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Adrenalin - Iles, G: Adrenalin - The Devil's Punchbowl

Titel: Adrenalin - Iles, G: Adrenalin - The Devil's Punchbowl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Iles
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ausdrücken?«
    »Ich bin Sonderberater beim Heimatschutz.«
    »Das klingt bedrohlich.«
    »Ist aber langweilig, das kann ich Ihnen versichern. Bezirksstaatsanwalt in Houston zu sein ist bestimmt doppelt so aufregend.«
    »Weshalb rufen Sie mich an, Mr. Hull? Und wie sind Sie an diese Nummer gekommen?«
    »Wir haben ein paar gemeinsame Freunde. Die waren so nett, mir Ihre Privatnummer zu geben. Was den Zweck meines Anrufs betrifft: Es handelt sich um Jonathan Sands.«
    »Ich höre.«
    »Also, es ist eine heikle Sache. Jonathan Sands … er hat zurzeit eine wichtige Beziehung zur Bundesregierung.«
    Ich blicke Kelly an und schüttle ungläubig den Kopf. »Sie meinen, er ist ein Spitzel.«
    »Das habe ich nicht gesagt.«
    »Was ist es dann? Wird Sands von der Bundesregierung beschäftigt?«
    »Natürlich nicht.«
    »Ist er ein persönlicher Freund eines Regierungsmitglieds?«
    »Machen Sie sich nicht lächerlich.«
    »Dann ist er ein Spitzel.«
    Hull seufzt. »Mr. Cage, wir haben eine schwebende Ermittlung – eine sehr große und komplexe Ermittlung –, die vor fast drei Jahren begonnen hat und an dem der Heimatschutz und das Justizministerium beteiligt sind. Die Zielperson ist ein chinesischer Staatsbürger namens Edward Po.«
    »Ich weiß, wer Po ist.«
    »Tatsächlich? Jedenfalls spielt Mr. Sands eine bedeutende Rolle für die erwähnte Ermittlung. Ich bin nicht ermächtigt, Ihnen mehr zu sagen, aber in Anbetracht meiner Position sollte es ausreichen.«
    »Leider nicht. Dieses Spiel ist mir nicht neu, Mr. Hull. Ich habe mich mit ein paar ziemlich widerwärtigen Gestalten abgeben müssen, um noch schlimmere Hurensöhne festzunageln. Deshalb kenne ich die Regeln. Aber ich weiß auch, dass man irgendwann eine Grenze ziehen muss. Ein inoffizieller Mitarbeiter hat noch lange keine Lizenz zum Töten.«
    Hull lässt sich mit seiner Antwort Zeit. »Sie waren stellvertretender Bezirksstaatsanwalt in Houston, Texas. Dort hatten Sie mit Verbrechen gegen die nationale Sicherheit der Vereinigten Staaten zu tun.«
    »Diese Kategorie ist in letzter Zeit ausgedehnt worden, um eine Menge Sünden zu verdecken. Soviel ich weiß, ist Mississippi noch Teil der Vereinigten Staaten. Und seine Bürger sind genauso viel wert wie die von Georgetown oder Chevy Chase. Was geschieht mit Sands, nachdem Ihre Ermittlung über Po abgeschlossen ist? Kommt er davon?«
    Hull zögert. »Das ist noch nicht entschieden.«
    »Dann verraten Sie mir: Welche Chance haben Sie wirklich, einen chinesischen Milliardär in einem amerikanischen Bundesgerichtshof festzunageln?«
    »Alles muss irgendwann mal anfangen.«
    »Wollen Sie behaupten, dass jemand im Justizministerium endlich Mumm zeigt?«
    »Mr. Cage, ich brauche Ihre persönliche Zusicherung, dass Sie sich von diesem Moment an nicht mehr einmischen.«
    »Die werden Sie nicht bekommen. Jedenfalls nicht heute Abend.«
    »Ich brauche Sie bestimmt nicht daran zu erinnern, dass Sie keine Vollstreckungsbefugnis haben. Sie sind kein Staatsanwalt mehr.«
    »Daran erinnert mich unser Bezirksstaatsanwalt dauernd. Andererseits bin ich amerikanischer Bürger.«
    »Und das bedeutet?«
    »Wenn Sie vergessen haben, was das bedeutet, Hull, können wir genauso gut einhängen.«
    »Sind Sie nicht ein bisschen naiv, Mr. Cage? Vielleicht sind Sie zu lange nicht mehr in einer Großstadt gewesen.«
    Mein Zorn kocht über. »Scheiße noch mal, haben Sie eine Vorstellung davon, welche Verbrechen Sands hier unten begeht?«
    »Da ich den Lebenslauf des Mannes kenne, kann ich es mir denken.«
    »Meine Schwester wurde vor zwei Stunden beinahe getötet. Der Hurensohn hat Fahrerflucht begangen.«
    »Können Sie beweisen, dass es eine Verbindung zu Jonathan Sands gibt?«
    »Das war kein Zufall. Aber so etwas verblasst neben Entführung und Mord.«
    »Beziehen Sie sich auf den Tod von Timothy Jessup?«
    »Und möglicherweise auf andere.«
    »Versuchen Sie, Ihre persönlichen Sorgen beiseitezuschieben, Mr. Cage, und mir eine Minute lang zuzuhören. Vor knapp über einem Monat sind mehr als zweitausend Menschen in New Orleans ertrunken. Falls die Zahlen, die mir vorliegen, überhaupt einen Aufschluss erlauben, dann werden wir wahrscheinlich weitere ungefähr tausend Leichen finden, und viele werden unentdeckt bleiben. Wenn es also ein paar Hundekämpfe in irgendeinem Kaff in Louisiana gibt, dann können wir keine Zeit darauf verschwenden. Was Prostitution und Glücksspiel angeht, so hatten schon die Behörden in Babylon das gleiche

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