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Adrenalin - Iles, G: Adrenalin - The Devil's Punchbowl

Titel: Adrenalin - Iles, G: Adrenalin - The Devil's Punchbowl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Iles
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halbnackten Mann auf den Rücken. Sie befürchtet, dass sein Gesicht verstümmelt ist, aber das ist nicht der Fall. Der Mann ist ein junger Asiate, den sie ein paarmal auf dem Schiff gesehen hat. Ben Li. Sie kennt ihn nur durch Tim. Li arbeitet im Sicherheitsbereich, wo er die Buchhaltung führt. Offiziell ist er als Glücksspielberater verzeichnet, doch seine wirkliche Aufgabe besteht darin, illegale Wunder auf den Computern zu vollbringen, die die Gewinne addieren. Tim fand das nur deshalb heraus, weil Ben einsam ist und Drogen nimmt, um den Schmerz zu lindern. Im Gegensatz zu anderen Angestellten muss Li keinen monatlichen Drogentest über sich ergehen lassen. In den vergangenen zwei Wochen ist Tim sein Lieferant geworden, was Tims Plänen aus irgendeinem Grund entgegenkam. Linda hat erst in der letzten Woche davon erfahren, und sie ist nicht sicher, dass sie es wissen wollte, doch es schien Tim wichtig zu sein, sie zu unterrichten. Es war, als beweise er dadurch – durch Informationen, die zu seinem Tod führen konnten –, wie sehr er sie liebte und ihr vertraute.
    »Weißt du, wer das ist?«, fragt Sands.
    »Ben Li.«
    »Jesses«, flüstert Quinn. »Dieser Arsch Jessup.«
    »Weißt du, welche Arbeit er macht?«
    »Etwas mit Computern – mehr weiß ich nicht. Ich hab’s erst vor zwei Tagen erfahren.«
    Quinn versetzt dem Körper auf dem Fußboden einen brutalen Tritt. Ben Li zuckt nicht einmal zusammen.
    »Ist er tot?«, fragt Linda.
    »Noch nicht«, entgegnet Sands. »Aber bald.«
    In ihrem Nacken bildet sich eine Gänsehaut. Sie versucht, ihr Gewicht zu verlagern, aber die Riemen halten sie am Stuhl fest.
    »Könntest du den Eimer wegbringen?«, bittet sie. »Mir wird schlecht davon.«
    »Erzähl mir von Penn Cage.«
    »Was ist mit ihm?«
    »Für diesen Blödsinn haben wir keine Zeit«, blafft Quinn. »Setz die Fotze unter Strom, damit wir es hinter uns haben. Gib mir fünf Minuten mit der verlogenen Schlampe.«
    »Bitte«, wimmert sie und sucht in der Tiefe von Sands’ Augen nach etwas Menschlichem. »Bitte. Ich sag dir alles, was du wissen willst. Tim ist tot. Welchen Zweck hat es noch, etwas zu verbergen?«
    Sands’ Augen versprechen ihr nichts. »Penn Cage.«
    »Tim ist mit ihm zur Schule gegangen. Er hat ihn angebetet. Nannte ihn den Oberpfadfinder. Für ihn war Penn der Einzige, der immer das Richtige tun würde.«
    »Und was meinte er mit ›dem Richtigen‹?«
    »Deine Verhaftung, nehme ich an. Tim wollte etwas stehlen, mit dem er der Sache ein Ende machen konnte. Er wollte mich nicht einweihen, und ich wollte auch gar nichts wissen. Ich schwöre, dass ich versucht habe, ihm das Ganze auszureden. Aber er war wie ein kleiner Junge und hatte keine Ahnung, worauf er sich einließ.«
    »Verflucht, da hast du den Nagel auf den Kopf getroffen«, sagt Quinn.
    »Mir ist es egal, was du tust. Das weißt du doch. Schließlich habe ich bei einer der Kampfveranstaltungen gearbeitet. Erinnerst du dich? Dort bist du zum ersten Mal auf mich aufmerksam geworden. Aber ich habe keiner Seele davon erzählt. Nie!«
    Sands lächelt tadelnd. »Du hast Timothy davon erzählt.«
    Sie kapituliert und schließt die Augen.
    »Wie oft hat er mit dem Bürgermeister gesprochen?«
    »Nur ein Mal, soweit ich weiß. Gestern Nacht.«
    »Und er wollte ihn auch heute Nacht treffen?«
    »Ja.«
    Sands streckt den blutigen Bolzen aus und berührt ihre Halsgrube mit der Spitze. Schon das kalte Metall scheint sie zu erschrecken. »Noch eine Frage«, sagt er und zieht den Bolzen nach unten über ihre Brust, bis er an ihrer linken Brustwarze verharrt. »Die allerwichtigste.«
    »Welche?«
    »Hat Tim erwähnt, dass er Kopien von dem gestohlenen Objekt gemacht hat?«
    »Nein.«
    Sands lässt das Ende des Bolzens um ihre Aureole kreisen. »Denk nach, Linda. Tim war klüger, als ich gedacht hatte. Und ein kluger Mann dürfte gewusst haben, dass er eine DVD vielleicht nicht vom Schiff hinunterschmuggeln würde. Hat er davon gesprochen, dass er irgendwo eine Kopie verstecken wollte?«
    »Nein. Er hat mir nichts von einer DVD gesagt, weil er mich nicht in Gefahr bringen wollte.«
    Sands lächelt. »Aber er hat dich in Gefahr gebracht, oder?«
    Er lässt den Bolzen auf den Wagen fallen und greift nach einer der Krokodilklemmen. »Halt ihren Kopf fest«, sagt er mit sanfter Stimme.
    Quinn stellt sich hinter den Stuhl und legt ihr den Unterarm so kräftig um den Hals, dass ihr der Atem abgeschnitten wird.
    Sands lässt die Klemme aufklaffen und

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