Adobe Air (wiwobooks.com Release)

erreichen. In AIR haben wir es da etwas einfacher, indem wir auf die vielseitigen Effekte und Filter der Flash-Plattform zurückgreifen.
    Aber wie verwenden wir in unserem Beispiel ActionScript? Hier zahlt sich die Verwandtschaft von ActionScript 3 und JavaScript aus (Sie erinnern sich, beide entstammen der ECMAScript-Spezifikation): Sie können mit JavaScript-Befehlen auf die AIR-Laufzeitumgebung direkt zugreifen und brauchen sich um die Übersetzung in ActionScript keine Sorgen zu machen.
    Das für den Schlagschatten benötigte DropShadowFilter -Objekt befindet sich innerhalb des window.runtime -Objekts, das für die AIR-Laufzeitumgebung steht, im Paket flash.filters. Sie können also eine neue Instanz von DropShadowFilter ganz normal einer JavaScript-Variablen zuweisen. Die Parameter für die Konstruktorfunktion geben nacheinander für den Schatteneffekt die Distanz, den Winkel, die Farbe, die Alpha-Transparenz, das Verschwimmen in x- und in y-Richtung, die Stärke sowie die Qualität an; die letzten drei Parameter geben an, ob der Schatten nach innen gerichtet sein soll, nur der Schatten, der nicht vom Objekt verdeckt wird, angezeigt werden soll und ob das eigentliche Objekt verborgen werden soll:
    var shadow = new window.runtime.flash.filters.DropShadowFilter(5.0, 35, 0, 1.0, 8.0, 8.0, 1.0, 1, false, false, false);
Schließlich müssen wir für den Filter noch ein ActionScript-Array erstellen und das neu erstellte Schattenobjekt dort hinein»schieben«:
var filters = new window.runtime.Array();
filters.push(shadow);
    Zu guter Letzt brauchen wir nur noch das Array dem (augenblicklich noch leeren) Filterobjekt des Elements zuweisen, das für die Darstellung des gesamten XHTML-Inhalts verantwortlich ist: dem Objekt window.htmlLoader :
    window.htmlLoader.filters = filters;
Das war es schon! Wenn Sie die Anwendung jetzt mithilfe des AIR Debug Launchers aufrufen, sollte Ihre digitale Visitenkarte wie in Abbildung 4.8 aussehen. Abbildung 4.8 Digitale Visitenkarte mit Schlagschatte
4.1.10 Das Unvermeidliche: Fehlersuche
    Nun haben wir schon eine recht ansprechende digitale Visitenkarte erstellt. Allerdings enthält sie noch zwei wesentliche Schönheitsfehler:
1. Ein Klick auf den Hyperlink der Webadresse lässt diese in der dvk-Anwendung aufgehen statt im Standard-Webbrowser des Betriebssystems. 2. Die Anwendung lässt sich, da kein »normales« Fenster mehr da ist, nicht verschieben.
Anzeigen der Website im Browser nach Klick auf Hyperlink
    Auch wenn es zur Abwechslung ganz witzig ist, eine Website mit durchscheinendem Hintergrund zu sehen (das passiert nämlich in der gegenwärtigen Fassung unserer digitalen Visitenkarte, wenn man auf den Hyperlink der Web-Adresse klickt), so verfehlt es doch den Sinn und Zweck unserer Anwendung. Ganz zu schweigen davon, dass die mühsam erstellten Inhalte zum Schließen der Anwendung dann verschwunden sind, weil die sich auf der ursprünglichen XHTMLSeite befinden.
    Dabei verhält sich die AIR-Anwendung wie jeder andere Browser auch, indem sie davon ausgeht, dass sie über Hyperlinks referenzierten Inhalt selbst anzeigen soll. Bei dem Link auf die E-Mail-Adresse macht das noch keinen Unterschied, weil die Anwendung, wie jeder andere Browser auch, die Anfrage an das Standard-E-MailProgramm weiterleitet. Was machen Sie jedoch, wenn Sie wollen, dass die entsprechende Seite im Standardbrowser angezeigt wird? Sie haben schon festgestellt, dass der XHTML-Inhalt mithilfe eines HTMLLoader -Objekts gesteuert wird. Dieser verfügt über die AIR-spezifische Eigenschaft navigateInSystemBrowser , die standardmäßig auf false gesetzt ist. Sie müssen also diese Eigenschaft in einer weiteren JavaScript-Zeile nur auf true zu setzen, damit die Links in XHTML-Inhalt der AIR-Anwendung im Standardbrowser angezeigt werden:
    window.htmlLoader.navigateInSystemBrowser = true;
Das war einfach, oder?
Die Anwendung verschiebbar machen
    Auch das zweite Problem lässt sich mit erfreulich wenig Aufwand lösen. Derzeit kann die Anwendung noch nicht verschoben werden; wenn man mit der Maus die Anwendung zu ziehen versucht, markiert man bestenfalls den darin enthaltenen Text. Um auf die Lösung für das Problem zu kommen, brauchen wir uns eigentlich nur vor Augen zu führen, was wir zu tun beabsichtigen: Sobald wir die Maustaste drücken, gedrückt halten und die Maus bewegen, soll sich die ganze Anwendung mitbewegen. Das klingt nach einer Drag&Drop-Operation, oder? Sowohl JavaScript als auch ActionScript kennt