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Adrenalin - Iles, G: Adrenalin - The Devil's Punchbowl

Titel: Adrenalin - Iles, G: Adrenalin - The Devil's Punchbowl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Iles
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Aufgabe.
    »Ich glaube nicht, dass es ein Passwort ist«, murmelt sie vor sich hin. »Es ist zu lang und außerdem unlogisch. Hast du dir diese Internetadresse angesehen: www.thief.com?«
    »Ja. Aber die Site hat bestimmt nichts mit alledem zu tun. Und in der SMS ist kein Dot-com. Wir setzen bloß voraus, dass eines folgen muss.«
    »Was ist wirklich in dem Rucksack?«
    »Eine Pistole und ein Satellitentelefon.«
    Sie blickt auf, um sich zu vergewissern, ob ich scherze. Als sie merkt, dass ich es ernst meine, wendet sie sich wieder der Nachricht zu. »Vielleicht hat die Webadresse noch mehr Bestandteile, und Tim wusste, dass Linda die übrigen Buchstaben kannte. Aber dann werden wir ohne Linda nicht weiterkommen. Jedenfalls nicht sehr leicht.«
    »Es könnte natürlich ein Code sein, aber er ist nicht so einfach, dass ich ihn knacken könnte.«
    »Mag sein«, gibt Caitlin zu. »Allerdings scheinen die dann folgenden Wörter nicht willkürlich zu sein. ›Kill mommy. Squirt too.‹ Aber das ist ja auch nicht der genaue Wortlaut. Sind das wirklich die Buchstaben, die du bei der Polizei gesehen hast?«
    »Ich glaube schon.«
    »Und du meinst nicht, dass Tim versucht haben könnte, seine Frau und sein Kind loszuwerden, um mit dieser Linda durchzubrennen?«
    »Nie im Leben. Das Kind bedeutete ihm alles. Ich wäre erstaunt, wenn sich herausstellt, dass er wirklich eine Affäre mit Linda gehabt hat.«
    »Ich nicht.«
    Caitlin beschreibt einen weiteren engen Kreis im Zimmer und bleibt dann stehen, den Zeigefinger auf dem Zettel. »Weißt du was?« Ihre Stimme ist plötzlich hell vor Aufregung.
    »Was?«
    »Das ist genau das, was es zu sein scheint!«
    »Und zwar?«
    »Eine Textnachricht.«
    »Was meinst du damit?«
    »Einen Moment.« Sie wühlt in ihrer Handtasche und holt einen kleinen flachen Stift und eine Visitenkarte hervor. Nachdem sie beides zur Seite geschoben hat, tippt sie eine halbe Minute lang auf die Tasten ihres Handys. Dann kritzelt sie etwas auf die Rückseite der Visitenkarte, lässt den Stift wieder in ihre Handtasche fallen und reicht mir die Karte mit einem triumphierenden Blick. »Bitte sehr. Das ist deine Nachricht.«
    Ich lese den Text laut vor: »›They know. Run.‹ Das ist es?«
    »Richtig.«
    »Also hat er sie gewarnt, das Schiff zu verlassen.«
    »Ja.«
    »Wie hast du das rausgekriegt?«
    »Das Handy, mit dem Tim seine Nachricht gesendet hat, war im Texterkennungsmodus. Entweder wusste er es nicht oder hatte es vergessen, und er tippte die Nachricht, ohne sich das Display anzusehen. Sonst hätte er gemerkt, was aus seiner Warnung wurde. Hat er sie mit seinem eigenen Handy gesendet?«
    »Ich weiß nicht … ja. Das leuchtet mir übrigens ein. Er wurde im Auto verfolgt und hatte keine Zeit, eines seiner gestohlenen Handys zu benutzen oder auf sein eigenes hinunterzugucken.«
    »Viele Mädchen, die ich kenne, können blind simsen«, sinniert Caitlin. »Aber nicht viele Männer.«
    »Tim konnte es wahrscheinlich.«
    »Aber er hat sie trotzdem nicht rechtzeitig gewarnt?«
    »Ich glaube nicht. Meiner Meinung nach ist Linda Church tot. Oder Schlimmeres.«
    »Was ist schlimmer?« Ich kann beobachten, wie Caitlin sich meine Beschreibung von Tims gefoltertem Körper ins Gedächtnis zurückruft. »Oh. Ist egal.«
    Ich drehe die Visitenkarte um. Zeitgeist Film HD. »Aha. Dein Freund.« Ihre Augen scheinen zu sagen: Verschone mich, aber ich tue es nicht. »Was ist mit dem Knaben los? Was hast du ihm erzählt?«
    »Er muss Interviews in New Orleans machen. Ich nicht.«
    »Erwartet er dich dort?«
    »Eigentlich nicht. Er ging mir auf die Nerven, wenn du’s genau wissen willst.«
    »Und dieses kleine Abenteuer bietet dir einen guten Vorwand, ihn loszuwerden.«
    »Möchtest du nicht, dass ich ihn loswerde?«
    »Ich muss nur sicher sein, dass du drei oder vier Tage hier bist, ohne dass es zu Störungen kommt.«
    »Die Antwort ist ja. Und vergiss nicht, dass meine Hilfe sich schon bezahlt macht. Ich habe einen Code für dich geknackt.«
    »Vielen Dank.«
    »Sollten wir es noch jemandem mitteilen?«
    »Nein.«
    »Dann können wir von hier abhauen und uns etwas zu essen besorgen?«
    »Nicht, wenn du weiter über den Fall reden willst.«
    Sie lächelt mich listig an. »Nur vierzig Sekunden.« Dann verlässt sie den Vorratsraum und kehrt schneller als angekündigt mit einem Chrysler-Schlüsselring zurück. »Der Wagen ist völlig heruntergekommen, aber bestimmt nicht verwanzt. Niemand würde da ohne einen Schutzanzug

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