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Adios Alltag, hola Abenteuer - Teil 1

Adios Alltag, hola Abenteuer - Teil 1

Titel: Adios Alltag, hola Abenteuer - Teil 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Froh
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fasziniert von diesem Mann, bei dem alles perfekt schien. War auch sein Inneres perfekt? Fand er mich attraktiv?
    „Ich nehme die Tomatensuppe und dann das Filetsteak“, sagte er entschlossen und klappte die Karte zu.
    „Ich werde nur die Suppe nehmen. Ich hatte heute Mittag schon ein geschäftliches Essen, “ log ich und spielte an meinem Wasserglas, auf dem man die Farbe meines Lippenstiftes erraten konnte.
    „Wow! Dass ist ja toll, dass wir uns mal kennen lernen. Du siehst noch besser aus als auf dem Foto, “ schmeichelte er mir und schaute mir so fest in die Augen, dass ich meinen Blick senken musste, da ich so unsicher war. Außer Michael hatte ich nie einen anderen Mann gedatet.
    Ich sah also besser aus als Luise?
    „Ja, ich finde es auch sehr nett dich nach so vielen Jahren zu treffen. Ich sehe dich noch als Schüler vor mir, “ versuchte ich ein Gespräch zu beginnen, da störte uns der schuppige Kellner, bei dem ich zu gerne mit der Kleiderbürste gearbeitet hätte. Fin bestellte, ohne mich zu fragen, eine Flasche Champagner und ich hoffte, dass er die Rechnung auch bezahlen würde, denn ich hatte mich mit meinen Zähnen finanziell etwas übernommen.
    Der zarte Duft seines Rasierwassers erreichte meine sensible Nase.
    Wir gerieten schnell in ein lustiges, ausgelassenes Gespräch. Nachdem eine Stunde vergangen und der Champagner geleert war, wurden wir etwas ruhiger. Fin erzählte mir von seinem Geschäft und dem Leben auf Mallorca. Ich hielt mich mit meinen Erzählungen zurück, da ich Sorge hatte, dass ich mich verplappern könnte. Fin stellte mir leider zu viele Fragen und so musste ich ihm mein falsches Leben erzählen, das aber ganz realistisch klang.
    Appetit verdrängte meine Aufregung, so dass wir uns noch ein Dessert teilten. Nach wenigen Minuten hatte ich feststellen müssen, dass vor mir ein Traummann saß, den ich nur aus Romanen und Filmen kannte. Was war mir damals durch die Lappen gegangen? Es war die Schuld meiner Eltern gewesen! Wären wir nicht in das Kaff gezogen, wäre ich vielleicht seit Jahren mit diesem Prachtexemplar verheiratet und würde auf der schönen Insel leben, anstatt in diesem grauen Einerlei. Doch nun war es zu spät; jeder hatte seine Familie und sein Leben und das stimmte mich traurig.
    Nach einer gewissen Zeit hatte ich das Gefühl, Fin schon seit Jahren zu kennen. Er war mir so vertraut; wir konnten hervorragend miteinander kommunizieren und verdammt albern sein. Nachdem wir zwei Flaschen Champagner geleert hatten, wurde mir etwas schwindelig und ich fühlte mich wie in einer Wolkenwelt. Fin beglich die Rechnung; gab ein sehr hohes Trinkgeld und half mir galant in den Mantel. Ich musste mich an Fin festhalten, da ich etwas beschwipst war und auf den hohen Heels schlecht laufen konnte. Leichtfertig bot ich Fin einen Kaffee an. Er nahm die Einladung ohne zu zögern an. Mein Freund war in einem Hotel unweit von Luises Wohnung untergebracht und konnte zu Fuß alle Wege machen. Als wir die Wohnung erreichten, zeigte ich auf den Porsche und sagte stolz: „Und das ist mein kleiner Schlitten!“
    „Wow! Ich hatte früher auch einen Porsche, aber das ist nichts für die Insel, “ sagte Fin etwas wehmütig und folgte mir ins Treppenhaus.
    Als wir im Fahrstuhl standen, schaute er mich plötzlich so ernst an und mir wurde ganz mulmig zumute. Was dachte er?
    Ich versuchte den Schlüssel ins Loch zu stecken, aber es gelang mir nicht; so nahm Fin die Sache in die Hand. Als er das Ausmaß der Traumwohnung wahrgenommen hatte, ließ er ein Pfeifen durch seine Lippen gleiten.
    „Schön hast du es hier! Und du lebst ganz alleine?“ erkundigte er sich nochmals, obwohl ich es ihm schon gesagt und geschrieben hatte.
    „Ja! Und das ist auch gut so. Keine kleckernden Kinder, kein Mann, der überall seine Socken liegen lässt. Nur zwei brave Katzen, “ erklärte ich fröhlich und suchte den Kühlschrank, um uns einen Champagner zu holen.
    „Es gibt auch Männer, die ihre Socken nicht überall rumliegen lassen“, erklärte er mir zwinkernd. Meinte er vielleicht sich damit?
    „Ja, aber diese Männer machen dann vielleicht den Klodeckel nicht zu!“ entgegnete ich ihm und schenkte die Gläser so voll, dass der Champagner auf die hölzerne Arbeitsplatte lief, die wie neu aussah, da Luise nie kochte.
    Ich reichte ihm das Glas und erinnerte mich plötzlich daran, dass ich ja eigentlich Kaffee kochen wollte und das merkte Fin wohl auch.
    „Kaffee gibt es dann später!“ faselte ich

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