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Adrenalin - Iles, G: Adrenalin - The Devil's Punchbowl

Titel: Adrenalin - Iles, G: Adrenalin - The Devil's Punchbowl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Iles
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den schlimmsten Notfall vorgesehen war. »Kein Scherz? Hat er überlebt?«
    »Es geht ihm gut. Aber sie hatten eine harte Landung.«
    »Er muss jemanden verärgert haben, was? Hat vielleicht die falsche Verfügung herausgegeben. Ich kenne ein paar Bürgermeister, auf die ich auch ganz gern geschossen hätte.«
    »Es sollen Eichhörnchenjäger gewesen sein.«
    »Ich bin von den Socken«, wiederholt Walt. »Fliegen die Ballons morgen?«
    »Ja, Sir. Und Sonntag auch. Aber alle sind nervös, und einige Piloten haben die Stadt verlassen. Das Zimmer, das Sie heute Abend übernehmen, hat einem von ihnen gehört.«
    »Klingt so, als wäre ich dem einsamen Schützen einen Gefallen schuldig. Sonst hätte ich kein Zimmer in diesem feinen Etablissement gekriegt.«
    Der Angestellte schiebt ihm ein Formular zu. »Wenn Sie hier mit Ihren Initialen abzeichnen könnten, und hier auch. Und unten Ihre Unterschrift. Bitte nehmen Sie die Strafe für das Rauchen im Zimmer zur Kenntnis.«
    »Teufel, dann zahle ich am besten jetzt gleich.«
    Brad runzelt die Stirn. »Das sind zweihundertfünfzig Dollar, Mr. Gilchrist.«
    Walt lacht wie ein Mann, für den zweihundertfünfzig Dollar ein Minutenlohn sind; dann unterschreibt er schwungvoll. »Nur ein kleiner Witz, Brad.«
    Als der Empfangschef versucht, das Formular zurückzuziehen, beugt Walt sich dicht an ihn heran. »Sagen Sie, wo ist hier die Action?«
    Brad sieht verwirrt aus. »Die Casinos sind alle hinter dem Kliff. Unser Concierge kann Ihnen bei all Ihren anderen Wünschen helfen, aber er ist im Moment beschäftigt.«
    Walt schiebt eine Hundertdollarnote über den Tisch. »Ich rede von Mädchen, Brad. Wo das Glücksspiel stattfindet, weiß ich, aber das ist nur der halbe Spaß. Ich bin scharf auf eine Farbige. Es ist nämlich eine Weile her. Aber dies scheint der richtige Ort zu sein. Haben sie Mädchen auf den Schiffen?«
    Der Angestellte ist offensichtlich beleidigt, und seine Stimme nimmt einen hochmütigen Tonfall an. »Das weiß ich wirklich nicht, Sir.«
    »Wie ist es mit Hahnenkämpfen? Ich habe gehört, in der Gegend hier finden welche statt. Das ist die Art Action, von der ich rede. Blutsport.«
    Brad richtet sich auf und strafft die Schultern. »Sir, wenn es Ihnen nichts ausmacht … Hinter Ihnen warten noch andere Gäste.«
    Walt reißt den Schein wieder an sich. »Sie haben den falschen Arbeitsplatz, Söhnchen. Der Concierge ist beschäftigt? Haben Sie einen Liftboy? Irgendjemand in diesem Hotel muss doch wissen, was Sache ist.«
    Brads Wangen haben sich gerötet. »Brauchen Sie Hilfe mit Ihrem Gepäck?«
    »Ich brauche einen Pagen, der sich den Hunderter durch ein paar nützliche Informationen verdienen kann. Nichts anderes brauche ich.«
    »Vielleicht kann Ihnen jemand auf den Schiffen helfen.«
    Walt entfernt sich, wobei er laut murmelt: »Hab noch nie von ’nem Pförtner in einer Innenstadt gehört, der nichts über Budenzauber weiß.« Er dreht sich um und ruft: »Lassen Sie eine Flasche Maker’s Mark von der Bar auf mein Zimmer bringen. Sie wissen, was das ist?«
    »Eine ganze Flasche?«
    »Mein Gott, Brad, wo hat man Sie bloß gefunden? Ich möchte Whiskey, und wenn Sie ein hübsches Zimmermädchen haben, soll sie ihn raufbringen.«
    Es gab eine Zeit, in der die Art, wie er sich in den letzten fünf Minuten benommen hat, keinen Hotelangestellten im Süden – und nicht viele in anderen Landesteilen – schockiert hätte. Also ändern die Zeiten sich tatsächlich, denkt Walt. Aber so sehr nun auch wieder nicht. Brad wird sich bei irgendjemandem über den »alten Drecksack« beklagen, mit dem er sich hat herumschlagen müssen, und dann wiederholen, was Walt verlangt hatte. Und bald würde die Kunde, wie die sprichwörtlichen Wellen im Teich, das richtige Ziel erreichen. Er brauchte nur abzuwarten.
    Jeder Angler konnte das bestätigen.

25
    H ast du was zu essen in deinem Rucksack?«, fragt Caitlin. »Ich kann besser nachdenken, wenn ich nicht hungern muss.«
    »Keine Lebensmittel. Entschuldige.«
    Sie geht im Vorratsraum des Natchez Examiner auf und ab und betrachtet eine Abschrift der SMS , die Chief Logan mir gezeigt hat. Dies ist der Text, den Tim kurz vor seinem Tod an Linda Church schickte. Ich habe Caitlin alles geschildert, was ich über den Fall weiß, doch sie bleibt ihrem Charakter treu und schiebt die größeren Fragen beiseite, um sich auf eine unmittelbare Herausforderung zu konzentrieren. Sie ist eine Tüftlerin und geradezu besessen von jeder aktuellen

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