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Adios Alltag, hola Abenteuer - Teil 1

Adios Alltag, hola Abenteuer - Teil 1

Titel: Adios Alltag, hola Abenteuer - Teil 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Froh
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Teil auf gar keinen Fall sehen.
    Wir schlenderten zu Fuß zu Luises Wohnung und schauten uns jedes Stück ihrer Einrichtung genau an. Wir entfernten Fotos und andere Dinge, aber mussten nicht viel verändern. Ich beneidete Luise um ihre Wohnung, ihre Freiheit, ihren Job und ihr Aussehen. Obwohl ich ihr nun äußerlich ähnlich war, hatte sie doch das schönere Leben. Sie behauptete zwar immer, dass sie mich um meine Familie beneidete, aber ich weiß nicht, ob sie die Wahrheit sprach.
    Wir tranken noch Wein und wurden sehr albern, wie zwei kleine Mädchen auf dem Schulhof.

    Gespannt erwartete ich Fins Mail. Als ich nach Hause kam, lag tatsächlich schon eine Nachricht von ihm im Posteingang. Hastig eilten meine Augen über seine Worte und ich las nur: „Komme am Freitag für zwei Tage… - Freue mich riesig dich zu sehen… - Wo wollen wir uns treffen?“
    Ich war so verdammt aufgeregt; mein Herz turnte hinter meiner flachen Brust. Ein Kind stand in der Tür und schaute mich ängstlich an: „Ist etwas passiert Mama?“ fragte es besorgt.
    „Nein!“ stotterte ich und klickte mit dem Mäuschen verdächtig schnell auf „Schließen“.
    Ich verzog mich mit der schönsten Erfindung der Welt in den Keller und rief sofort Luise an. Sie war nicht erreichbar und ich wurde ganz nervös.
    Erst zwei Stunden später rief meine Freundin zurück; da saßen wir gerade alle um den heißen Brei (ein neues Rezept) und unterhielten uns angeregt über die neuesten Tagesereignisse, die nur noch negativ waren.
    Ich verabschiedete mich aus der Männerrunde - mit Luise am Ohr - in den Keller, wo mich keiner hören konnte.
    „Er kommt am Freitag!“ flüsterte ich aufgeregt; bei dem Gedanken an eine persönliche Gegenüberstellung wurde mir heiß und kalt zugleich.
    „Super!“ Das passt doch gut. Meine Wohnung ist dann frei und du hast sie für dich, “ sagte die Schöne begeistert und lachte ihr dezentes, kontrolliertes Lachen.
    „Wie soll ich denn Michael belügen? Ich könnte ihm sagen, dass ich mit dir ins Kino gehe und anschließend bei dir schlafe“, schlug ich vor.
    „Ja klar!“ sagte Luise etwas abwesend und redete parallel zu mir mit einer anderen Person, was mich etwas ärgerte, das war unhöflich. Zudem brauchte ich sie dringend als Komplizin und Ratgeberin.
    „Wir treffen uns Donnerstag noch mal und besprechen dann den Rest. Ich habe jetzt noch eine Besprechung. Mach es gut!“ sagte sie rasch und weg war sie.
    Etwas errötet setzte ich mich zu meinen Lieben und fühlte mich nicht sonderlich wohl, da ich dabei war sie zu belügen. Das hatte ich noch nie in so einem großen Stil getan. Trotz meines schlechten Gewissens und diverser Zweifel besetzte mich diese Gier etwas zu tun, das neu war. Vermutlich brauchte - ich aufgrund meines Alters - die externe Aufmerksamkeit eines männlichen Wesens, um einen neuen Lebenskick zu bekommen, der mein Leben wieder lebendiger machen sollte. Mein Dasein kam mir so postmäßig vor, da ich das meiste Schöne schon hinter mir hatte; die Hochzeit, die Geburten, den ersten Kuss… Wie ein Atomkraftwerk, das durch diverse Störfälle, kurz vor dem Aus stand.
    Jeder sucht doch jeden Tag nach Bestätigung und Aufmerksamkeit und das nicht nur in seiner Familie. Wir gehen raus, suchen Kontakte, heischen nach Komplimenten und freundlichen Worten. Ich versuchte mich von Zweifeln frei zu sprechen und rechtfertigte mein Vorgehen damit, dass jeder Dinge tat, die nicht für alle in Ordnung waren. Außerdem wollte ich mich ja nur mit einem alten Freund treffen, den ich ja ein bisschen kannte. Von meinen Träumen, in denen ich mich mit Fin im Bett wälzte, erfuhr ja niemand.
    Immer wieder ließ ich mir durch den Kopf gehen, wer ich für Fin war, was ich beruflich machte, was ich ihm erzählen musste. Ich kam mir vor wie eine Laienschauspielerin, die ihren Text probt und war derart nervös, dass ich kopflose Dinge tat, wie z.B. die Brotboxen der Jungs in die Biotonne werfen, anstatt in den Geschirrspüler oder die weißen Hemden von Michael mit dem Waschmittel für schwarze Wäsche waschen. Von Minute zu Minute wurde ich nervöser und konnte nur noch an mein Date denken.
    Endlich regte sich mal wieder etwas in meinem Leben; es war spannend und reizvoll zugleich. Ein neues Gefühl durchdrang mich, so als hätte ich eine Droge genommen.
    Die Jahre nach dem die Jungs aus dem schnuckeligen Schoßalter entwachsen waren, plätscherten nur noch langweilig dahin wie trübes Quellwasser. Mein Tag war voller

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