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Adrenalin - Iles, G: Adrenalin - The Devil's Punchbowl

Titel: Adrenalin - Iles, G: Adrenalin - The Devil's Punchbowl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Iles
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entstanden sind und in den Achtzigern versiegelt wurden –, aber in den alten Zeiten entdeckte man einige große Felder, und die Stadt genoss einen bemerkenswerten Wohlstand. Etliche texanische Firmen haben noch Investitionen in der Gegend, und da Tom durch einen befreundeten Geologen hat verbreiten lassen, dass J. B. Gilchrist das Zugriffsrecht auf ein in der kommenden Woche zu bohrendes Loch habe, wird die Geschichte der Stadt seine falsche Identität untermauern.
    Walt biegt in die Main Street ein und parkt vor dem Foyer des Eola Hotels. Während er aus dem großen Fahrzeug steigt, entdeckt er mehrere Anhänger, die kreuz und quer auf dem überfüllten Parkplatz abgestellt sind. An die Seiten der meisten sind bunte Ballons gemalt. Hinten auf dem Platz scheinen ein paar Mannschaften Koffer in ihre Kleinlaster zu schieben, statt sie auszupacken, wie Walt erwartet hätte. Er hat den Road Trek mitgebracht, weil er von Tom gewarnt worden ist, dass er während des Festivalwochenendes kein Hotelzimmer finden könne. Aber Walt spürt, dass die Einführungsszene, die er im Foyer zu spielen gedenkt, sich vielleicht doch in Form eines Zimmers bezahlt machen könnte.
    Das Eola ist ein Nobelhotel aus einer versunkenen Epoche, eine große alte Dame, die sogar Walt das Gefühl gibt, wieder jung zu sein. Er nähert sich dem Messingkäfig der Rezeption und nickt dem gestresst wirkenden Empfangschef zu, auf dessen Namensschild BRAD steht.
    »Kann ich Ihnen helfen?«, fragt der junge Mann, ohne Walt in die Augen zu blicken.
    »J. B. Gilchrist. Ich möchte einchecken.«
    »Jawohl, Sir. Haben Sie eine Reservierung?«
    »Natürlich. Gucken Sie auf Ihren Schirm. G-I-L, dann der Name des Herrn. Alles klar?«
    Brad sieht verdutzt aus. »Äh … unter Gil kann ich keinen Gilchrist finden, Sir. Könnte die Reservierung unter einem anderen Namen vorgenommen worden sein?«
    »Wieso unter einem anderen Namen?«, fragt Walt und steigert die Lautstärke, sodass sich ein paar Köpfe umdrehen. »Ich habe nur einen Namen, mein Sohn. Big Jim Gilchrist. Und ich bin nach einer verdammt langen Fahrt wirklich müde. Ich war zufrieden, als ich reinkam. Warum bringen Sie die Dinge nicht in Ordnung, damit ich zufrieden bleiben kann?«
    »Sir, dies ist leider eines der gefragtesten Wochenenden des Jahres, und …«
    Walt bringt den Jungen mit einem vernichtenden Blick zum Schweigen. »Hören Sie, Söhnchen, lassen Sie uns die Formalitäten überspringen und Ihren Boss herholen, damit eine Exekutiventscheidung getroffen werden kann. Hotels haben normalerweise ein, zwei Zimmer einsatzbereit für Fehler wie den, den Sie jetzt machen. Bitten Sie Ihren Boss einfach, eins davon freizugeben, und alles ist bestens.«
    »Mr. Gilchrist, ich glaube, Sie verstehen nicht …«
    »Direktor«, schneidet Walt ihm das Wort ab. »Boss, jefe – können Sie mir folgen? Rufen Sie an, wen Sie anrufen müssen, um die Sache auszubügeln.«
    Walt wendet sich von der Rezeption ab und schreitet auf einen neuen schwarzen Flügel zu, der an eine im Leerlauf dastehende Limousine ohne Chauffeur erinnert. Er hämmert »Chopsticks« in die Tasten, was ihm neugierige Blicke von den Gästen im Foyer einbringt.
    »Mr. Gilchrist?«, ruft Brad. »Sir?«
    Walt hört nicht auf, die Tasten zu bearbeiten, doch er dreht den Kopf zur Rezeption. »Ich wette, Sie haben eine gute Nachricht für mich.«
    »Ja, tatsächlich. Jemand ist unerwartet ausgezogen. Stört es Sie, dass das Zimmer noch nicht aufgeräumt ist?«
    Walt lacht gutmütig. »Söhnchen, bevor ich an die große Kohle gekommen bin, habe ich in Hotels gewohnt, aus denen die Kakerlaken davongerannt wären. Drucken Sie mir einfach ’ne Schlüsselkarte aus. Ich möchte gerne zu einem der Boote runterfahren und ein bisschen Geld verlieren.«
    »Ja, Sir. Sofort.«
    Walt blickt um sich und seufzt ausgiebig. »Scheint ’ne Menge los zu sein in der Stadt. Ist das etwa der Wallfahrtsmonat?«
    »Nein, Sir. Es ist das Ballonfestival. Ihr Zimmer ist nur deshalb frei geworden, weil wir heute Morgen ein Problem mit dem Flug hatten.«
    Walts innerer Wachposten ist alarmiert. »Was für ein Problem?«
    »Na ja, jemand hat auf einen der Ballons geschossen.«
    »Ich bin von den Socken. Jemand gestorben?«
    »Nein, Sir. Aber sie mussten eine Bruchlandung machen. Und der Bürgermeister war in dem Ballon.«
    »Der Bürgermeister?« Walt lacht bellend, während er überlegt. Wenn Penn schwer verletzt worden wäre, hätte Tom ihn angerufen, obwohl das nur für

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