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Adrenalin - Iles, G: Adrenalin - The Devil's Punchbowl

Titel: Adrenalin - Iles, G: Adrenalin - The Devil's Punchbowl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Iles
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Kraft zurückzerrt. Im selben Moment tritt Sands zu, und Kelly stürzt durch die Luke, wobei er Quinn mit sich reißt.
    Sands und ich sind allein.
    Ich bleibe am Fuß der Treppe stehen und ziele mit dem Derringer auf den Rücken des Iren. Er verharrt in der Luke und blickt hinunter aufs Wasser, wo Kelly und Quinn ihren Kampf vermutlich fortsetzen. Ich bin sicher, dass Kelly mit Quinn fertig wird, und bin versucht, zum Hauptdeck zu laufen, doch ich kann Sands nicht mit einem Zünder in der Hand zurücklassen, solange scharfe Ladungen an Bord sind.
    »Zurück!«, brülle ich. »Komm zurück! Wir gehen aufs Hauptdeck!«
    Sands dreht den Kopf und lacht erneut. »Sieh dir die Bildschirme an! Willst du zu Tode getrampelt werden? Willst du unter tausend Menschen ertrinken?«
    Die Monitore flackern, doch ich kann trotzdem erkennen, dass es im Grand Salon von panischen Passagieren, die keine Fluchtmöglichkeit haben, nur so wimmelt. Sands hat recht. Es wäre verrückt, sich jetzt zum Hauptausgang durchschlagen zu wollen. Außerdem ist nicht damit zu rechnen, dass Logan und seine Leute der Menge auch nur ein Mindestmaß an Ordnung aufzwingen können. Ich steige die beiden ersten Stufen hoch, umklammere den winzigen Derringer mit der rechten Hand und ziele so ruhig wie möglich zwischen Sands’ Schulterblätter.
    »Sieh mich an, verdammt noch mal! Gib mir den Zünder!«
    Sands wendet sich von der Luke ab, hebt die rechte Hand und dreht eine kleine Metallbox im roten Licht. »Was hast du denn mit der Erbsenpistole vor? Die musst du schon an meinen Bauch drücken, um sicher zu sein, dass du mich triffst.«
    Ich nehme eine weitere Stufe, und Sands’ Grinsen löst sich auf. Er schaut durch die Luke, flucht und schwenkt wieder zu mir herum.
    »Die erste Ladung war noch gar nichts. An den Ankertauen ist eine Sprengschnur. Ich kann jederzeit den Boden aus diesem Kahn rausbomben. Du könntest mich treffen, aber deine Zuhälterpistole wird mich nicht umbringen. Jedenfalls nicht, bevor ich auf den Knopf gedrückt habe.«
    Komm schon, Kelly, denke ich und wünsche mir, dass der Elitesoldat wie ein Ninja-Mörder zurück durch die Luke schnellt. Schließlich kann der Fluss höchstens einen Meter unter ihr sein.
    »Sie sind weg«, sagt Sands, als könne er Gedanken lesen. »Nun hast du erreicht, was du wolltest, Cage. Du hast uns Sand ins Getriebe gestreut, hast meine Abmachung mit Hull versaut und mich um das Casino gebracht. Jiao hat dir geholfen, stimmt’s? Sie hat den Recorder versteckt.«
    »Wenn du durch die Luke steigst, wird dir ein Scharfschütze den Kopf wegpusten.«
    Sands hält den Zünder fest, kauert sich hin und schaut über den dunkler werdenden Fluss. »Das glaube ich nicht.«
    »Er hat ein Nachtsichtfernrohr.«
    »Oh, davon bin ich überzeugt. Aber wo ist er?«
    »Hubschrauber.«
    »Na gut. Du wirst ihn wegschicken.«
    »Warum sollte ich?« Ich steige eine Stufe höher.
    Sands schwenkt den Zünder wie einen Taser. »Weil ich dieses Miststück versenken werde, wenn du es nicht tust. Ich habe sieben- oder achthundert Geiseln, Kumpel.«
    »Du kannst das Schiff nicht zerstören, solange du noch an Bord bist.«
    Sands antwortet mit einem höhnischen Lächeln und drückt auf die Fernbedienung.
    Die Magnolia Queen dröhnt und bebt wie eine Glocke, die mit einem Schmiedehammer bearbeitet wird. Als der Widerhall nachlässt, übertönen Schreie das Rauschen in meinen Ohren. Ich weiß nicht, ob sie aus den Lautsprechern oder aus anderen Teilen des Casinos kommen, doch ich bin mir sicher, dass Sands das Schiff tödlich verwundet hat.
    »Wenn der vordere Laderaum nicht in sechzig Sekunden versiegelt wird«, sagt er, »geht der Pott auf Grund. Mach den Befehl für deinen Scharfschützen rückgängig, Cage. Ich habe noch zwei Ladungen übrig.«
    Der Kahn schlingert unter meinen Füßen.
    »Okay! Wird gemacht.« Ich hole mein Handy hervor und tue so, als würde ich ein Gespräch führen, aber ich kann nicht zulassen, dass Sands das Weite sucht. Wenn er sieben oder acht Meter vom Rumpf entfernt ist, wird er allein schon aus Hass sämtliche Ladungen in die Luft jagen.
    »Mach den Befehl rückgängig«, wiederholt Sands und mustert den Fluss von der Luke aus. »Ich verschwinde. Du kannst hier bleiben und zusammen mit dem weißen Gesindel und den Niggern sterben, die du so sehr liebst.«
    Walts Derringer speit Flammen, als ich abdrücke.
    In Sands’ Augen spiegelt sich ein Moment der Furcht, doch die Angst wird zu einem Grinsen, als der

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