Aegypten
Steine waren gleich groß, aber letztendlich waren sie meist extrem schwer. Manche wogen mehr als zwei Autos.
Die weitverbreitetste Theorie besagt, dass die Steinquader aus den Steinbrüchen zunächst auf dem Nil transportiert wurden. Dann wurden die Steine auf eine Art Sand-Schlitten umgeladen, der bis zur Baustelle gezogen wurden. Von dort wurden die Steine über steile Rampen an den richtigen Platz gezogen oder geschoben.
Um die Pyramide in 20 Jahren fertigzubauen, musste alle zwei Minuten ein Steinblock an seinen Platz gesetzt werden. Daher ist es auch nicht verwunderlich, dass Pharao Cheops schon so früh mit dem Bau seines Grabmals begann.
Während die Pyramide in die Höhe wuchs, wurden in ihrem Inneren Gänge und geheime Kammern angelegt. Pharao Cheops‘ Grabbau war wie ein riesiges Labyrinth gebaut. Damit sollten mögliche Grabräuber in die Irre geführt und die Schätze des Pharao geschützt werden.
Wie wurde man Pharao?
Zuerst einmal musste man einen Vater haben, der Pharao war, ein Junge sein und der älteste Prinz der Familie. Dann konnte man hoffen, nach dem Tod des Vaters selbst Pharao zu werden.
Falls der neue Pharao dann noch ein Kind war, mussten die Amtsgeschäfte von einem älteren Verwandten und dem Führer des Heeres gemeinsam geführt werden, bis der kleine Pharao alt genug war.
Ein Pharao war der mächtigste Mensch in Ägypten und hatte große Verantwortung. Er musste darauf achten, dass die Nahrungsmittel ausreichten und alle genug zu essen hatten. Wenn Hungersnöte herrschten, überwachte er die Verteilung der Vorräte, die vorher eingelagert worden waren. Er musste für Frieden und Gerechtigkeit im Land sorgen. Wenn Ägypten von äußeren Feinden angegriffen wurde, war er für deren Abwehr verantwortlich. Der Pharao wurde selbst als Gott verehrt und kümmerte sich auch darum, dass die anderen Götter ordnungsgemäß verehrt wurden und den Ägyptern wohlgesonnen blieben.
Pharao zu sein, war eine sehr umfassende und schwierige Aufgabe. Dennoch hatten Pharonen häufig Neider und Feinde – oft sogar in der eigenen Familie. Es gab im Laufe der ägyptischen Geschichte immer wieder Verwandte, die mächtig sein und den Thron besteigen wollten und nicht einmal vor Mord zurückschreckten.
Wie lebten Kinder im alten Ägypten?
Die Kinder im alten Ägypten konnten nur in die Schule gehen, wenn sie nicht zu Hause den Eltern helfen mussten. Auch Pepi in unserer Geschichte hilft ja mit seinem Vater gemeinsam, für den Unterhalt der Familie zu sorgen.
Außerdem mussten Eltern den Lehrer für den Unterricht bezahlen. Der Lehrer wurde nicht mit Geld entlohnt, sondern mit Getreide, Brot oder einem Krug Bier. Das konnten sich viele Familien nicht leisten.
Und je mehr Kinder eine Familie hatte, desto weniger Kinder bekamen eine ordentliche Schulbildung. Oft lernten die Jungen und Mädchen nur das, was ihre Eltern ihnen beibringen konnten.
Die Kinder, die tatsächlich Schule besuchen durften, lernten Schreiben, indem sie immer wieder dieselben Texte abschrieben oder laut im Chor lasen. Wenn sie etwas nicht konnten, wurden sie vom Lehrer mit Stockhieben bestraft.
Wenn die Kinder nicht arbeiten oder lernen mussten, durften sie mit ihren Geschwistern und Freunden spielen – Fangen, Verstecken, Tauziehen, Ball – Spiele, die auch heute noch jedes Kind kennt.
Was sind eigentlich Hieroglyphen?
Das sind die alten ägyptischen Schriftzeichen, die wie kleine Bildchen oder Symbole aussehen. Es gibt 5000 verschiedene Hieroglyphen. Die Entschlüsselung war sehr kompliziert, weil ein Zeichen verschiedene Bedeutungen haben kann – je nachdem welches andere Zeichen danebensteht. Zwischen den Wörtern gab es keine Lücken, sodass man nie weiß, wo das Wort endet.
Da es keine Satzzeichen wie Punkt und Komma gab, weiß man nicht, wann ein Satz zu Ende ist. Außerdem durfte man in alle Richtungen schreiben: von links nach rechts, von rechts nach links, von oben nach unten und umgekehrt.
Die Entschlüsselung der Hieroglyphen liegt noch nicht so lange zurück. Im Jahr 1799 wurde ein Stein gefunden, auf dem ein und derselbe Text in drei verschieden Sprachen und Schriften eingeritzt war. Eine davon war Altgriechisch, die die Wissenschaftler damals beherrschten.
Aber erst im Jahr 1822 gelang es dem Franzosen Jean-Francois Champollion die Bedeutung aller Hieroglyphen zu entschlüsseln.
Unglaubliches Pyramiden-Wissen
Die Cheops-Pyramide ist das einzige der legendären Sieben Weltwunder, das heute noch
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