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Adrenalin - Iles, G: Adrenalin - The Devil's Punchbowl

Titel: Adrenalin - Iles, G: Adrenalin - The Devil's Punchbowl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Iles
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Hunde sofort zurück. Damit meine ich Sands, Quinn und sämtliche Schläger, die uns beobachten. Außerdem jede Behörde, die uns belauscht hat, um meine Tochter zu finden, oder aus welchem Grund auch immer. Das alles endet in dieser Sekunde. Ist das klar?«
    Kurzes Schweigen. »Über die spezifischen Punkte kann ich mich nicht äußern, aber ich bin sicher, dass Sie sich von diesem Moment an keine Sorgen mehr um Ihre Angehörigen machen müssen. Niemand weiß besser als ich, dass es schwierig sein kann, mit Sands umzugehen. Wahrscheinlich sind die Dinge ein bisschen aus dem Ruder gelaufen. Vielleicht komme ich bald selbst vorbei, um bei der Bereinigung der Situation zu helfen.«
    »Wenn Sie möchten, dass Ihre Anklage Erfolg hat, rufen Sie mich nicht wieder an.«
    »Sonst noch irgendwelche Drohungen?«
    »Das ist keine Drohung. Was würden Sie davon halten, wenn diese Geschichte überall im Land auf den Titelseiten erscheint?«
    Hull schweigt.
    »Haben wir eine Abmachung?«, frage ich.
    »Also gut«, antwortet er. »Sie kehren zu Ihrem Leben zurück, und wir kümmern uns wieder um die Sicherheit Amerikas. Auf Wiederhören.«
    Ich beende die Verbindung. »Mein Gott, was für ein arroganter Drecksack.«
    »Lasst uns aufbrechen«, sagt Caitlin. »Wie kommen wir zurück?«
    »Ihr beide fliegt im Hubschrauber mit Danny und Carl«, sagt Dad. »Kelly und ich folgen euch im Auto. Wenn Sie einverstanden sind, Kelly. Ich möchte Ihren Arm nicht aus den Augen lassen.«
    »Sicher.«
    »Lasst mich nur den Hundekopf holen und das Haus abschließen«, verkündet Dad. »Dann fahren wir euch rüber zum Helikopter.«
    »Es sind nur zweihundert Meter«, widerspricht Caitlin. »Wir können zu Fuß gehen.«
    Kelly drückt meinen Arm. »Wir sehen uns nachher im Haus.«
    »Bleibst du eine Weile in der Stadt?«
    Kelly zwingt sich zu einem Grinsen, während mein Vater zur Tür geht. »Ich kann es mir nicht leisten, diesen Job zu verlieren. Du bist jetzt mein einziger Arbeitgeber.«
    »Gut. Ich möchte nämlich, dass du Annie aus Texas zurückholst.«
    »Klingt nach einer gemütlichen Beschäftigung.« Kellys Lächeln erlischt. Er deutet an mir vorbei. »Du musst dich um sie kümmern.«
    Caitlin geht bereits in Richtung Hubschrauber. Ich beeile mich, sie einzuholen.
    »Weißt du, was ich seltsam finde?«, sagt sie, als ich neben ihr hergehe.
    »Was?«
    »Zwei Minuten, bevor dieser Anwalt angerufen hat, warst du bereit, Jonathan Sands ohne Warnung zu vernichten. Aber in derselben Sekunde, als der Kerl dir erzählt, dass Sands Gott und dem Vaterland zuliebe ungeschoren davonkommen sollte, ziehst du den Schwanz ein.«
    »Hör zu«, entgegne ich gereizt. »Edward Po ist eine größere Bedrohung für eine größere Zahl von Menschen als Sands. Wenn Po nur erwischt werden kann, indem man Sands gewähren lässt, wird die Regierung genau das tun, um das schlimmere von zwei Übeln auszuschalten. Wenn sich das wie eine faule Ausrede anhört, will ich dir eine kleine Geschichte erzählen. Als Bezirksstaatsanwalt musste ich mal zum Hafen fahren und mir einen Schiffscontainer anschauen, in dem siebenundzwanzig Leichen lagen. Mexikaner, die verdurstet waren. Fünf Familien. Männer, Frauen, Kinder. Stell dir diese Szene mit Chinesen vor, und du kannst dir ein Bild von dem machen, wozu Edward Po aus Profitgründen fähig ist.«
    Caitlin schüttelt den Kopf. »Aber du stützt dich doch nur auf Behauptungen über diesen Mann. Was weißt du wirklich über ihn?«
    »Wir haben Pos Vorgeschichte von Blackhawk erfahren, bevor die Firma Kelly verraten hat. Das Fazit ist, dass Sands, so verrückt er auch sein mag, im Moment unter Schutz steht. Und wenn er sich bedroht fühlt, wird er nicht zögern, meinen Vater, meine Mutter, meine Tochter und sogar dich umzubringen. Es wäre Wahnsinn, ein solches Risiko einzugehen.«

35
    L inda sitzt in der ersten Bankreihe der Kirche, nahe am Holzgeländer. Pastor Simpson hat sich ihr gegenüber niedergelassen, die Hände zwischen den Knien. Er sieht aus wie ein Arbeiter, den man gezwungen hat, zu einer Beerdigung einen Anzug zu tragen, doch wenn man seine Hände fühlt, weiß man, dass er seit Jahren keine schwere Arbeit verrichtet hat. Linda kann sich kaum auf die Worte konzentrieren, die Simpson zu ihr spricht. Sie glüht vor Fieber und hat pochende Schmerzen im Bein, und der Mann, der sie abholen soll, ist um Stunden zu spät.
    »Tut mir leid, dass es so lange dauert«, sagt Simpson zum wiederholten Mal. »Aber nach dem, was

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