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Adelshochzeit 2

Titel: Adelshochzeit 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Brendan
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Stadtrand liegt. Allzu weit kann es nicht sein, denn er versprach mir, wir würden noch vor Einbruch der Dunkelheit wieder zurück sein. Ich traue ihm nicht ganz, kann mir aber auch nicht vorstellen, was er davon hätte, wenn er mich belügt, deshalb begleite ich ihn und werde mein Bestes tun, Tarquin zur Heimkehr zu bewegen, auch wenn er sich meinem Vater stellen muss. Ich gehe davon aus, dass wir gemeinsam zurückkommen, und vertraue darauf, dass Sie Tarquin weiterhin mit Rat und Tat zur Seite stehen. Mir wäre lieber gewesen, ich hätte Sie daheim angetroffen, um Ihnen all dies persönlich mitzuteilen …
    Stirnrunzelnd las Barbara die Zeilen noch einmal, dann zerknüllte sie wütend das Blatt und warf es auf das Tischchen. All der Aufwand für nichts und wieder nichts! Sie hatte gehofft – oder besser, gefürchtet – Liebesschwüre zu finden oder die Nachricht, dass Mark das Flittchen geschwängert hatte! Und was stand darin? Alberne Ergüsse über Emily Beaumonts nichtsnutzigen Bruder! Das interessierte sie bei Gott nicht!
    Ob sie zu eilige Schlüsse über die Beziehung zwischen Mark und diesem Mädchen gezogen hatte?
    In diesem Moment kam, sichtlich außer Atem, ihre Zofe herein. „ Madame , Monsieur ist da; er will Sie sprechen, aber ich ließ ihn unten warten, denn er schaut so schrecklich böse aus …“, flüsterte sie, brach jedoch ängstlich ab, als sie bemerkte, dass Mark hinter ihr folgte.
    „Lass uns allein, Claudine“, sagte Barbara, aber ihre Stimme klang schrill, und mit fliegenden Fingern rückte sie Tiegel und Fläschchen hin und her, um das zerknüllte Papier dazwischen zu verbergen.
    Ihre aufgeregten Bemühungen ließen Mark zynisch lächeln, besonders, als sie sich mit einer verführerischen Bewegung erhob und ihm mit wiegenden Hüften entgegentrat. „Welch angenehme Überraschung“, hauchte sie und stellte sich auf die Zehenspitzen, um ihn zu küssen.
    Mark jedoch packte ihre weißen Arme, die sie ihm um den Nacken schlingen wollte, und führte seine ein wenig widerstrebende Geliebte zu dem Frisiertisch. Grob stieß er eine Parfümflasche zur Seite und fischte zwischen den Tiegeln nach dem zerknitterten Brief. Nur ein Muskel an seinem Mundwinkel zuckte, während er Emilys Hilfeschrei las.
    „Ich … ich kam dich vorhin besuchen, doch du warst nicht da“, versuchte Barbara überstürzt zu erklären, „und da ich sagte, ich würde dich vermutlich im Hyde Park treffen können, gab Lomax mir den Brief für dich mit …“ Betroffen von Marks merkwürdigem Schweigen verstummte sie, doch verstörender noch fand sie seinen kalten, bohrenden Blick.
    „Ach, wirklich?“, fragte Mark leise, aber verächtlich scharf. „Lassen wir die Wahrscheinlichkeit eines solchen Ablaufs einmal außer Acht, und erkläre mir stattdessen, womit du entschuldigst, dass du einen an mich gerichteten Brief an dich gebracht und geöffnet hast.“
    Errötend murmelte sie: „Es hätte sich um etwas Dringendes handeln können, und“, fuhr sie fantasievoll fort, „natürlich musste ich das annehmen, da dein Butler so sehr darauf bedacht war, dir das Schreiben zukommen zu lassen.“ Sie lächelte breit und gewinnend. „Als ich dich nicht im Park fand, dachte ich, ich sehe besser nach, worum es geht, um dann vielleicht weiter nach dir zu suchen.“
    Steif befreite Mark sich von ihren Fingern, mit denen sie ihn zärtlich lockend streichelte, und sagte: „Du stiftest gern Unheil, Barbara, und nicht nur das.“ Während er sie fortschob und mit großen Schritten zur Tür ging, fügte er hinzu: „Es ist schade, dass es so weit mit uns gekommen ist. Mehr dazu zu sagen habe ich jetzt nicht die Zeit, doch vermutlich warst du dir über meine Gefühle längst klar. Wie auch immer, eines merk dir: Lügner und Diebe verachte ich.“
    Als Mark vor dem Haus der Beaumonts aus seinem Karriol sprang, rannte ihm Tarquin schon die Stufen hinab entgegen.
    Er wirkte sehr bestürzt und rief: „Gott sei Dank, da bist du ja! Emily war seit dem frühen Nachmittag nicht mehr hier!“
    Mark raufte sich beinahe die Haare. Genau das hatte er befürchtet.
    „Meine Eltern sorgen sich noch nicht allzu sehr“, erklärte Tarquin. „Sie nehmen an, Emily ist mit Sarah Harper zusammen; das ist ihre Freundin, mit der sie oft stundenlang unterwegs ist. Sie wohnt nicht weit von hier. Sollen wir dort …?“
    „Nein, da ist sie nicht!“, sagte Mark. Er zog Emilys Brief hervor und reichte ihn Tarquin, der in den Lichtkegel einer Gaslaterne rückte

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