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Adrenalin - Iles, G: Adrenalin - The Devil's Punchbowl

Titel: Adrenalin - Iles, G: Adrenalin - The Devil's Punchbowl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Iles
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verhindert so etwas. Jeder Quadratzentimeter des Schiffes wird rund um die Uhr durch Überwachungskameras beobachtet und abgehört. Die Kameras werden automatisch gelenkt – aus Vegas, nicht aus Natchez. Ein Kumpel von mir hat mich an einem Abend mal in die Sicherheitszentrale gelassen. Ich konnte beobachten, wie Pete Elliot die Frau seines Bruders in einer Ecke des Restaurants begrapschte.«
    »Den Quatsch brauche ich nicht zu wissen.«
    »Ich sag ja nur …«
    »Worauf willst du hinaus?«
    »Die einzige Methode, die Stadt zu betrügen, besteht darin, dass das Unternehmen die Bruttoeinnahmen zu niedrig ansetzt. Ihr von der Stadt habt einen hohen Betrag vor euch, rechnet euren Anteil aus und hakt nicht weiter nach. Stimmt’s?«
    »So ungefähr. Aber die Glücksspielkommission arbeitet gründlicher. Um wie viel Geld geht es?«
    Jessup lässt sein Feuerzeug aufflackern, betrachtet seinen angesengten Daumen und blinzelt dann in die Flamme, als müsse er eine Integralgleichung lösen. »Nicht sehr viel, wenn man den Monatsumsatz eines Casinoschiffes berücksichtigt. Aber für einen normalen Menschen geht es um eine Menge Kohle.«
    »Okay, aber deine Argumentation hat einen entscheidenden Fehler.«
    »Nämlich?«
    »Das Casino hat keinen Vorteil. Wie sehr es uns auch abzockt, sein Gewinn ist winzig, verglichen mit dem Risiko. Die haben dort unten praktisch eine eigene Druckerpresse. Warum sollen sie die goldene Gans schlachten, nur um zwei zusätzliche Millionen pro Jahr zu klauen? Oder meinetwegen sogar pro Monat?«
    Jessup lächelt. »Jetzt kommst du der Sache näher, Alter. Es ergibt keinen Sinn, oder?«
    »Für mich nicht.«
    »Für mich auch nicht.« Er steckt sich eine weitere Zigarette zwischen die Lippen und saugt daran wie jemand, der unter Wasser durch ein Schilfrohr atmet. »Bis wir uns klarmachen, dass es nicht die Muttergesellschaft ist, die euch beklaut, sondern ein einzelner Typ.«
    »Nur einer? Unmöglich. Casinos überlassen einem Einzelnen nie so viel Macht.«
    Tim stößt eine Rauchwolke aus. »Wer sagt, dass sie ihm überlassen wurde?«
    »Das kann nicht sein, Timmy. Die Casinos tun alles, um eine solche Situation zu vermeiden.«
    »Ja. Und sie sind geschickt, aber sie sind nicht Gott.« Er grinst vergnügt, als rauche er Marihuana und nicht Tabak. »Das Unternehmen setzt einiges über Menschen und Situationen voraus, und dadurch wird es angreifbar.«
    Ich reibe mir das Kinn. Die feinen Stoppeln verraten mir, dass es spät wird. »Offensichtlich hast du einen Verdächtigen. Wer ist es?«
    Tims Selbstgefälligkeit ist wie weggewischt. »Das brauchst du noch nicht zu wissen. Heute Abend ist er noch ›Mr. X‹, okay? Entscheidend ist, dass er lange genug für die Firma gearbeitet hat, um so etwas anzetteln zu können.«
    Ich weiß einiges über die Golden Parachute Gaming Corporation. Aber statt Tim durch Mutmaßungen darüber zu verschrecken, wer der betreffende Manager sein könnte, beschränke ich mich lieber auf das, was er preisgeben will. Vorläufig. »Mr. X steht auch hinter den Hundekämpfen und den Mädchen?«
    »Oh ja. So wird die Queen noch profitabler, und Mr. X macht nebenher ganz schön Kohle.«
    Ich stöhne auf bei dem Gedanken, dass ich Golden Parachute widerwillig umworben und dazu beigetragen habe, die Magnolia Queen nach Natchez zu holen, wodurch ich die Voraussetzung dafür geschaffen haben könnte, meine Heimatstadt mit diesem Virus zu verseuchen. Aber statt mir selbst Vorwürfe zu machen, lasse ich meinen Frust an Tim aus. »Du hast dir eine tolle Woche ausgesucht, um mich zu informieren. An diesem Wochenende finden die Ballonrennen statt. Siebenundachtzig Heißluftballons und fünfzehntausend Touristen, darunter einer, dem ich jeden Wunsch erfüllen muss, damit er seine Recyclinganlage hier bei uns baut.«
    Tim nickt. »Hab in der Zeitung darüber gelesen.«
    »Im Ernst, Tim. Wie soll ich dir helfen, ohne die Identität von Mr. X zu kennen? Wenn ich sie nicht kenne, kann ich nichts unternehmen.«
    Tim saugt wieder an seiner Zigarette, als atme er unter Wasser durch ein Schilfrohr. Immer wenn die Zigarette aufglüht, beobachte ich seine Augen, und was ich dort sehe, erschreckt mich. Das vorherrschende Gefühl ist Furcht, doch darunter mischt sich etwas, das mir wie Hass vorkommt.
    »Was stellst du dir unter Hilfe vor?«, fragt er leise.
    »Was meinst du damit?«
    Sein Blick zuckt nach oben, und er schaut mir in die Augen. »Du hast für einen Bezirksstaatsanwalt in einer

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