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Adrenalin - Iles, G: Adrenalin - The Devil's Punchbowl

Titel: Adrenalin - Iles, G: Adrenalin - The Devil's Punchbowl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Iles
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bemerkt. Ich selbst habe die Eigentümer der Grundstücke überprüft, auf denen Kelly und ich unsere Kajakstopps gemacht hatten, doch beide waren nicht ortsansässig und verpachteten ihr Land an Jagdclubs, ohne zu wissen, was sich dort abspielt.
    Die einzige positive Entwicklung des Nachmittags war die, dass Jewel Washington einen Pfleger im Krankenhaus aufspüren konnte, der ihrer Meinung nach den Memorystick aus Tim Jessups Rektum entfernt hatte, bevor die Leiche zur Autopsie nach Jackson gebracht worden war. Der Pfleger gab dies zwar nicht zu, aber Jewel glaubt, dass er für den richtigen Preis den Mund aufmacht oder bei einem aggressiven Verhör durch die Polizei die Nerven verliert. Ich war noch nicht bereit, Logan zur Verhaftung des Mannes zu raten; stattdessen rief ich Shad an und teilte ihm mit, ich hätte keinen Zweifel mehr, dass er den Memorystick in seinem Besitz habe. Wenn er den Stick zerstöre, würde ich meine Drohung, ihn ins Gefängnis zu schicken, mit allen Mitteln wahr machen.
    Ich habe die Akte über Edward Po mitgenommen, die Peter Lutjens zum Haus meines Vaters geschickt hat, habe wegen Reisekrankheit aber große Mühe, den eng getippten Text unter den Kabinenlichtern zu lesen. Bisher weiß ich nur, dass in der Akte von einem schockierenden Gewirr krimineller Aktivitäten und weltumspannenden Verbindungen die Rede ist. Dazu werden persönliche und psychologische Profile Pos und seiner Mitarbeiter geliefert, neben denen die Blackhawk-Biografie verblasst, die Kelly bei seiner Ankunft bei sich hatte. Immerhin ist mir durch meine begrenzte Beschäftigung mit der Akte bewusst, weshalb William Hull und seine Einsatzgruppe den Verbrecherboss so verbissen verfolgen.
    Wir sind seit Stunden in der Luft, und die Vibrationen des Motors, des Haupt- und Heckrotors sowie die heftigen Böen haben meine Ausdauer erschöpft. Wäre unser Ziel nicht Caitlins Rettung gewesen, hätte ich den Piloten längst gebeten, zum Flugplatz zurückzukehren. Während der ersten halben Stunde versuchte ich selbst, die Angaben auf dem Schirm zu interpretieren, bekam aber schnell Kopfschmerzen davon: Das FLIR -Gerät ist auf »weißglühend« eingestellt, was bedeutet, dass die Bilder, die der Sensor unter dem Hubschrauberbug entdeckt, auf einer Skala von Schwarz bis Weiß gezeigt werden (schwarz ist am kältesten, weiß am heißesten). Ein Reh, das über den Boden läuft, erscheint hellweiß auf schwarz, doch die Bilder, die Kelly sich ansehen muss, sind viel komplexer. Fahrzeuge sind weiß auf und unter der Motorhaube, aber dunkel in der Nähe des Kofferraums. Die meisten Straßen wirken heller als das Land, das sie durchziehen, und Gebäude werden unterschiedlich angezeigt, je nachdem, wie gut beheizt und isoliert sie sind. In mehreren Fällen hat Kelly Hunde in Schuppen entdeckt, indem er sie von der Seite betrachtet hat, doch keine dieser Sichtungen hat etwas Interessantes erbracht. Am schlimmsten ist, dass auch die Vegetation das System beeinträchtigt, sodass Kellys Aufgabe noch schwieriger wird, sobald wir dicht stehende Bäume überfliegen.
    Carl versucht, mich bei Laune zu halten, doch er weiß genau wie ich, dass unsere ursprüngliche Annahme, Caitlin werde im Süden festgehalten, unsere Mission schon vor dem Start zum Scheitern verurteilt hat, wenn sie nur anderthalb Kilometer nördlich von Natchez eingesperrt ist. Diese Annahme hängt mit den Orten zusammen, wo wir auf Indizien für Hundekämpfe gestoßen sind, sowie mit der Insel, auf der Shad Johnson wahrscheinlich selbst bei einem Hundekampf zugegen war. Außerdem liegen die meisten Rotwildlager im Süden.
    »Penn?«, sagt Kelly. »Wir sind ungefähr fünf Kilometer östlich vom Red River. Willst du rüberfliegen und ihn dir schnell angucken?«
    »Wenn wir versuchen, jeden Fluss und Flussarm in Mississippi abzufliegen, haben wir im Nu keinen Treibstoff mehr.«
    »Wir verbrauchen den Sprit ohnehin sehr schnell«, wirft McDavitt ein.
    »Lasst uns am Mississippi bleiben«, entscheide ich. »Am Louisiana-Ufer.«
    »Okay.«
    »Wir sind ziemlich weit im Süden und werden Concordia Parish gleich verlassen«, fahre ich fort. »Vielleicht ist es am praktischsten, in einem Dreißig-Kilometer-Radius um die Stadt zu bleiben. Lasst uns eine Rastersuche am Louisiana-Ufer machen. Wir sollten dicht am Fluss anfangen und uns langsam westwärts bewegen.«
    »Bist du der Meinung, dass sie sich nicht weit von der Stadt entfernen wollen?«, fragt Kelly.
    »Ich glaube, ihnen bleibt

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