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Adrenalin - Iles, G: Adrenalin - The Devil's Punchbowl

Titel: Adrenalin - Iles, G: Adrenalin - The Devil's Punchbowl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Iles
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Stücke reißen oder ein Mädchen hinten in einem Wohnwagen schreit, hat er plötzlich nicht mehr Eis, sondern Feuer in den Augen.«
    »Tim.« Ich beuge mich vor und packe sein Handgelenk. »Ich verstehe nicht, was du von mir willst. Wenn du dich weigerst, die Profis einzuschalten, wie sollen wir diesen Verrückten dann stoppen?«
    Ein seltsames Licht erscheint in Tims Augen. »Es gibt nur eine einzige Methode, um solchen Leuten das Handwerk zu legen.«
    »Und welche?«
    »Von innen her.«
    Herrje. Tim hat sich zu viele Krimiserien angeschaut. »Du willst den Typen, den du als leibhaftigen Satan beschreibst, mit einem Abhörgerät fertigmachen?«
    Jessup lacht auf. »Scheiße, nein! Die Kerle nehmen Scanner mit aufs Klo.«
    »Was hast du dann vor?«
    Er schüttelt den Kopf mit kindlicher Hartnäckigkeit. »Das brauchst du nicht zu wissen. Aber Gott hat seine Gründe gehabt, mich in diese Lage zu bringen.«
    Wenn Informanten über Gott reden, schrillt bei mir die Alarmanlage. »Tim …«
    »He, ich erwarte nicht, dass du meinen Glauben teilst. Ich möchte nur, dass du nimmst, was ich dir übergeben werde, und das Richtige tust.«
    Ich fühle mich verpflichtet, ihn von seinem Vorhaben abzubringen, aber hinter dem Wunsch, einen Kindheitsfreund zu schützen, verbirgt sich ein professionelles, zynisches Wissen um die Wahrheit: In Fällen wie diesem können die Männer an der Spitze häufig nur dann verurteilt werden, wenn es einen Zeugen im Inneren der Organisation gibt, der das kriminelle Geschehen direkt beobachtet. Und wer außer einem Märtyrer wäre dazu bereit?
    »Was willst du mir denn übergeben?«
    »Beweismaterial. Einen Pfahl, den wir durch das Herz von Mr. X treiben, und ein Messer, mit dem wir den Kopf des Unternehmens abschneiden. Sag, dass du mir hilfst, Penn. Versprich mir, dass du nicht zurücktrittst. Wir müssen diese Drecksäcke erledigen.«
    Wider besseres Wissen strecke ich den Arm aus und drücke Tims dargebotene Hand. »Okay. Aber du musst Augen im Hinterkopf haben. Und vorne sowieso. Spitzel werden meist dann erwischt, wenn sie einen dummen Fehler machen. Du hast einen langen Weg hinter dir. Sieh zu, dass dir jetzt nichts passiert.«
    Tim schaut mir ins Gesicht. »Klar, ich muss vorsichtig sein. Schließlich habe ich einen Sohn, nicht?« Als wäre ihm plötzlich etwas eingefallen, greift er nach meiner anderen Hand wie ein Pastor, der mich ersucht, Jesus als meinen Erlöser anzuerkennen. »Aber wenn etwas passiert, dann mach dir keine Vorwürfe. Für mich gibt es keine andere Wahl.«
    Deine Frau und dein Sohn wären anderer Meinung, geht es mir durch den Kopf, aber ich nicke.
    Dann sitzen wir stumm und verlegen da wie zwei Männer, die sich über ein unangenehmes Problem ausgesprochen haben und nichts mehr hinzufügen können. Smalltalk ist sinnlos, aber wie können wir uns sonst voneinander verabschieden? Indem wir uns die Handflächen aufschneiden und einen Bluteid schwören wie Tom und Huck?
    »Bist du noch mit der Lady zusammen, die den Buchladen führt?«, fragt Tim schließlich in gezwungen beiläufigem Tonfall.
    »Libby?« Anscheinend ist die Neuigkeit noch nicht bis in Tims Kreise vorgedrungen. »Wir haben uns vor ungefähr einer Woche getrennt. Warum?«
    »Ich habe ihren Sohn in den letzten Wochen einige Male auf der Queen gesehen. Er war high wie ein Drachen. Hat wohl ’nen gefälschten Ausweis, der Junge.«
    Nach allem, was ich heute Abend gehört habe, bringt diese Mitteilung das Fass zum Überlaufen. Ich habe zu viel Zeit und politisches Kapital darauf verwendet, den neunzehnjährigen Sohn meiner früheren Freundin vor Zusammenstößen mit dem Gesetz zu retten. Eigentlich ist er ein anständiger Junge, aber wenn er sein Versprechen gebrochen hat, clean zu bleiben, hält die Zukunft ernste Unannehmlichkeiten für ihn bereit.
    Tim wirkt besorgt. »Hätte ich dir das nicht sagen sollen?«
    »Bist du sicher, dass er high war?«
    Plötzlich kniet Tim sich hin, angespannt wie ein aufgeschrecktes Reh, und hebt die Hand, damit ich schweige. Während sein Blick sich auf eine Stelle jenseits der Mauer richtet, zwischen uns und dem Fluss, sehe ich, was ihn beunruhigt: das Geräusch eines Autos, das die Cemetery Road heraufkommt. Wir lauschen dem Dröhnen des Motors und hoffen, dass er den Dienst versagt … aber das geschieht nicht. Ein schleifendes Quietschen von Bremsen, dann Stille.
    »Er hat angehalten«, zischt Tim. »Direkt unter uns.«
    »Immer mit der Ruhe«, flüstere ich, obwohl mein

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