Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Adrenalin - Iles, G: Adrenalin - The Devil's Punchbowl

Titel: Adrenalin - Iles, G: Adrenalin - The Devil's Punchbowl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Iles
Vom Netzwerk:
»Ich würde schwimmen. Ganz langsam. Alligatoren haben ein Organ, das Vibrationen im Wasser wahrnimmt.«
    QuiNns dunkle Augen sind weit aufgerissen. »Ihr seid verdrahtet, stimmt’s?«, sagt er mit sich überschlagender Stimme. »Ihr wollt ein Geständnis? Gut. Fangen wir mit Jessup an.«
    »Spar dir die Worte«, murmelt Kelly.
    »Einen Moment«, unterbreche ich. »Was war mit Ben Li?«
    Quinn schüttelt wütend den Kopf. »Der Junge hat mich auf dem Boot angegriffen! Die verrückte Linda ist in den Fluss gesprungen, und als ich umgekehrt bin, um sie zu suchen, ist das Schlitzauge durchgedreht. Er hat mich getreten und irgendwelchen Blödsinn geschrien. Ich musste ihn abknallen, damit ich versuchen konnte, Linda zu retten.«
    Caitlin blickt ihn ungläubig an. »Du hast Ben Li getötet, um Linda zu retten? Damit du sie später vergewaltigen konntest?«
    Panik erfüllt Quinns Augen.
    »Hast du eine Ahnung, was sie durchgemacht hat?«, fragt Caitlin. »Sie hat sich deinetwegen aufgehängt.«
    »Genau!«, ruft er. »Sie hat sich selbst umgebracht. Das war kein Mord!«
    »Jetzt reicht’s«, sagt Kelly. »Bringen wir die Sache hinter uns.« Er dreht sich zu Caitlin um, als bräuchte er ihre endgültige Erlaubnis, aber sie lässt Quinn nicht aus den Augen.
    »Linda hat dich angefleht, sie endlich in Ruhe zu lassen. Aber du hast weitergemacht. Sie war krank und hatte Schmerzen. Trotzdem hast du nicht aufgehört.«
    »Ich habe nur Sands’ Befehle befolgt!«
    »Lügner! Er hat dich deshalb verprügelt.«
    »Das war doch nur zum Schein.« Quinn stößt ein hysterisches Lachen aus. »Das hat er getan, falls er dich später freilassen musste. Damit du allen erzählst, was für ein barmherziges Arschloch er ist.«
    Caitlin wendet sich mir zu. Ihre Augen leuchten im Halbdunkel. »Wie lange würde Quinn im Gefängnis sitzen?«
    Ich senke die Stimme. »Das kann ich nicht beantworten, ohne zu wissen, was geschehen ist, und zwar alles.«
    Caitlin schließt die Augen. »Ohne berechtigten Zweifel«, sagt sie rasch. »Das ist der Maßstab für Mord, oder?«
    »Ja.«
    »Er ist schuldig, Penn.«
    »Ich weiß.«
    »Dann fang schon an, du Dreckshure!«, brüllt Quinn und lässt seine Maske der Unterwerfung fallen. »Hör auf, um Vergebung zu bitten. Töte mich, wenn du den Mumm hast!«
    Sie dreht sich um und macht einen Schritt auf ihn zu. »Du meinst, ich würde es nicht tun?«
    »Genau. Dein harter Bursche hier wird es dir abnehmen.« Quinn betrachtet Caitlin boshaft wie ein Onkel mit einem schmutzigen Geheimnis. »Aber warum nennst du ihnen nicht den wahren Grund? Eh? Dein Freund soll nicht wissen, was im Zwinger wirklich passiert ist.«
    Caitlin hebt die Taschenlampe, als wollte sie damit auf ihn einschlagen.
    »Na los«, ruft Quinn grinsend. »Sag’s ihm. Kein Grund, sich zu schämen, du Nutte. Sag ihm, was du für mich getan hast. Nur zu!«
    Als sie schweigt, schaut Quinn mich über ihre Schulter hinweg an. »Sie hat mich wie eine Zehn-Dollar-Hure gelutscht, Cage. Hat überhaupt nicht gezögert. Für ein paar zusätzliche Lebensmittel und Toilettenpapier sind sie zu allem bereit. Geschluckt hat sie es auch …«
    Caitlin wirft die Taschenlampe nach ihm, doch Quinn lenkt sie mit den gefesselten Unterarmen ab.
    »So ist’s fein!«, sagt er lachend. »Meine kleine Wildkatze. Katie hat’s gern scharf, meine Herren.« Er zwinkert mir zu. »Aber das wusstest du ja schon, Herr Bürgermeister.«
    Ich möchte ihm die Faust gegen die Luftröhre schmettern, doch irgendetwas zwingt mich, einfach nur stehen zu bleiben.
    »Oder vielleicht doch nicht?« Quinn dreht sich zu Caitlin um und hebt eine Augenbraue. »Du spielst die Lady für ihn, was? Hab ich recht?« Er lacht bellend, beschreibt Caitlins nackten Körper – zutreffend – und unterstreicht noch einmal, dass sie ihn im Zwinger für gewisse Vergünstigungen sexuell bedient habe.
    Kelly beobachtet Caitlin und mich mit animalischer Wachsamkeit und wartet auf ein Zeichen, dass wir genug haben. Ein Wort von einem von uns würde genügen, um Quinn in den See stürzen zu lassen. Dieses Wissen ist wie eine geladene Pistole.
    Caitlin lässt den Strom der Unflätigkeiten aus Quinns Mund über sich ergehen, doch ihre Hände zittern. Wenn sie eine Waffe hätte, würde sie vielleicht auf ihn schießen. Und da sie weniger als zwei Meter von Quinn entfernt ist, könnte sie ihn wahrscheinlich treffen. Kelly denkt offenbar das Gleiche. Doch Caitlin käme nie darüber hinweg, wenn sie es täte. Wir

Weitere Kostenlose Bücher