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Adorkable - Zwei, die sich hassen und lieben

Adorkable - Zwei, die sich hassen und lieben

Titel: Adorkable - Zwei, die sich hassen und lieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarra Manning
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stand auf, so im »Ich bin Spartakus«-Stil, und verließ mit mir zusammen die Schule, und während sie gingen, simsten sie, sodass, als wir in den Hof kamen, sich dort Hunderte von Teenagern versammelt hatten. Ich befürchtete, sie könnten das nur als Entschuldigung benutzen, um sich auf den Weg zu Starbucks zu machen, aber nein, sie waren richtig sauer, dass man ihnen ihr Recht auf freie Bildung und Gesundheitsversorgung einfach so wegnehmen wollte, und sie gingen mit mir, und wenn sie einen Polizisten verbal mit Unverschämtheiten bombardieren konnten, dann: Hey! Extra Bonus!
    Also, sie kamen mit, marschierten, machten Fotos von sich, wie sie marschierten, und posteten sie auf Facebook, wir wurden fast eingekesselt, und am nächsten Tag war wieder alles wie vorher, sie ignorierten mich und ich verachtete sie, aber für die Generation Y ist das ein kleiner gemeinsamer Schritt nach vorne gewesen.
    Und da die Rezession weiter voranschreitet und unsere Perspektiven immer düsterer werden, bin ich ziemlich aufgeregt. Ich blicke zurück auf die Vergangenheit, um aus ihr zu lesen, wie unsere Zukunft wohl aussehen wird. Und dort finde ich in Zeiten ökonomischer Not und unerbittlicher Regierungen, sinnloser Kriege und Massenarbeitslosigkeit Pop-Art und Punk, Hip-Hop und Graffiti, Acid House und Riot Grrrl.
    Es gab Kunst und Musik und Bücher, die dich auf die Knie zwingen konnten, so perfekt waren sie. Denn wenn alles andere nicht mehr da ist, besitzen wir immer noch unsere Vorstellungskraft, unsere Fantasie.
    Also, wissen Sie, was? Ich bin noch nicht bereit, Generation Y abzuschreiben, und das sollten Sie auch nicht tun, denn ich glaube, wir werden uns ganz gut entwickeln. Ja, es schmerzt mich, das zuzugeben, aber ich glaube: The Kids Are Alright.
    An diesem Punkt wollte ich eigentlich in die Luft boxen, aber jetzt glaube ich, das könnte ein bisschen zu albern rüberkommen, also verschränke ich einfach nur meine Arme hinter dem Rücken, um Sie wissen zu lassen, dass ich fertig bin.«

27
    Applaus.
    Die Leute klatschten, aber mein Körper war immer noch schmerzhaft verkrampft. Vielleicht hieß das Klatschen nur: »Gott sei Dank, dass das komische Mädchen endlich aufgehört hat zu jammern und wir jetzt an die Bar gehen können.«
    Aber sie klatschten immer noch, und jetzt standen die Leute sogar auf, nicht um zu gehen, sondern um noch stärker zu klatschen, und sie schienen alle sehr glücklich zu sein. Ich glaube, das war das, was man Standing Ovations nannte.
    Oh ja, Jeane, du hast es noch drauf. Als ob es daran jemals einen Zweifel hätte geben können.
    Dann kam John-Paul, der Gastgeber, auf die Bühne, und ich musste Fragen aus dem Publikum beantworten, die sich eigentlich alle um die gleiche Frage drehten: »Wie können wir unsere Produkte an deine Generation verkaufen?«, und ich dachte nur bei mir: »Habt ihr mir denn kein bisschen zugehört?«
    Am Ende kommentierte ein großkotzig wirkender Hipster, dass ich ja gar kein typischer Teenager sei, und ich sagte, »Ach nee!«, fand das dann aber selbst nicht taktvoll genug und ergänzte: »Das ist genau der Punkt. Ich gehöre zu ihnen, ohne ein Teil von ihnen zu sein, Gott sei Dank!«
    Dann war ich fertig. John-Paul war glücklich. Sogar Oona, die ziemlich mürrische Frau, die die Konferenz organisiert hatte, machte einen zufriedenen Eindruck. Als ich in den grünen Raum ging, musste ich noch zusammen mit den anderen Rednern für Fotos posieren und vollständige Sätze zustande bringen, obwohl die ganze Anspannung und das Adrenalin langsam begannen, sich zu verabschieden, sodass ich zu nicht mehr viel in der Lage war, höchstens ein bisschen zu grunzen und vielleicht ein bisschen dummes Zeug zu reden.
    Ich blickte mich im Raum um, während dieser stinklangweilige Wissenschaftler mit irgendwelchem stinklangweiligen wissenschaftlichen Zeug auf mich einredete, und sah, wie Oona Michael durch die Tür schob. Er guckte im ersten Moment nicht besonders begeistert, als er mich sah. Ich zuckte mit den Schultern und zog eine Grimasse, um ihm damit zu sagen, dass, wie ich mich vor der Konferenz benommen hatte, nicht gegen mich verwendet werden durfte, weil ich wirklich unfassbar gestresst gewesen war.
    Michaels telepathische Fähigkeiten schienen besser zu werden, denn er fing an zu lächeln. Als er näher kam, wurde sein Lächeln immer breiter, und dann hob er mich hoch und wirbelte mich herum, obwohl ich gegen seinen Rücken trommelte und drohte, ihn umzubringen.
    »Du

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