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Äon

Äon

Titel: Äon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Bear
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erst an.«
    »Wunderbar«, sagte der P.M. »Aber wir dürfen uns nichts vormachen. Wenn die Jarts ihre Offensive frühzeitig beginnen – oder beschließen, wovor uns der Himmel bewahre, ein Tor ins Herz eines Sterns aufzutun –,dann verlieren unsere Gäste jegliche Bedeutung.« Ingle schüttelte den Kopf und piktographierte eine Reihe von Symbolen: eine Mücke, die in einer Protuberanz [xiv] verglüht.

 
50. Kapitel
     
    Unteroffizier Rodenski lag mit dem Rücken an der schwarzen Bibliothekswand. Vor ihm waren Verpackungen und Konservendosen verstreut, die zum kleinen Teil russisch und zum größeren Teil amerikanisch waren. Er schnarchte leise und regelmäßig. Neben ihm hockte Major Garabedian und verzehrte ein amerikanisches Dinner mit Schinken und Bratkartoffeln, das im Rahmen des noch unratifizierten Abkommens aus der vierten Kammer importiert worden war.
    Beim Essen behielt er die amerikanischen Soldaten im Auge, die wenige Dutzend Meter entfernt lagen. Das Zahlenverhältnis war ausgewogen: zehn Russen, zehn Amis, jeweils mit Gewehren bewaffnet, aber ohne Laser. Also kein lautloses Morden.
    Die Gemüter beruhigten sich nur langsam, nachdem die Amerikaner auf Bitten von Rodenski und dem Chinesenpaar eingetroffen waren. Die Bibliothek hatte sich nicht wieder geöffnet; Generalleutnant Mirski, Oberst Vielgorski, Major Belozerski und Major Jazikow und Oberstleutnant Pogodin waren nach wie vor von der Außenwelt abgeschnitten. Zunächst hatte der Verdacht bestanden, die Amerikaner hätten hierbei die Finger im Spiel; Garabedian hatte diesen Verdacht fallengelassen nach mehrstündigen Gesprächen mit Pritikin, Sinowiew und der amerikanischen Zivilchefin Hoffman.
    Niemand wußte, was sich in der Bibliothek zugetragen hatte, obwohl Hoffman eine allzu plausible Theorie unterbreitet hatte, die keinem so recht gefiel. Garabedian, dessen Blick zwischen der unverrückbaren schwarzen Wand und den amerikanischen Soldaten hin und her wanderte, grübelte noch immer über diese Theorie nach.
    Die Zampoliten hätten laut Hoffman versucht, Mirski zu töten. Unabhängig davon, ob es ihnen gelungen sei, hätten sich alle Zu- und Ausgänge der Bibliothek geschlossen, um weitere Gewaltakte zu verhindern und vielleicht Beweise zu sichern.
    Abwarten war die einzige Alternative.
    Es war schon eine Woche vergangen. Mittlerweile war es Garabedian und Peltnew gelungen, ihre Männer zu beruhigen. Die Arbeit am Bau des Lagers in der vierten Kammer war fortgeführt worden. Einige Russen – zweiundfünfzig nach den neuesten Zahlen – hatten einfach das Lager verlassen und sich in die Wälder der vierten Kammer zurückgezogen. Die fünf, die inzwischen gefunden wurden, wiesen keine Unterernährung auf, da es im Wald allerlei Eßbares gab. Drei von den fünfen litten jedoch an den Nachwirkungen eines Schocks, wie ihre Fötushaltung und Verschlossenheit zeigte.
    Amerikanische Psychologen hatten ihre Hilfe angeboten. Ähnliche Fälle waren auch bei den Amerikanern aufgetreten; prominentes Beispiel war Joseph Rimskaya, den es erst vor drei Tagen erwischt hatte. Er war ins russische Hauptlager spaziert, wobei er krampfhaft weinte und ihm Kleidung und Rückenhaut nach einer Selbstgeißelung in Fetzen vom Leib hingen. Man hatte ihn den Amerikanern überstellt. Freilich erachtete Garabedian es nicht für klug, amerikanischen Psychologen russische Soldaten in die Hand zu geben.
    Vor allem aber war er traurig. Wie Mirski und die meisten jungen Offiziere war er ein Teil des neuen russischen Militärexperiments gewesen, das gestartet wurde, um die Probleme in den Griff zu bekommen, die der Kleine Tod als totaler Mißerfolg hervorkehrte. Sie hatten mit ihren Kameraden als Team zusammengearbeitet, nicht in der Ellenbogenmentalität des wiederauflebenden neunzehnten Jahrhunderts. Sie hatten viel erreicht, die Effizienz gesteigert und Alkoholismus, Fahnenflucht und Selbstmord zurückgedrängt.
    Sie waren ein neues Geschlecht gewesen, und ihre Errungenschaften hatten sie zu Kulturhelden gemacht. Die Eroberung der Kartoffel hätte ihnen ungeahnten Ruhm eingebracht; statt dessen waren sie aufgrund irgendeines noch unfaßbaren Irrtums kläglich gescheitert, und ihr Erbe war in Asche aufgegangen.
    Garabedian konnte es den Kameraden nachfühlen, wenn sie in der vierten Kammer auf eine Insel schwammen und sich auf den Waldboden legten und mit triefender Uniform ins Erdreich buddelten.
     
    Der Direktor des Infiniten Hexamon Nexus, Hulane Ram Seija, konnte seinen

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