Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Adelshochzeit 2

Titel: Adelshochzeit 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Brendan
Vom Netzwerk:
und hastig las.
    „Hölle und Verdammnis! Jenny hatte recht. Riley hat genau diesen miesen Trick benutzt, und wir kommen zu spät. Devlin hat sie schon!“, stöhnte er entsetzt.
    „Aber wo? Wo kann er sie hingebracht haben?“, knirschte Mark. Nur mühsam bewahrte er seine Ruhe, doch wenn er seine unbändige Wut über die Vernunft triumphieren ließe, würden sie Emily nie helfen können. Aus ihren hastig hingeworfenen Zeilen sprach gleichermaßen ihre sehnliche Hoffnung wie ihr tiefes Vertrauen darauf, dass er ihr zu Hilfe kommen möge. Er stieß ein paar wilde Flüche zwischen den Zähnen hervor. Wäre er doch nur daheim gewesen, als sie an seine Tür kam! Doch leider hatte er da gerade Tarquin aus seinem Jagdhaus zurückgeholt. Vor seinem inneren Auge liefen die abscheulichsten Bilder ab. Was würde Emily zu ertragen haben? Beinahe außer sich, die Hände zu Fäusten geballt, lief er auf und ab und dachte nach. „Riley wird mit Emily zu einem ziemlich abgelegenen Ort bestellt worden sein. Also brauchen wir Riley, um sie zu finden.“
    „Jenny hat vielleicht eine Ahnung, wo das sein könnte“, rief Tarquin. „Gehen wir! Wir prügeln es aus Riley heraus!“ Weniger lebhaft fügte er hinzu: „Ich habe meine Eltern mit ein paar lahmen Ausreden hingehalten. Im Augenblick ist mein Vater so erzürnt auf mich, dass ich ihm nicht unter die Augen zu kommen brauche. Aber Mutter hütet mich wie ein Baby. Hab ihr kaum entkommen können. Als ich sagte, dass ich mit dir weg will, hat sie mich fast am Rockschoß zurückgehalten.“ Unglücklich dachte er daran, wie verzweifelt sie wären, wenn sie von Emilys gefahrvoller Lage wüssten. „Jedenfalls müssen wir Emily wieder heimbringen, egal, was dieser Hund ihr angetan hat. Wenn er sie entehrt hat, müssen wir dafür sorgen, dass es sonst niemand erfährt.“
    „Dazu wird es nicht kommen!“, knirschte Mark. „Wir müssen es unbedingt verhindern!“
    Tarquin nickte hastig. Schon eine ganze Weile war ihm klar, dass sein Freund eine Schwäche für Emily hatte und seine ganze Kraft darin setzen würde, sie zu retten.
    „Ich könnte Devlin in der Luft zerfetzen!“, knurrte Mark. „Wenn wir Emily seinen Klauen entreißen, verbreitet er vielleicht aus lauter Bosheit üblen Klatsch über sie. Er weiß, dass bei einem Skandal einzig und allein sie die Leidtragende wäre.“
    „Das soll er versuchen, ich schneide ihm die Zunge heraus!“, tobte Tarquin. „Und sein schwarzes Herz dazu!“
    „Bis wir Emily gefunden haben, musst du einen kühlen Kopf bewahren“, mahnte Mark und setzte in Selbsterkenntnis hinzu: „Und ich muss mich auch zusammenreißen.“
    Unaufgefordert sprang Tarquin in das Karriol. „Los, wir dürfen keine Zeit verlieren. Auf zu Jenny. Sie kennt Rileys Schlupflöcher.“ Aufseufzend murmelte er: „Wenn Emily etwas zugestoßen ist, bringt mein Vater mich um!“
    „Er nicht, aber ich“, sagte Mark gefährlich ruhig, und es klang wie ein Schwur. Dann ließ er sich neben Tarquin nieder und ergriff die Zügel.

13. KAPITEL

    „Du hast das akribisch geplant“, sagte Emily leichthin. Sie hob den mit Rotwein gefüllten Pokal an die Lippen, ohne jedoch mehr als einen winzigen Schluck zu nehmen. Bestimmt würde sie sich von Devlin nicht betrunken machen lassen, doch seine Laune zu hätscheln, könnte ihr Vorteile einbringen. Wenn sie sich nicht störrisch zeigte, ließ er sich vielleicht in Sicherheit wiegten, und desto eher konnte ihr die Flucht gelingen.
    Nachdem ihr erstes Entsetzen nun abgeklungen war, hatte sie entschieden, dass es dumm wäre, ihre Kraft auf Klagen und Jammern zu verschwenden. Viel geschickter war es, genau wie ihre Entführer mit List vorzugehen.
    Sie glaubte, dass sie schon ein paar Stunden in Devlins Gewalt war, konnte jedoch die genaue Zeit nicht einschätzen. Anscheinend war außer ihnen beiden nur der Lakai im Hause, der ihr und Riley die Tür geöffnet hatte, und dazu ein sehr junges Hausmädchen, von dem sie in ein Zimmer geführt worden war, damit sie sich vor dem Dinner frisch machen konnte.
    Trotz ihrer Angst und ihres schwelenden Zorns hatte sie dankbar die Zuflucht in Anspruch genommen, die ihr dort kurz vergönnt war. Nach der überstürzten Herfahrt war sie müde und staubig gewesen und brauchte eine Pause, ehe sie sich wieder mit Devlin zu messen wagte.
    Im Kamin brannte ein Feuer, und heißes, parfümiertes Wasser stand für sie bereit, und die angenehme Wärme half ebenso, ihre Aufregung zu dämpfen, wie die

Weitere Kostenlose Bücher