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Admiral Bolithos Erbe

Admiral Bolithos Erbe

Titel: Admiral Bolithos Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Kent
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Falle hätte ich Neale befohlen, das Treffen abzubrechen und sich zurückzuziehen. Und wenn er mir nicht gehorcht hätte, würde nun ihm und nicht mir ein Gerichtsverfahren drohen.« Bolitho stand auf und trat zu den Heckfenstern. Dort draußen, nur zwei Kabellängen entfernt, lag
Phalarop
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beigedreht, und ihre vergoldeten Schnitzereien an der Heckgalerie glänzten in der Sonne. Was mochte sie von ihrem neuesten Kommandanten halten? Er sah Emes’ Spiegelbild im Glas, seine straffe, aber irgendwie leblose Kö rperhaltung. Ein Mann, der die Umstände gegen sich wußte, aber dennoch nicht klein beigab.
    Bolitho sagte: »Ich kannte John Neale gut. Er war Kadett auf meinem Schiff. Das gleiche gilt für Kapitän Keen von der
Nicator,
während Kapitän Inch, der sich uns mit seiner
Odi
n
in Kürze anschließen wird, früher einer meiner Leutnants war. Und es gibt noch viele Männer wie sie, die ich seit Jahren kenne, deren Entwicklung ich verfolgte und zusah, wie sie den Anforderungen der Kriegsmarine entsprachen oder ihnen zum Opfer fielen.«
    Emes murmelte heiser: »Dann sind Sie vom Glück begünstigt, Sir, und um diese Freunde und ihre Haltung zu beneiden.«
    Bolitho wandte sich um und studierte Emes eingehend. »Und natürlich ist da auch mein Neffe und Erbe. Ehemals Midshipman und jetzt Ihr Erster Offizier.«
    Emes nickte. »Ich bin mir völlig klar darüber, daß er mir zürnt, Sir.«
    Bolitho setzte sich wieder an seinen Schreibtisch und blickte auf den Stoß Papiere hinunter, die ihn nach dem Gespräch mit Emes in Anspruch nehmen würden. Nichts leichter, als Emes zu suspendieren, auch wenn kein geeigneter Ersatz für ihn aus England eintraf. Ein dienstälterer Leutnant, zum Beispiel einer wie Wolfe, konnte das Kommando bis auf weiteres übernehmen.
    Und doch… Diese beiden Worte hingen fest wie Widerhaken.
    »Für mich sind sie alle eine Stütze«, fuhr er fort, »während sie für Sie Hürden auf dem Weg nach oben bedeuten. Ihre Loyalität mir gegenüber bringt sie dazu, Sie zu verachten. Sogar mein Freund Kommodore Herrick, ein integrer und mutiger Mann, hat aus seinem Zorn von Anfang an kein Hehl gemacht. Immerhin hat er seine Beförderung, möglicherweise sogar sein Schiff auf den vagen Verdacht hin riskiert, daß er etwas über mein Schicksal erfahren könnte. Sie müssen also begreifen, daß Ihre anscheinend logische Verhaltensweise von anderen, die an diesem schrecklichen Morgen nicht einmal anwesend waren, sehr viel kritischer beurteilt wird.«
    Nach einer Pause sagte Emes dumpf: »Dann gibt es keine Hoffnung mehr für mich, Sir.«
    Wie still das Schiff schien, dachte Bolitho. Als ob alles den Atem anhielte. Er kannte solche Augenblicke aus Erfahrung, beispielswe ise von der furchtbaren Meuterei im Spithead und der Nore. Ein einzelner Kanonenschuß oder die Kriegsgerichtsflagge waren dann Zeichen dafür, daß es um manchen tüchtigen Offizier genauso geschehen war, als hätte man ihn an der Großrah gehenkt oder durch die Flotte gepeitscht.
    »Hoffnung gibt es immer, Kapitän Emes.« Bolitho erhob sich, und Emes sprang auf wie zur Urteilsverkündung. Er fuhr fort: »Ich jedenfalls halte Ihre Entscheidung für richtig, und immerhin war ich am Schauplatz des Geschehens.«
    »Sir?« Emes schien zu schwanken und legte den Kopf schräg, als hätte ihn sein Gehör plötzlich in Stich gelassen. »Inzwischen weiß ich, daß die drei französischen Schiffe gezielt herbeigerufen waren. Damals ahnte das jedoch keiner von uns. An Ihrer Stelle hätte ich mich genauso verhalten müssen wie Sie. In diesem Sinne we rde ich meinen Bericht an Ihre Lordschaften abfassen.«
    Emes konnte sekundenlang nicht den Blick von ihm wenden.
    »Ich danke Ihnen, Sir. Es fällt mir schwer, die richtigen Worte zu finden. Ich wollte mich wie ein Ehrenmann verhalten, aber dem stand alles entgegen, was ich wußte. Meine Dankbarkeit ist größer, als ich sagen kann. Sie ahnen nicht, was mir Ihr Wort bedeutet. Was die anderen von mir denken oder sagen, kann ich ertragen, sie sind mir nicht wichtig. Aber Sie…« Er hob verlegen die Schultern.
    »Ich kann nur hoffen, ich hätte mich ebenso menschlich verhalten, wenn unsere Rollen vertauscht gewesen wären.«
    »Also gut. Geben Sie mir einen ausführlichen Bericht über die Beobachtungen auf Ihren Patrouillen während meiner – äh – Abwesenheit, und wenn Sie
Rapi
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sichten, signalisieren Sie ihr, daß sie so schnell wie möglich mit mir Fühlung aufnehmen soll.«
    Emes befeuchtete sich die

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