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Admiral Bolithos Erbe

Admiral Bolithos Erbe

Titel: Admiral Bolithos Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Kent
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ihren Kampf um freien Seeraum aufnahm. Er bemerkte, daß Allday in einer Ecke alte Leinwand angehäuft hatte, aber längst nicht genug, um die Handschellen und Fußeisen zu verdecken, die mit Ketten und Ringbolzen an die Planken geschmiedet waren: wieder eine Mahnung, daß sie Gefangene waren und mit dem Schlimmsten zu rechnen hatten, falls sie sich aufsässig verhielten.
    Allday richtete lauschend den Blick zur Decke. »Der Anker ist frei, Sir. Sie segeln hoch am Wind, schätze ich.« Scheinbar unzusammenhängend fügte er hinzu: »Es gibt reichlich zu trinken an Bord, Sir. Aber kein gutes Bier.« Angewidert rümpfte er die Nase. »Na ja, was kann man von denen auch erwarten?«
    Bolitho blickte erst zu Neale, dann zu Browne hinüber. Beide waren eingeschlafen, wohlbehalten und sicher für den Augenblick in ihrer ureigenen Welt.
    Rund um sie stöhnte und arbeitete das Schiff, jede Planke bis zum äußersten beansprucht in diesem Duell mit dem Sturm, der die Kraft der Rudergänger und das Können des Kapitäns zu verspotten schien. Ohne Pause donnerten die Seen gegen den Rumpf, und Bolitho konnte sich vorstellen, wie oben grünes Wasser über das Schanzkleid einstieg, über die Seitendecks rauschte und Unaufmerksame oder Übermüdete wie dürre Blätter in die Speigatten wusch.
    Er dachte auch an Belinda, an sein Haus zu Füßen von Pendennis Castle, an Adam und seinen Freund Thomas Herrick. Während er noch versuchte, ihre Gesichter vor seinem geistigen Auge heraufzubeschwören, fiel er in den tiefen Schlaf der Erschöpfung.
    Als er wieder zu sich kam, wurde er sich sofort einer Veränderung in seiner Umgebung bewußt. Er begriff, daß er mehrere Stunden lang geschlafen haben mußte, denn durch einen der Niedergänge fiel fahles Tageslicht.
    Allday saß kerzengerade auf seiner Kiste, und auch Browne war wach, obwo hl er sich noch die Augen rieb und gähnte.
    Bolitho beugte sich vor und achtete genauer auf die Schiffsbewegungen. Was hatte ihn geweckt?
    »Gehen Sie bitte zum Niedergang, Oliver«, wies er Browne an.
    »Und sagen Sie mir, ob Sie etwas Verdächtiges hören.«
    Nervös erkundigte sich Allday: »Wir können doch nicht schon in Lorient sein, oder?«
    »Nein. Bei diesem ablandigen Sturm und in so gefährlichen Gewässern müssen sie den doppelten Weg zum Kreuzen zurücklegen.«
    Browne umklammerte eine Niedergangsstufe fester, als von Deck oben eine Stimme zu ihnen herunterscholl:
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les
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    Browne kam hastig zurück, schräg nach vorn geneigt, um auf dem abschüssigen Deck das Gleichgewicht zu halten.
    »Sie haben die Toppsgasten nach oben befohlen, um die Bramsegel aufzugeien.«
    Bolitho hörte Getrappel über sich, als die Freiwache auf Stationen rannte, entsprechend diesem letzten Befehl. Aber er sah keinen Sinn darin. Unterbemannt, hatte Allday gesagt. Warum dann die Freiwache um ihren kostbaren Schlaf bringen und ausgerechnet jetzt Segel reffen? Wenn er doch nur hätte sehen können, was da draußen vorging!
    Eine Laterne warf ihren gelben Schein auf die Niedergangstreppe, und Bolitho sah einen Leutnant mit zwei bewaffneten Decksoffizieren hastig zu ihnen kommen.
    Der Leutnant war jung und offenbar sehr nervös. Aber seine beiden altgedienten Begleiter zierten sich nicht, ließen die Eisen um Bolithos Hand- und Fußgelenke schnappen und verfuhren ebenso mit Browne. Als sie sich auch Allday vornehmen wollten, schüttelte der Leutnant den Kopf und deutete auf Neale. Offenbar behielt Allday seine Bewegungsfreiheit, um den verwundeten Kapitän versorgen zu können.
    Bolitho sah auf seine Fesseln nieder. »Jetzt verstehe ich gar nichts mehr«, sagte er.
    Das Schiff legte sich noch stärker über, während das Getöse über ihnen anwuchs: Stimmen überschrien einander, Blöcke quietschten gellend wie angestochene Schweine. Offenbar hatte der Kommandant ein Wendemanöver versucht, aber nicht geschafft. Dies immerhin ließ sich aus der ganzen Aufregung schließen. Ohne die Bramsegel mußte er… Plötzlich fuhr Bolitho in die Höhe, so weit seine Ketten das zuließen.
    Er begriff: Der französische Kommandant wollte ungesehen bleiben. Deshalb hatte er die obersten Segel wegnehmen lassen, damit sein Schiff von ferne gegen den tobenden Hintergrund der Brecher schlechter auszumachen war.
    Wie zur Bestätigung seiner Überlegungen hörte Bolitho den Ruf von oben: »
Tou
t
l
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mond
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so
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poste
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Branleba
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d
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combat!«
    Mit weit

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