Adrenalin - Iles, G: Adrenalin - The Devil's Punchbowl
Fights? Seit langem nicht.«
»Nun, wir können Leuten, die an aufregendere Spiele gewöhnt sind, eine Vielzahl von Aktivitäten anbieten. Ich werde es mir überlegen, und mir wird bestimmt etwas einfallen. Und was die Damen angeht – haben Sie da irgendeine Vorliebe?«
»Ich muss Ihnen sagen, dass mir orientalische Mädchen gefallen. Und Sie scheinen einen gewissen Überschuss zu haben.«
Sands’ Augen flackern.
»Als ich in der Stadt eintraf, dachte ich an ein farbiges Mädchen, aber Ihre jungen Damen erinnern mich ein bisschen an meine Zeit in Korea.«
»Vor kurzem?«
»Nein. Ich meinte 1952-53.«
Zum ersten Mal sieht Sands wirklich interessiert aus. »Sie haben dort gekämpft?«
»Überall am gottverlassenen achtunddreißigsten Breitengrad, gegen die Opas der Nutten, und jede Nacht kam es zu einer neuen Angriffswelle. Ein oder zwei der Halunken hatten am Anfang ein Gewehr in der Hand, und sobald einer von ihnen fiel, hob ein Unbewaffneter das Gewehr auf und stürmte weiter.«
»Eine sehr wirksame Taktik«, kommentiert Sands, »wenn man Personal finden kann, das fanatisch genug ist, sie durchzuführen.«
Walt lacht. »So sind diese schlitzäugigen Soldaten nun mal. Fanatisch. Ich wette, Sie würden keine hundert Amerikaner an der Ostküste finden, die dazu fähig wären.«
»Bestimmt nicht. Wenn ein einziger Amerikaner im Irak stirbt, macht das landesweit Schlagzeilen.«
»Sie sehen wie ein Mann aus, der einige Zeit in Uniform verbracht hat.«
Sands hebt die Schultern. »Zugegeben, als ich jung und dumm war. Aber die wirklichen Kämpfe werden nicht immer in Uniform geführt.«
»Da haben Sie wahrscheinlich recht. Jedenfalls versteht es sich von selbst, dass jeder, der uns durch außerplanmäßige Veranstaltungen unterhält, großzügig entschädigt wird.«
Sands weist das Thema mit einer Handbewegung von sich. »In der Beziehung habe ich keine Sorgen, Mr. Gilchrist.«
»J. B. bitte.«
»Sie wissen natürlich, dass die Ereignisse, von denen wir reden, sowohl in Mississippi als auch in Louisiana illegal sind.«
»Ist nicht fast alles illegal, was die Sache wert ist? So läuft es in diesem Land. Reine Heuchelei, und das seit den Pilgervätern.«
Sands rümpft die Nase und beugt sich vor, womit er subtil anzeigt, dass das Gespräch vorbei ist. »In welchem Hotel wohnen Sie?«
»Im Eola.«
»Wenn Sie vor Ihrer nächsten Reise anrufen, können wir Ihnen gratis eine Suite in unserem Hotel anbieten.«
»Das weiß ich zu schätzen, aber ich habe eine Schwäche für die großen alten Damen. Die Stadtkerne sterben ab, doch die großen Hotels machen weiter, jedenfalls in den guten Städten. Natürlich habe ich nichts dagegen, die Jungs in Ihrem Hotel unterzubringen. Wir können das in den Deal einbeziehen, wenn es hilfreich ist.«
»Dinge wie die Beförderung werden dadurch vereinfacht.«
»Also gut, abgemacht.«
Walt steht auf, denn er will keinen unnötigen Druck ausüben, doch Sands kommt hinter seinem Schreibtisch hervor und fragt: »Sind Sie während dieses Besuchs an etwas Besonderem interessiert? An einem kleinen Test sozusagen?«
»Meinen Sie ein Mädchen? Oder den Kampfsport?«
»Mit den Damen scheinen Sie auch ohne Hilfe zurechtzukommen. Ich dachte an den Sport.«
»Schön, ich hätte nichts dagegen. Ich bleibe noch drei oder vier Tage hier und hatte vor, eines der kleinen Chinagirls besser kennenzulernen. Aber ich bin für alles zu begeistern. Wenn Sie etwas Gutes in petto haben, bin ich dabei.«
Sands schüttelt Walt die Hand und führt ihn lächelnd zur Tür. »Ich bin sicher, dass wir Sie zufriedenstellen können.«
Walt hat in seinem Leben viele Hände geschüttelt, und er kennt das Gefühl großer, gezügelter Kraft: Der Geschäftsführer der Magnolia Queen wäre in der Lage, ein Kartenspiel durchzureißen.
43
K elly und Major McDavitt hatten Annie und meine Mutter am Nachmittag mit dem Hubschrauber aus Houston zurückgeholt, und sie trafen kurz nach neunzehn Uhr in meinem Haus ein. Meine Mutter bestand darauf, für uns zu kochen. Wir versuchten, Kelly zum Essen zu bewegen, aber er vertraute mir an, dass er zur Magnolia Queen fahren wolle, um sich zu überzeugen, dass Sands seinen Teil der Abmachung einhielt. »Ich möchte immer wissen, wo sich meine Feinde aufhalten«, meinte Kelly. Er zeigte sich sichtlich erleichtert, als Dad ihm mitteilte, dass der Tollwut-Test von Sands’ Wachhund negativ verlaufen sei. Dad fügte lachend hinzu, dass Kelly einen Grund zum Feiern
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