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Adorkable - Zwei, die sich hassen und lieben

Adorkable - Zwei, die sich hassen und lieben

Titel: Adorkable - Zwei, die sich hassen und lieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarra Manning
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Tönung«, sagte Gustav, und er klang, als ob er nicht sehr viel Vertrauen in die Fähigkeit meines Haares hatte, exakt den gleichen Farbton wie das von Madonna , Lady Gaga und Courtney Love , als sie noch nicht so völlig bekloppt war wie jetzt, annehmen zu können. »Wie schon gesagt, es ist gut, Ziele zu haben.«
    »Wieso? Welche Farbe hat mein verdammtes Haar?«
    »Wenn ich als Junge so schnippisch mit meiner Mutter gesprochen hätte, hätte sie mir den Mund mit Seife ausgewaschen.«
    »Welche verdammte Farbe hat mein Haar, Gustav?«, wollte ich wissen und befreite mich aus seinem Griff. Wassertropfen spritzten in alle Richtungen, ganz besonders über Gustav, der laut klagend protestierte.
    Dank meiner vorherigen Bemühungen mit einem feuchten Lappen glänzte der Spiegel und nichts trübte mehr die Farbe meines Haares. Mein leuchtendes, Fluoro-, Neon-, Ist-das-der-Kern-eines-Nuklearreaktors-nein-das-ist-nur-Jeanes-Haar-Orange. Ich liebe Orange so sehr wie meinen Nächsten, vielleicht sogar mehr. Ich habe viel für Orange übrig. Orangefarbene Strumpfhosen. Orangefarbene Gelee-Bonbons. Es war außerdem sogar bekannt, dass ich hin und wieder mal eine echte Orange aß, aber – auf meinem Kopf? Nein, nein, eine ganze Welt voller entschiedener NEIN s.
    Ich habe zwar eine ziemlich starke Persönlichkeit, aber ich habe nicht das Charisma und die Stärke, die man braucht, um mit einer solchen Feuersbrunst von Haarfarbe herumzulaufen. Gustav schien ganz meiner Meinung zu sein. »Du siehst aus wie eine dieser kleinen Trollpuppen«, sinnierte er. »Die waren in Österreich mal sehr beliebt.«
    »Das ist alles deine Schuld. Hättest du mich die Bleiche auswaschen lassen, statt mich zum Putzen zu zwingen, wäre das niemals passiert.«
    »Oh Gott, was ist denn das da auf deinem Kopf?«, fragte Harry in der Türöffnung und fing dann so stark an zu lachen, dass er sich tatsächlich auf den Boden setzen musste.
    Sogar Gustav musste grinsen, und es gab nur eine einzige Sache, die ich tun konnte, nämlich nach meinem iPhone zu greifen, mit grimmiger Miene ein Foto von mir selbst zu machen und es meinen Twitter-Followern zu schicken.
    ad ♥ rkable_ Jeane Smith
    Haar-Notfall! Wenn es schon gebleicht & getönt ist, kann ich dann noch mehr Farbe drauftun oder muss ich alles abrasieren?
    Ich hatte mich gerade wieder einigermaßen eingekriegt, als Gustav anfing, einen faulig riechenden Brokkoli-Auflauf vorzubereiten. Aber Twitter war meine Rettung. Der allgemeine Konsens war, dass ich Haarfärbemittel kaufen sollte, das meiner natürlichen Farbe so nah wie möglich kam, dann einen kleinen Altar für meine persönlichen Lieblingsgötter aufstellen und für ein positives Ergebnis beten sollte.
    Ich war kurz davor, Harry zu befehlen, zu Boots zu rennen, bevor sie zumachten, als ich eine SMS von Michael bekam:
    Ist es okay, wenn ich vorbeikomme, oder bist du mit deinen Masterplänen für die totale Machtübernahme der Dorks beschäftigt?
    Ausnahmsweise entschied ich mich mal dafür, nicht weiter auf sein Zähnefletschen einzugehen. Es war nicht wichtig. Wirklich wichtig war nur, ihn über die Katastrophe, die mir widerfahren war, zu informieren, und ihm einen Link zu dem Haarfärbemittel zu schicken, das er auf dem Weg zu mir bitte schnell besorgen sollte.
    Ich versuchte, Gustav und Harry loszuwerden, bevor Michael eintraf, aber es stellte sich als unmöglich heraus. Harry bestand darauf, dass ich noch alle Stapel, die er gemacht hatte, durchsah und mindestens die Hälfte ins Recycling gab, und Gustav wollte mich zwangsweise mit irgendwelchen grünen Sachen füttern, von denen er schwor, dass es Gemüse sei, die aber schmeckten wie Algenschleim aus einem Gartenteich. Fakt war, als Michael an die Tür klopfte, bearbeiteten sie immer noch meinen letzten, jetzt ehrlich strapazierten Nerv und packten die restlichen Müllsäcke, die hochkant in den Müllschlucker fliegen sollten.
    »Ich bin gerade etwas beschäftigt«, sagte ich zu Michael, als ich die Tür öffnete. »Und mit beschäftigt meine ich, dass ich gerade den grausamen Mord an meinen beiden schwulen Vätern plane.«
    Michael schluckte schwer. »Wenn es jetzt gerade schlecht ist …«
    »Wir wollten gerade gehen«, blaffte Gustav von irgendwo hinter mir und wagte es dann, mich aus der Tür zu schieben. »Aber erst, nachdem wir gesehen haben, wie Jeane mindestens fünf schwarze Müllsäcke in den Müllschlucker geworfen hat.«
    Es war vielleicht nicht ganz so demütigend wie zum

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