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Adrianas Nacht

Adrianas Nacht

Titel: Adrianas Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leon von Winterstein
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Kontrahenten einer Straßenschlacht. Weil es Nicole offensichtlich gut gefiel, schlug auch ich ihr in kürzer werdenden Intervallen auf die lieblichen Apfelhälften, zwischen denen mein Kolben arbeitete, als gelte es, alternative Energien zu gewinnen. Nicole begann, als der Höhepunkt in ihr sich entzündete, erst langsam, dann immer schneller mit ihren kleinen Fäusten gegen das Glas zu schlagen. Ich musste sie an den Hüften halten, damit sie nicht nach vorn kippte. Sie schlug und hämmerte und versetzte dabei die große Scheibe so in Schwingung, dass ein dunkles, eindringliches, beinahe bedrohliches Brummen entstand. Und in dem Moment, in dem meine Explosion in ihr auch ihre schon aggressive Wollust zum Bersten brachte, schrie sie gegen die Scheibe trommelnd so hoch und intensiv, dass man fürchten musste, dass das Glas vor uns gleich zerspringen würde und wir ineinander verhakt vom Höhepunkt auf die Straße dort weit unten stürzten. Sie legte die Unterarme gegen die Scheibe, ihren Kopf gegen die Unterarme und entspannte kurz, heftig atmend und ihren Po genießerisch an mir reibend.
    Nach wenigen Sekunden der Stille, ich genoss es noch, ihre kleinen, schwitzenden Brüste in meinen Händen zu halten, richtete sie sich auf, drehte sich zu mir, küsste mich auf den Mund und sagte: »Ach, Leon, du bist wirklich ein Freund, Hase, das genau hab ich gerade gebraucht …«
    Nicole wand sich aus meiner Umarmung, ging zu ihrer Handtasche, holte Hygienetücher heraus, bot auch mir eines an und säuberte sich sorgfältig zwischen den Beinen. Keine Minute, nachdem wir fertig waren, hatte sie auch ihren Slip wieder an und stand an der Tür, damit wir gehen konnten. Als wir heraustraten, drängte sie sich an meine Seite, hakte sich bei mir auf eine altmodische Art unter, legte sachte den Kopf an meine Schulter, und ich hörte noch ein leises, zartes, beinahe verliebtes und gar nicht zu ihr passendes Ach! . Dann wurden wir von der Menge im Club umspült, der inzwischen aus allen Nähten platzte, heiß und feucht, wie wir es waren.
    Nicole und ich versuchten, wieder einen Platz an der Bar zu ergattern, aber dort war es gestopft voll. Also nahm ich sie an die Hand, und wir schlenderten durch den Club. Eine Weile standen wir an der Tanzfläche, dann begann Nicole zu tanzen, und ich schaute ihr zu. Ihr Körper war makellos, jede Muskelpartie in ewigen Stunden im Studio definiert, kein Gramm Fett zu viel zu finden, ihre Haut war nahtlos gebräunt und so zart, dass fast keine Poren zu sehen waren. Ihr Haar mittellang, dezent gesträhnt und fein frisiert mit leichten Wellen und Locken in den Spitzen, nicht einmal jetzt, nach unserem leidenschaftlichen Sex im Hinterzimmer und einigen wilden Tänzen, verlor Nicole ihre Frische, Makellosigkeit und auf eine bestimmte Art Unnahbarkeit. Ihr Körper wirkte, als ob ihre Oberfläche zusätzlich mit unsichtbarem Teflon versiegelt wäre, das allen Schmutz, Schweiß, alle Mühen, alle Ängste von ihr abhielt. Ja, vielleicht war es das! Nicoles Körper war ihr Kapital und ihre Waffe, und sie war in jeder Sekunde bereit, ihn als solche einzusetzen. Für Freunde wie mich als phantastisches Lustsubjekt, für andere als bedrohliche und einschüchternde Perfektion einer Mainstreamschönheit, die auf nahezu alle Männer beängstigend erregend wirkte. Plötzlich sah ich sie an, wie sie nun mit einem jungen Mann tanzte, der sie liebend gern auch sofort hinten im Zimmer sich vorgenommen hätte, dachte an ihren Kokskonsum, und sie tat mir sehr leid in ihrer Einsamkeit da drinnen in ihrem luxuriösen Sportwagenbody.

10.
    Später am Abend stieß ich noch einmal auf Marie. Sie schien, wie ich, die Lust auf diese wilde Party verloren zu haben. Wir stellten uns an die Bar, und sie klagte mir ihr Leid mit der Jobsuche, von ihren letzten Vorsprechen, die teils sehr demütigend gewesen waren, von Castings, auf die sie sich lange vorbereitet hatte und die dann kurzfristig wieder abgesagt wurden. Ich erzählte ihr von Adriana als einer guten Freundin und dass mich die Sache sehr mitnehmen würde und ich keine Ahnung hätte, wie man da etwas tun könne. Marie gefiel meine Art, Anteil zu nehmen, mir gefiel ihre Art, sich auf eine sehr liebenswerte Weise nicht unterkriegen zu lassen und immer weiter an ihrer Karriere, die sie, wie ich fand, absolut verdiente, zu arbeiten. Während wir uns gegenseitig wechselnd bemitleideten und wirklich toll fanden, sah ich Nicole mit zwei anderen Frauen im Hinterzimmer verschwinden.

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