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Admiral Bolithos Erbe

Admiral Bolithos Erbe

Titel: Admiral Bolithos Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Kent
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wachsende Invasionsflotte für ihren letzten und entscheidenden Durchbruch zum Ärmelkanal vorzubereiten.
    Ganymed
e
war näher an die Küste befohlen worden, um nach verankerten Schiffen Ausschau zu halten, wurde aber von zwei feindlichen Fregatten sehr schnell verjagt, die auf dem Höhepunkt eines Gewitters über sie herfielen. Das engmaschige Nachrichtennetz der Semaphoren funktionierte also nach wie vor einwandfrei.
    Aber bevor er sich auf die offene See zurückgezogen hatte, war dem Kommandanten der
Ganymed
e
der ungewöhnlich starke Fischereiverkehr aufgefallen.
    Gegen Ende der dritten Woche sichteten die Ausguckposten die Linienschiffe
Indomitabl
e
und
Odin
,
die von Norden her zu ihrem Geschwader stießen. Bolitho atmete auf. Denn er hatte einen nachdrücklichen Rückruf erwartet oder einen Befehl Ihrer Lordschaften, Herrick den Oberbefehl abzutreten und sich selbst auf den Heimweg zu machen. Es hätte bedeutet, daß Beauchamps Pläne aufgegeben wurden und
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umsonst geopfert worden war. Als die beiden Linienschiffe gravitätisch in Lee von
Benbo
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ihre Stationen bezogen, säumten alle Männer der Freiwache die Reling und starrten neugierig hinüber, ob sie bekannte Gesichter entdeckten oder Neuigkeiten aus der Heimat erfuhren. Jede Kleinigkeit, die das traurige Einerlei des Blockadedienstes vertrieb, war hochwillkommen.
    Bolitho stand mit Herrick an Deck, beobachtete den Austausch von Signalen und freute sich am vertrauten Anblick dieser stolzen Schiffe.
Odi
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hatte er nicht mehr gesehen, seit sie vor Kopenhagen so grausam zusammengeschossen worden war; aber ohne Mühe konnte er sich das lange Pferdegesicht von Francis Inch, ihrem Kommandanten, vorstellen und wie er bei ihrem Wiedersehen vor Freude springen würde. Aber das mußte noch warten. Erst mußten Nachrichten ausgetauscht, Depeschen gelesen und beantwortet werden. Und außerdem hatte er gar keinen Anlaß, seine Kommandanten zusammenzurufen, dachte Bolitho, plötzlich ernüchtert.
    Er nahm seinen gewohnten ungestörten Spaziergang auf dem Achterdeck wieder auf. Hin und her, hin und her marschierte er, und seine Füße stiegen dabei wie von selbst über Decksbeschläge und aufgeschossene Leinen hinweg.
    Die Neuankömmlinge kürzten die Segel, und ein Beiboot mit einem dicken Postsack im Heck strebte auf die
Benbo
w
zu.
    Als er sich genug Bewegung verschafft hatte, kehrte Bolitho in seine Kajüte zurück; ihm war seltsam melancholisch zumute, was vielleicht an der ersten Andeutung von Septemberfrost in der Luft lag oder auch an dem Mangel an Neuigkeiten. Bei rauhem Wetter war die Biskaya ein höllisches Seegebiet. Dann brauchte es mehr als tägliches Exerzieren, um die Besatzung alarm- und kampfbereit zu halten.
    Also mußte bald etwas geschehen. Sonst hinderte der nahende Winter die Franzosen daran, ihre neue Invasionsflotte nach Norden zu verlegen. Aus demselben Grund mußten die Engländer dann ihre Blockadeschiffe von der gefährlichen Küste abziehen. Viel Zeit blieb nicht mehr.
    Browne öffnete einen Briefumschlag nach dem anderen und stapelte die dienstlichen Schreiben auf der einen Seite, Bolithos private Post auf der anderen.
    Schließlich faßte er zusammen: »Keine neuen Befehle, Sir.«
    Das klang so heiter, daß Bolitho eine Zurechtweisung schon auf der Zunge lag. Aber er unterdrückte seinen Ärger. Es war nicht Brownes Schuld. Vielleicht hatte sein Geschwader von Anfang an nur Flagge zeigen sollen, weiter nichts.
    Sein Blick blieb an einem Brief hängen, der auf dem Privatstapel ganz oben lag.
    »Danke, Oliver.«
    Er setzte sich und las ihren Brief ganz langsam, um nur ja nichts zu übersehen. Halb fürchtete er ein Wort des Bedauerns von ihr über das, was in Gibraltar zwischen ihnen geschehen war.
    Aber ihre Worte streichelten ihn wie eine warme Sommerbrise. In Minutenfrist fühlte er sich seltsam erleichtert und entspannt, und sogar der alte Schmerz in seiner Schenkelwunde ließ nach.
    Sie wartete auf ihn.
    Entschlossen stand Bolitho auf. »Signal an
Phalarope
,
Oliver, mit der Maßgabe, es an
Rapi
d
weiterzuleiten.« Belindas Brief in der Hand, schritt er ungeduldig in der Kajüte auf und ab.
    Browne starrte ihn stumm an; dieser plötzliche Stimmungswechsel faszinierte ihn.
    »Wachen Sie auf, Oliver!« schnappte Bolitho. »Sie wollten neue Befehle – gut, hier sind sie:
Rapi
d
wird angewiesen, die Umstände zu erkunden, unter denen ein Fischkutter gekapert werden könnte, und sofort Rückmeldung zu erstatten, wenn es soweit

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