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Adorkable - Zwei, die sich hassen und lieben

Adorkable - Zwei, die sich hassen und lieben

Titel: Adorkable - Zwei, die sich hassen und lieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarra Manning
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noch über eine Band twitterten, die sich The Fuck Puppets nannte, und es sowieso niemand bemerken würde?
    Am Schluss rettete mich meine Mutter, die vom Fuß der Treppe etwas über das Zu-lange-am-Computer-Sitzen rief oder über die DVD, die ich mit ihnen gemeinsam ansehen sollte oder vielleicht auch über die schrecklichen Gefahren, die es bedeutete, sokurz vor dem Schlafen noch zu viel kaltes Dim Sum zu essen. Schwer zu sagen …
    Ich schickte ihr eine SMS, dass ich gleich unten wäre, auch wenn ich wusste, dass sie das in den Wahnsinn trieb, und machte dann die erstaunliche Entdeckung, dass ich in der Zeit, in der ich getwittert hatte, fünfzig neue Twitter-Follower gewonnen hatte, inklusive Jeane selbst. Ich glaube, das war eine große Sache. Auch wenn Jeanne über eine halbe Million Follower hatte, folgte sie selbst nur einigen Tausend Leuten, was mir das Gefühl gab, etwas Besonderes zu sein. Tatsächlich war ich somit einer von fünfhundert.
    Im tiefsten Inneren triumphierte ich. »Ha, ha! Reingelegt.« Ich versuchte, das Gefühl zu ignorieren. Ich hatte ja niemanden reingelegt; ich hatte nur ein paar Tweets mit einem Mädchen ausgetauscht, das im Internet freundlicher war als im wirklichen Leben. Mehr nicht. Ich schaltete den Computer aus, um nach unten zu gehen und herauszufinden, worum es bei all dem Gerufe gegangen war.

5
    In den nächsten Tagen beobachtete ich Barney und Scarlett sehr genau. Mal abgesehen davon, dass sie nicht die leiseste Ahnung hatten, dass sie beobachtet wurden, denn ich ging sehr, sehr vorsichtig vor, benahmen sich Barney und Scarlett vollkommen unvorsichtig.
    Jetzt, da ich wusste, wonach ich suchen musste, fand ich überall Beweise für ihren Verrat. Es war so, wie wenn man ein brandneues Wort für sich entdeckt. Am Ende des Tages hast du drei andere Leute dieses bisher nie gehörte Wort in drei unterschiedlichen Situationen sagen hören, denn das Wort ist eigentlich schon immer da gewesen, du hast es nur nie wahrgenommen.
    (Und darf ich noch kurz sagen, dass, wenn Barney und Scarlett ein Wort wären, es ein ziemlich unbeholfenes Wort wäre, das irgendwie falsch klingt, wenn man es vor sich hin sagt, so was wie »eigenartig« oder »absonderlich«.) Aber nein, ich schweife ab, eigentlich wollte ich ja gerade von den REALEN Beweisen für Barneys und Scarletts Verbrechen erzählen.
    Zum Beispiel kommentierte Scarlett tatsächlich jedes Facebook-Status-Update von Barney, obwohl die wirklich sehr langweilig waren. »Ich denke gerade darüber nach, einen Apfel zu essen. Soll ich lieber einen roten oder einen grünen nehmen?«, schrieb erzum Beispiel, und innerhalb von fünf Minuten wurde das von Scarlett mit »rofl« kommentiert. Sie schrieb noch nicht mal die Buchstaben groß, sondern alles klein, als ob sie zu blöd war, die Hochstelltaste zu bedienen. Sie liebte außerdem besonders »imao« und »lol« und war ganz offensichtlich so dämlich, dass ich mich fragte, wie sie es überhaupt schaffte, morgens zur Schule zu kommen, ohne überfahren zu werden.
    Es gab auch noch andere Anzeichen, die die Vermutung nahelegten, dass Barney doch etwas mehr tat, als Scarlett nur durch das Minenfeld des Highschool-Mathematikstoffes zu führen. Er sollte sie dienstags und donnerstags jeweils eine Stunde nach der Schule unterrichten, aber mir fiel auf, dass er an den Dienstag- und Donnerstagabenden überhaupt nirgendwo erreichbar war. Er war nicht bei Twitter oder auf Facebook oder Google Chat und er ging zweifellos auch nicht an sein Telefon.
    Als ich ihn am Mittwochmorgen beiläufig fragte: »Sag mal, hast du eigentlich gestern Abend meine Anrufe nicht gesehen?«, fing Barney an, sich durch eine qualvolle Ausrede zu stammeln, und stotterte etwas von seiner Physikstunde, die früher vorbei gewesen sei, und von einer schriftlichen Erlaubnis, die er im Sekretariat hatte unterzeichnen lassen müssen, und von Planeten, die sich auf mysteriöse Weise neu formierten, was dazu führte, dass er sein Telefon in seinem Spind liegen gelassen hatte. Ich kaufte ihm das definitiv nicht ab.
    Und ganz sicher kaufte ich Scarlett und Barney die Art und Weise nicht ab, in der die beiden versuchten, sich gegenseitig total zu ignorieren. Er gab ihr schließlich »Nachhilfeunterricht«, also gab es gar keinen Grund für sie, so zu tun, als ob er in der Essensschlange in der Schulcafeteria nicht direkt hinter ihr stünde.Besonders als es kurzzeitig tatsächlich so aussah, als würde er an ihrem Haar riechen.
    Mir auf die

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