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Adorkable - Zwei, die sich hassen und lieben

Adorkable - Zwei, die sich hassen und lieben

Titel: Adorkable - Zwei, die sich hassen und lieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarra Manning
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Windhauch, der sich um die Stuhlbeine legte.
    »Bitte entschuldige, Scarlett, aber das habe ich akustisch nicht verstanden«, sagte Miss Ferguson, und ihr Kiefer bewegte sich sogar nach dem Sprechen weiter, als würde sie mit den Zähnen knirschen.
    »Ja, also, hmmm, ich hab nicht ganz verstanden, warum dieser Typ in The Great Gatsby , also nicht Gatsby, sondern der andere, ähm, was er in Daisy gesehen hat.« Ich drehte mich auf meinem Stuhl um, um zu sehen, wie Scarlett flehentlich ihre Freundinnen ansah, bis eine von ihnen, Heidi oder Hilda oder wie auch immer sie hieß, Scarlett etwas ins Ohr flüsterte. »Ja, genau, weil, na ja, Daisy schien ja noch nicht mal besonders hübsch zu sein.«
    Ich konnte hören, wie Miss Ferguson kurz nach Luft schnappte (ein weiterer Grund, warum ich immer vorne saß – man musste die Schwächen eines Lehrers kennenlernen), und als ich angesichts von Scarletts vollständiger Idiotie eine Grimasse zog, sah sie mich direkt an.
    »Jeane«, sagte Miss Ferguson und sie klang dabei etwas verzweifelt. »Was denkst du, warum sich Nick Carraway in Daisy verliebt hat?«
    »Ich würde nicht sagen, dass er unbedingt in Daisy verliebt sein muss«, antwortete ich langsam, meine Augen noch immer auf Scarlett gerichtet, die sich unglücklich hin und her wand. »Er idealisiert sie und denkt, dass sie die perfekte Frau für ihn ist, auch wenn es ganz offensichtlich nicht so ist. Ich glaube, Fitzgerald zeigt uns hier, dass niemand jemals wirklich weiß, wie ein anderer ist. Nicht wirklich. Sie alle haben am Schluss diesen Scheiß aufeinander projiziert. Und ja, man kann natürlich sagen, dass Daisy ihn gar nicht um seine Bewunderung gebeten hat, aber dennoch zieht sie ja ihre Vorteile daraus, verstehst du?«
    Scarlett starrte mich verständnislos an, und es war nur zu offensichtlich, dass sie überhaupt nichts verstand. Sie war die absolute Spezialistin des Nichtverstehens. »Okay«, sagte sie und senkte den Blick auf ihre Hände. »Okay.« Ihre Stimme klang etwas zugeschnürt, und ich fragte mich, ob sie anfangen würde zu weinen. »Ich verstehe nicht wirklich, was du meinst.«
    »Hast du denn The Great Gatsby überhaupt gelesen, Scarlett? Denn Nicks unerfüllte Liebe zu Daisy ist eigentlich das zentrale Thema des ganzen Buches.«
    Im Klassenraum herrschte Totenstille. Sogar Miss Ferguson schien den Atem anzuhalten, statt einzugreifen und mich zurückzupfeifen.
    »Das weiß ich«, sagte Scarlett ein bisschen beleidigt, und es war das erste Mal in sechs Jahren, dass ich es erlebte, dass sie so etwas wie Rückgrat zeigte. »Ich, also, na ja, ich bringe es immer mit The Fountainhead durcheinander. Die sind irgendwie so ähnlich.« Es ging ein zustimmendes Murmeln durch den Raum. Ich wollte am liebsten meinen Kopf auf den Tisch schlagen.
    Zu meiner Verteidigung muss ich sagen, dass es eigentlich an die ganze Klasse gerichtet war und nicht nur an Scarlett, als ich erklärte: »In The Great Gatsby geht es um den Tod des Amerikanischen Traums und in The Fountainhead um die Theorie des Objektivismus und die Stärke des Individuums. Die beiden Romane könnten also überhaupt nicht unterschiedlicher sein, außer man ist geistig komplett zurückgeblieben.«
    Scarlett beugte sich vornüber, sodass ihr Gesicht komplett von ihrem Haar verdeckt wurde, und brach in Tränen aus; sie weinte so sehr, dass ihre Schultern zitterten.
    »Oh, Scarlett, ich glaube nicht, dass Jeanes schlechte Laune es wert ist, darüber zu weinen«, sagte Miss Ferguson trocken, als Heidi/Hilda und ein anderes Mädchen herbeieilten, um ihre Arme um Scarlett zu werfen und sie zu trösten. Meine Lippen kräuselten sich vor Verachtung, als Scarlett aufsprang und aus der Klasse rannte, wobei sie auf ihrem Weg an mehrere Tische knallte.
    »Wir sehen uns nach dem Unterricht, Jeane«, seufzte Miss Ferguson und ließ uns dann einen dreißigminütigen Test zu den Themen Verlust und Sehnsucht in The Great Gatsby schreiben. Ich konnte fühlen, wie achtundzwanzig Augenpaare mir Laserstrahlen direkt zwischen die Schulterblätter schossen.
    »Das war absolut unangebracht«, sagte Miss Ferguson, als die Klasse, inklusive einer noch immer schniefenden Scarlett, abmarschiert war. »Es ist schwer genug, Scarlett überhaupt zum Mitmachen zu bewegen, auch ohne dass du sie fertigmachst, wenn sie mal was sagt.«
    »Mein letzter Kommentar war an die gesamte Klasse gerichtet«, betonte ich und Miss Ferguson stützte ihr Kinn auf ihre Hände und verdrehte die

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