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Adrenalin - Iles, G: Adrenalin - The Devil's Punchbowl

Titel: Adrenalin - Iles, G: Adrenalin - The Devil's Punchbowl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Iles
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uns in ein paar Minuten, okay?«
    »Okay.«
    »Nie wieder Quinn – habe ich recht?«
    »Ja. Nie wieder.«
    Caitlin genießt den Schmerz geradezu, als sie die Blechplatte nach oben tritt, sich dann auf den Boden fallen lässt, auf die Fensterbank klettert und sich zusammenkrümmt. Mit einer einzigen geschmeidigen Bewegung streckt sie die Beine, greift nach dem äußeren Dach und zieht sich mit einer gewaltigen Kraftanstrengung durch das Loch. Als sie die kühle Brise im Gesicht spürt, erahnt sie die Freiheit. Während die vier Bully Kuttas sich unter ihr versammeln und sie mit unverkennbarer Tücke beobachten, beugt sie sich ein kleines Stück hinaus und sagt mit leiser Stimme: »Mal sehen, wer klüger ist, Hunde oder Frauen.«

57
    T rotz unserer Begeisterung beim Einsteigen in Danny McDavitts Hubschrauber dauerte es nicht lange, bis wir begriffen, dass die mathematischen Bedingungen der Mission uns trotz der erstklassigen Geräte an Bord des JetRangers zum Verhängnis werden dürften. Selbst wenn wir recht haben mit der Vermutung, dass Caitlin mit ihrem »Rivers«-Hinweis den Mississippi meinte, und wenn wir unsere Suche auf die hundert Stromkilometer zwischen Natchez und DeSalle Island (der Ort des Jagdlagers, wo Shad Johnson sich zusammen mit Darius Jones hatte fotografieren lassen) beschränkten, war unsere Suche mit der nach einem Rettungsboot auf einem kleinen Meer zu vergleichen.
    Im Grunde ist unsere Situation sogar noch schlechter, denn auf dem Meer ginge es darum, ein Boot auf dem Wasser zu sichten. Außerdem hatte ich meine hundert Kilometer in Luftlinie berechnet. Durch den Flug an den gewundenen Flussbiegungen entlang verdoppelt sich die Entfernung, und falls man beide Ufer absucht, verdoppelt sie sich noch einmal. Wenn wir versuchen, mehr als einen Kilometer nach Mississippi oder Louisiana vorzudringen, steigt die Zahl der zu bewältigenden Quadratkilometer ins kaum Messbare.
    Außerdem fliegen wir bei Nacht und müssen Infrarotradar benutzen, um in der Dunkelheit sehen zu können. Da das FLIR alles wahrnimmt, was eine höhere Temperatur als der Erdboden hat, muss Kelly Tausende von Lebewesen ausschließen, die sich unter dem Hubschrauber bewegen oder schlafen. Nur so kann er hoffen, etwas Verdächtiges zu finden. Wir sind bereits sieben Mal gelandet, um Gruppen von Hunden zu überprüfen, die an entlegenen Orten untergebracht zu sein schienen. In nahezu allen Fällen fanden wir uns in Jagdlagern wieder, und einmal hätte ein wütender Grundeigentümer beinahe auf uns gefeuert. McDavitt ist sicher, dass es bereits telefonische Beschwerden gab, und wenn jemand unsere Kennziffer notiert hat, könnte er als Pilot mit ziemlichem Ärger rechnen. Trotzdem hat er nicht darum gebeten, zum Flugplatz zurückkehren zu dürfen. Wie wir anderen weiß er, dass wir Caitlins letzte Chance sein könnten.
    Wir fliegen in fünfhundert Metern Höhe und mit sechzig Knoten, was laut Major McDavitt und Kelly ideal für das FLIR -Gerät ist. Dadurch wird der Hubschrauber aus der »Totmannkurve« herausgehalten – hoch genug, um bei Motorenausfall eine Autorotation vollführen zu können, und niedrig genug für gutes FLIR -Imaging. Außerdem bieten wir auf fünfhundert Metern Höhe und bei Nacht ein schwieriges Ziel für Handfeuerwaffen. Kelly sitzt links im Cockpit; seine Blicke haften auf dem Schirm vor ihm. McDavitt hat den Platz rechts; er hält die Position, wenn Kelly einen genaueren Blick auf irgendetwas werfen will. Ich sitze mit Carl Sims in der Kabine, höre zu, wie Kelly und McDavitt das Gelände unter uns absuchen, und denke über die Ereignisse des Nachmittags nach.
    Kelly ist meinen Anweisungen gefolgt und hat erst Shad Johnsons Haus durchsucht, dann sein Büro, konnte den Memorystick aber nicht finden. Außerdem suchte er auf dem Hof von Ben Lis Haus nach Anzeichen dafür, dass dort vor kurzem etwas vergraben oder ausgegraben worden war. Wiederum ohne Erfolg. Am Ende verbrachte Kelly zwei Stunden mit dem Versuch, sich auf Sands’ und Quinns Fährte zu setzen, da er hoffte, dass einer der beiden ihn zu Caitlin führen könne. Doch während er Jiao häufig zu Gesicht bekam, entdeckte er von den beiden Iren nicht die kleinste Spur.
    Unterdessen hatte ich Chief Logan das Nummernschild überprüfen lassen, das Carl am Sonntagabend durch sein Zielfernrohr gesehen hatte. Es war von einem ähnlichen Fahrzeug auf einem Parkplatz in Baton Rouge gestohlen worden. Der Besitzer des SUV hatte den Verlust noch gar nicht

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