihn damals schon erledigen sollen!“
    Mark biss die Zähne zusammen, bis sein Kiefer schmerzte, sagte jedoch äußerlich ruhig: „Danke, dass du es mir erzählt hast. Und nun los … geh zu deinen Eltern, bring deine Entschuldigung vor.“ Ohne ein weiteres Wort trieb er die Pferde an, und während er durch die Straßen hetzte, Belgrave Crescent entgegen, brannte nur ein Gedanke in seinem Kopf. War es Verleumdung, oder hatte der Viscount wirklich Emilys Gunst genossen?
    Die wahre Antwort, fürchtete er, würde ihm nicht gefallen, denn er erinnerte sich an Emilys Reaktion, als er sie das erste Mal geküsst hatte. Harsch hatte sie die Bemerkung über ihre Unschuld, die als Lob gedacht war, zurückgewiesen und sich geweigert, einen Grund dafür anzugeben. Jetzt, mit frischer schmerzlicher Erkenntnis ahnte er, warum. Sie war nicht nur Devlins Verlobte, sondern auch seine Geliebte gewesen. Vielleicht glaubte der Viscount, er hätte ein Anrecht, erneut solche Intimitäten zu genießen … ob mit oder ohne ihre Zustimmung.
    „Lassen Sie frische Pferde bringen, sofort!“
    Verblüfft gaffte Mr. Lomax seinem Herrn nach, der mit großen Schritten die Halle durchquerte und, immer zwei Stufen auf einmal nehmend, die breite Treppe hinaufeilte. So kurz angebunden und grob kannte der Butler ihn gar nicht. Hastig folgte er den Anweisungen.
    Innerhalb kürzester Zeit erschien Mark wieder unten, seine Taschen schwer von Waffen – rechts scharfer Stahl, links eine schwere Pistole. Er hoffte, die Waffen nicht benutzen zu müssen, denn er griff nicht gern zu Gewalt, wollte aber für jeden Fall vorbereitet sein.
    Wenn er Devlin nämlich nicht in seinem Wohnsitz fand, bliebe ihm nichts anderes übrig, als über Riley an ihn heranzukommen, und dann war es nicht ausgeschlossen, dass er sich mit dessen muskelstrotzenden Kumpanen anlegen müsste. Ohne eitel zu sein, durfte er behaupten, dass er in Gentleman Jacksons Boxsalon zur Elite zählt, doch er mochte es heute nicht auf einen Faustkampf ankommen lassen, denn er wollte seine Kräfte aufsparen, um im Fall des Falles Emily beschützen zu können.
    Als Lomax sah, dass sein Herr ohne weitere Worte das Haus wieder verlassen wollte, sagte er rasch: „Sir, es war Besuch da, eine Dame; sie hinterließ eine Nachricht … ich versprach, ihren Brief umgehend an Sie auszuhändigen, Sir.“
    Missmutig fragte Mark: „Eine Dame …?“
    „Ihr Name ist Miss Beaumont, und sie schien sehr aufgeregt, weil Sie nicht daheim waren, Sir.“
    „Was? Rasch! Her mit dem Brief!“
    Lomax eilte zu der Kommode, die er jedoch leer fand. Verblüfft schob er eine Porzellanschale zur Seite, und als er auch dort nichts fand, hockte er sich sogar nieder und tastete mit den Händen unter dem Möbel, in der Annahme, der Brief wäre zu Boden gefallen.
    „Ich verstehe das nicht, Sir. Ich habe ihn eigenhändig hier abgelegt.“
    In Unheil versprechendem Ton fragte Mark: „Hat ihn einer der Lakaien fortgenommen?“
    „Das würde niemand wagen. Und es war sonst keiner hier.
    Äh … außer …“
    „Außer …?“
    Das klang drohend, und Lomax beeilte sich zu sagen: „Mrs.
    Emerson sprach ebenfalls vor, Sir, ganz kurz nach Miss Beaumonts Fortgehen. Sie stand einen Moment vor dem Spiegel und knüpfte ihre Hutbänder neu. Sie sagte, ich brauchte ihren Besuch nicht zu erwähnen, und das hätte ich sonst auch nicht …“
    Ehe der Butler noch ausgesprochen hatte, nickte Mark knapp und schritt, die Lippen fest zusammengepresst, zur Tür.
    Das Briefchen lehnte auf dem eleganten Frisiertisch zwischen kristallenen Parfümbehältern und silbernen Döschen. Davor saß auf einem samtbezogenen Hocker Barbara Emerson und fixierte das gefaltete Rechteck mit gequältem Blick. Schließlich nahm sie es auf und hielt es gegen das Licht. Doch es war nichts zu erkennen; das Papier war zu dick. Gereizt pochte sie mit dem Finger dagegen, während sie allen Mut zusammennahm. Nie würde sie Mark plausibel erklären können, warum sie den Brief entwendet und geöffnet hatte … endlich brach sie das Siegel, entfaltete das Blatt und las:
Riley weiß, wo Tarquin sich aufhält und dass er krank ist und nach mir verlangt. Er weigert sich, mehr zu sagen, als dass der Unterschlupf am

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