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Aengste verstehen und hinter sich lassen

Aengste verstehen und hinter sich lassen

Titel: Aengste verstehen und hinter sich lassen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cornelia Dehner-Rau , Harald Rau
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dungsverhalten zusammen. Gelingt der Abbau des Vermeidungsverhaltens, so bessert sich in der Folge fast immer die Angstsymptomatik. Aus diesem Grund steht das Vermeidungsverhalten im Mittelpunkt der Angstbehandlung.
    Für viele Betroffene ist es hilfreich, wenn sie ihr eigenes Vermeidungsverhalten möglichst konkret und schriftlich benennen. Dadurch ist es möglich, Veränderungen möglichst gut nachzuvollziehen. Sie sind dann in der Lage, erfolgreiche und weniger erfolgreiche Maßnahmen zu erkennen und Ihren Veränderungsprozess später zu objektivieren.
    Für die schriftliche Protokollierung Ihres Vermeidungsverhaltens schlagen wir vor, dass Sie eine Auflistung erstellen, die ungefähr dem Vorschlag unten auf der Seite entspricht.
Übung 3
Welche Situationen vermeide ich?
    Protokollieren Sie bitte entsprechend der folgenden Beispieltabelle, welche Situationen Sie vermeiden, welche Angst dadurch verringert wird und was passiert, wenn das Vermeidungsverhalten nicht gelingt. Notieren Sie sich auch, wie oft das entsprechende Vermeidungsverhalten vorkommt und wie sehr es Ihre Lebensqualität einschränkt.
    So eine Aufstellung erleichtert es Ihnen, im weiteren Verlauf Ihre Veränderungsziele zu formulieren. Häufig ist es sinnvoll, als konkrete Veränderungsziele den Abbau des entsprechenden Vermeidungsverhaltens zu planen. Für jedes Vermeidungsverhalten können Sie eigene Übungen vorsehen.
Welche Situationen vermeide ich?
Art der Vermeidung
Welche Angst wird durch die Vermeidung verringert?
Wie äußert sich die Angst, wenn das Vermeidungsverhalten nicht gelingt?
Wie häufig kommt das Vermeidungsverhalten vor?
Wie sehr schränkt das Vermeidungsverhalten die Lebensqualität ein? [1] etwas, [5] sehr stark
Ich verlasse meine Wohnung nicht.
Die Angst, auf einmal umzufallen, damit Aufmerksamkeit zu erregen und keine Hilfe zu erhalten.
Wenn ich meine Wohnung verlassen muss, spüre ich schon vorher eine große Aufregung, bin ganz zittrig, habe Gedanken, dass mir etwas passieren könnte, dass ich nicht mehr heimkomme.
täglich
5
Ich fahre nicht mit dem Aufzug.
Die Angst, der Aufzug könnte stecken bleiben und ich könnte in dieser Situation keine Hilfe erhalten, falls ich sie benötige.
Ich fahre seit 5 Jahren nicht mehr mit dem Aufzug. Ich stelle mir vor, dass ich vor Angst sterben würde, wenn ich in einem Aufzug sein müsste.
bei Arztbesuchen, Kaufhäusern (ca. 2-mal pro Woche)
2
Ich gehe nicht unter Leute.
Die Angst, aufzufallen. Andere könnten sehen, wie unsicher ich bin, wie ich zittere und mich ungeschickt verhalte.
Wenn ich mich beobachtet fühle und unter Menschen bin, schwitze ich stark, fühle mein Zittern und frage mich in Gedanken dauernd, was die anderen mir jetzt anmerken könnten und was sie über mich denken.
täglich
4
Ich trinke Alkohol.
Unerträgliche Anspannung, der Körper spielt verrückt.
Wenn ich keinen Alkohol trinke, wird die Angst unerträglich hoch, ich halte es dann gar nicht aus.
3-mal in der Woche
4
Ich muss mich dauernd mit etwas beschäftigen und kann keine Ruhe zulassen.
Gedanken, dass mir oder anderen etwas passieren könnte.
Wenn ich unbeschäftigt und nicht abgelenkt bin, höre ich in mich hinein und habe schlimme Gedanken.
abends
3
Ich vermeide es, alleine zu sein.
Es könnte mir etwas passieren, und niemand ist da, der mit helfen könnte.
Wenn ich (vor allem abends) alleine bin, ist es für mich unerträglich. Ich habe dauernd Angst, dass mir etwas passieren könnte.
2-mal in der Woche
4
Schritt 4
Übungen zum Umgang mit Schwindel
    Viele unter Ängsten leidende Menschen erleben in ihrem Alltag ausgeprägte Schwindelgefühle mit dem Gefühl, das Gleichgewicht zu verlieren und zu stürzen. Aus diesem Grund gehen wir an dieser Stelle kurz auf diese Besonderheit der Angstsymptomatik ein.
    Wenn neurologische Ursachen für Schwindelgefühle ausgeschlossen wurden, verstehen wir Schwindel häufig als eine Symptomatik im Rahmen der Angst. In diesem Fall empfehlen sich spezielle Übungen, um Vermeidungsverhalten zu reduzieren, das mit dem Schwindel verbunden ist. Jemand, der beispielsweise trotz guter Beweglichkeit ständig einen Stock oder Regenschirm mit sich führt, um das Gleichgewicht nicht zu verlieren, hat das Benutzen des Stockes als Vermeidungsverhalten entwickelt. Andere Formen des Vermeidungsverhaltens sind: sofern möglich, direkt an einer Wand oder einer anderen Haltemöglichkeit entlang gehen, jede sich bietende Sitzmöglichkeit nutzen, bei der Auswahl der Sitzgelegenheiten „Halt

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