Adolescentia Aeterna - Die Entdeckung der Ewigen Jugend
Ich finde es nur irritierend, dass sie es vor Zeugen machen.“
„Dieses Fest ist anders als alles, was du bislang erlebt hast.“
Spätestens als wenig später Melander eine der Frauen zu fesseln begann und ein anderer Mann einer Schönheit mit einer Peitsche spielerische Schläge versetzte, stimmte Jul Anun vollends zu. Diese Brutalität schockierte Jul.
Sein Blick wanderte zu seinem väterlichen Meister. Doch Juls Schock spiegelte sich nicht auf Anuns Gesicht wider. Stattdessen wirkte es, als würde Anun diese Freizügigkeit gutheißen. Hatte er mit dieser Entgleisung des Festes gerechnet? War sie sogar gewünscht und geplant?
Melander begann die Frau zu entkleiden, während er weiter auf sie einschlug. Die Frau qui etschte voller Vorfreude und Erregung. Statt die Flucht zu ergreifen, half sie ihm dabei, nach ihr auch ihm die Kleidung abzustreifen. Das Paar küsste sich, rieb sich aneinander. Neuerlich hieb Melander auf die Frau ein. Dann rutschte die Frau auf Melanders Schoß zurecht, bis er in sie stoßen konnte.
Die beiden begannen tatsächlich vor den Augen der anderen Anwesenden … miteinander zu schlafen. Jul musste schlucken.
Einer von den Brüdern trat zu dem Paar und streichelte die Brüste der Frau. Er nahm Melander die Peitsche ab, um die Haut der Frau zu bearbeiten.
Das Schaus piel schien die anderen, wunderschönen Frauen zu erhitzen. Eine ließ sich von dem schwarzhaarigen Bruder neben Anun an der Hand zu einem Liegesofa führen. Der Mann riss ihr die Kleidung vom Leib und lag Sekunden später auf ihr, rammte sich in ihren Körper. Weitere Paare folgten ihrem Beispiel.
Anun reichte ihm ein en Becher mit Wein. Jul nahm einen Schluck, ohne den Blick von den kopulierenden Paaren wenden zu können. Er war den Genuss des leichten, alkoholischen Getränks gewohnt, doch diese Flüssigkeit legte sich ungewohnt sanft und bitter zugleich auf seine Zunge.
„Trink aus, Jul. Es handelt sich um einen ganz besonderen Tropfen“, meinte Anun.
Jul runzelte die Stirn. Er hatte den Eindruck, dass er von seinem Meister und dessen Brüdern beobachtet wurde. Warum schien er heute unablässig geprüft zu werden?
Er setzte den Becher an die Lippen und leerte ihn in einem Zug. Der Wein wärmte ihn, setzte irgendeinen Vorgang in seinem Inneren in Gang. Mit einem Mal verflog seine Unsicherheit. Er fühlte sich weltgewandt und stark.
„ Und jetzt sieh dich um, und triff deine Wahl.“
„Was meinst du?“, stotterte Jul.
„Suche dir eine der Frauen aus.“
Als Juls Blick über die anwesenden Frauen glitt, empfand er sie noch schöner als zuvor. Woher sollte er wissen, welche die Richtige war? Und wenn er sich entschieden hatte, sollte er tatsächlich mit ihr tun, was durch die Liebesspiele der anderen Anwesenden gefordert zu sein schien?
„Bis ich die eine gefunden habe, zu der ich sagen möchte: ‚Du allein gefällst mir.‘?“, erkundigte er sich in Anlehnung der entsprechenden Stelle in Ars amatoria von Ovid mit leiser Stimme.
Anun schüttelte den Kopf. „Du wirst die Frau danach nicht wiedersehen.“
„Aber warum, Meister? Ich soll doch … bei ihr liegen. Weshalb muss sie eine Fremde bleiben, wenn mein Herz mir etwas Anderes sagt?“
„Du weißt, dass ich dich liebe, als wärst du mein eigen Fleisch und Blut.“
Jul nickte.
„Mir ist bewusst, dass du nicht verstehst, was genau vor sich geht. Ich kann dir den Zweck der Feier erst später verraten. Wenn du allerdings bei mir bleiben willst, musst du diesen Test JETZT bestehen.“
Angstvoll zog sich sein Herz zusammen. „Ich will Euch nicht verlassen, Meister!“
„Das liegt leider nicht ausschließlich in meiner Hand. Der heutige Abend ist der erste Schritt auf dem Weg zu einem Leben in meinem Haus.“
Die Entscheidung fiel ihm leicht. Jul hatte geglaubt, Anun erwarte von ihm standhaftes, charakterstarkes Handeln. Er war der Meinung gewesen, dass ihn ein wichtiges, ehrenvolles Schicksal erwarte. Doch die Moralvorstellungen, denen Jul sich durch die genossene Bildung unterwerfen wollen hatte, entsprachen nicht denen seines Meisters. Frauen hatten Jul nie viel bedeutet. Verlassen und ungeliebt von seiner Mutter wusste er nichts von übermäßigem Respekt für das andere Geschlecht. Seine Loyalität galt alleine Anun, der ihn aus den Fängen seines lieblosen, brutalen Vaters gerettet hatte.
„Muss ich auch …?“ Er deutete vage auf einen der Brüder, der mit einer Peitsche in der Hand in ihnen vorbeikam.
Anun schüttelte neuerlich den
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