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Adios Alltag, hola Abenteuer - Teil 1

Adios Alltag, hola Abenteuer - Teil 1

Titel: Adios Alltag, hola Abenteuer - Teil 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Froh
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war kurz davor das Treffen abzusagen, da zeigte mir die Uhr, dass es Zeit war in das Lokal zu gehen.
    Ich checkte zum zehnten Mal mein Gesicht im Spiegel und ging dreimal aufs Klo. Mein Atem war frisch und alles war perfekt an mir. So zog ich meinen Mantel über, glitt in die hohen Pumps; meine Beine begannen leicht zu zittern. Im Fahrstuhl wurde ich wieder unsicher und musste mir Mut zusprechen. Langsam schlenderte ich zum Lokal; öffnete die Tür, wurde höflich von einem Kellner begrüßt. Mir wurde der reservierte Tisch zugewiesen, der noch leer war, obwohl es zwei Minuten nach der vereinbarten Zeit war. Ich setzte mich erst auf den einen, dann auf den anderen Stuhl und war froh, dass Fin noch nicht zugegen war, so hatte ich noch ein paar Minuten um mich zu sammeln. Wieder kontrollierte ich mein Gesicht in meinem kleinen Spieglein, in dem ich nur einen kleinen Ausschnitt von mir überprüfen konnte. „Du bist die Schönste im ganzen Land!“ hörte ich den Spiegel flüstern.
    Bei dem etwas reservierten Kellner, mit den unappetitlichen Schuppen auf dem schwarzen Sakko, bestellte ich mir ein Wasser, mit dem geheimen Wunsch, es ohne eine Schuppe zu erhalten. Ich warf einen unaufmerksamen Blick auf die Speisekarte, doch ich war so aufgeregt, dass ich nicht lesen konnte. Hunger war bei mir überhaupt nicht vorhanden, dafür eine Nervosität, wie ich sie zuletzt bei meiner mündlichen Diplom-Prüfung gehabt hatte. Immer wieder schaute ich nervös zur Eingangstür und fummelte an meinem Ehering, der mir dann noch auffiel und den ich hastig abnehmen wollte. Doch das Schmuckstück umschloss meinen Finger so stramm, dass ich Mühe hatte ihn abzuschrauben. Er verschwand in meinem Portemonnaie und erinnerte mich kurz an meinen Betrug, meine Lügen, die mir aber schnell wieder egal wurden.
    Nachdem ich mein halbes Wasser hastig getrunken hatte und schon etwas sauer wurde, da ich unpünktliche Menschen nicht leiden konnte, erschien er endlich in der Tür. Mein Herz machte nicht nur einen Purzelbaum, sondern eine ganze Kür. Blut strömte aus allen Organen in meinen Kopf und ich hoffte, dass das Make-up das Rot nicht durchscheinen ließ.
    Mein Gott! Fin war größer als ich gedacht hatte und besaß eine unglaubliche Attraktivität, die auf dem Foto nicht so rausgekommen war. Seine Bewegungen waren ruhig und er unterhielt sich lachend mit dem Kellner, der auf meinen Tisch zeigte. Dann trafen sich unsere Augen; seine braunen und meine blauen; sie waren auf Anhieb angetan voneinander. Fast wäre ich unter den Tisch geflossen wie die Masse Slime, mit der ich als Kind so gerne gespielt hatte.
    Fin trug eine - mit Steinen gewaschene - Jeans und ein schwarzes Hemd; er war braungebrannt und hatte volles, schon etwas graues Haar. Sein Gesicht war wunderschön und sein Gebiss genauso perfekt wie das meine. Was für ein Mann!
    Langsam steuerte er auf meinen Tisch zu und ich wusste nicht wo ich meinen Blick platzieren sollte; dann rutschten meine Augen dummerweise auf seine Mitte und überprüften die Fülle seiner Hose. Das wollte ich nicht! Ich war wie fremdgesteuert. Verlegen rupfte ich an meinem Rock; stand auf als er mich erreichte und gab ihm meine kalte, zitternde Hand. Er zog mich leicht zu sich heran und gab mir links und rechts einen Kuss auf die Wange, was mich fast ohnmächtig machte.
    „Hallo! Schön dich zu sehen! Toll siehst du aus!“ sagte er mit einer sehr angenehmen Stimme und wartete bis ich mich gesetzt hatte.
    „Ja, ich habe mich auch sehr gefreut, dass es endlich geklappt hat“, sagte ich mit einer nicht sehr festen Stimme. Ich musste viel sicherer werden, schließlich war ich eine erfolgreiche Singlefrau, die sind immer selbstbewusst.
    Wir saßen uns nun gegenüber, an einem kleinen Tisch, mit einer rot weiß karierten Decke, an der ich die ganze Zeit unter dem Tisch fummelte. Da der Tisch keine große Tiefe besaß, waren sich unsere Gesichter so nah, dass man ab und zu den Atem seines Gegenübers spüren konnte, wenn man sich nach vorne lehnte.
    „Wollen wir bestellen? Ich habe einen Bärenhunger, “ sagte er und schaute in die schon sehr abgenutzte Karte.
    „Ja, können wir machen. Ich habe aber keinen große Appetit“, warnte ich ihn. Er schaute mich etwas fragend an.
    Während seine Augen die Seiten durchforsteten - er war gleich auf der Fleischseite gelandet; die gequälten Tiere waren mir in diesem Moment sehr egal, was ich später aber bereute - studierte ich das Beauty-Exemplar eingehend und war

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