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Aeon

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Titel: Aeon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Bear
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Sie wissen, dass sie nicht mehr heimkehren können und dass ihre Truppen in den Kammern stark geschwächt sind aufgrund des Gemetzels im Bohrloch.«
    »Ein gottverdammtes Todeskommando war das …«
    »Und hat nicht mal geklappt«, bemerkte Gerhardt grimmig, »uns aber in eine unangenehme Position gebracht. Der Stein ist, was uns betrifft, eine verstöpselte Flasche. Nicht dass wir unbedingt abhauen wollten von hier oder könnten, wenn wir wollten. Ich mache mir halt auch Sorgen wegen SPETSNAZ . Könnten inzwischen in der ganzen zweiten Kammer Mord- und Sabotageanschläge vorbereitet haben und werden binnen einiger Tage einen Weg zu uns finden. Wir haben nicht die Leute, um sie von der dritten oder vierten Kammer fernzuhalten. Sind unangenehme Gesellen, Garry. Fanatisch und bestens ausgebildet. Je länger wir warten, umso schlimmer lassen sie uns zur Ader.«
    »Es herrscht also ein Unentschieden in der zweiten Kammer?«, fragte Lanier, der immer wieder nervös in die Karten blickte.
    »Überall. Es bewegt sich nichts, es geht nichts voran – bis auf die Verlustzahlen.«
    »Glaubst du, die wissen das? Ich meine, werden sie sich das eingestehen?«
    »Sie haben den langen Weg auf sich genommen, was eine langwierige Ausbildung erfordert, sodass anzunehmen ist, dass ihre Offiziere keine Idioten sind.«
    »Wie steht’s mit der Moral?«
    »Wie bei uns murrt keiner.«
    »Wie lange wird’s wohl dauern, bis sie vernünftig werden und zuhören?«
    »Mann, Garry, die hören vielleicht auch jetzt zu. Aber sie verständigen sich halt nicht mit uns. Wenn wir unsere Köpfe hochstrecken, schießen sie und umgekehrt.«
    Der Feldwebel stand mit betretener Miene vor seinen Vorgesetzten. Sein Gesicht war verkratzt vom Unterholz. Er salutierte und verbeugte sich in Mirskis Richtung.
    »Oberst, sie haben unsere Antwortsender in den Bohrlöchern gefunden. Wir können mit keiner anderen Kammer mehr Verbindung aufnehmen.«
    »Nun frage ich dich«, sagte Mirski, »ist das ein Zeichen, dass sie die Waffen niederlegen und den Wolf im Schafspferch willkommen heißen wollen?« Garabedian nahm sein Fernglas und suchte die Wälder und Felder zwischen sich und der einen Kilometer entfernten Brücke ab. Dann sah er sich die von Gewehren und Lasern zerballerte und demolierte Brücke an, die allerdings nach wie vor intakt war, und gab das Fernglas zurück.
    »Pawel«, sagte Garabedian, »wir sollten die Brücke sprengen, meinst du nicht auch?«
    Mirski warf seinem stellvertretenden Kommandeur einen abschätzigen Blick zu. »Und wie sollen wir dann über den Fluss kommen? Wir müssen fünfzig Kilometer und mehr zur nächsten Brücke gehen oder schwimmen.«
    »Dann können auch die den Fluss nicht mehr überqueren und aus dieser Kammer keinen Nachschub mehr bekommen …«
    »Nein, aber sie können aus der ersten Kammer Nachschub beziehen. Wir haben keine Ahnung, wie viele sie dort sind.«
    »Wie Kaninchen in der Falle …«
    »Wir lassen die Brücke stehn«, sagte Mirski. »Außerdem können wir es uns kaum leisten, bei einer solchen Verzweiflungstat noch mehr Männer zu verlieren. Oder mit Infrarotvisier abgeknallt zu werden, während wir durch den Fluss schwimmen!«
    »War nur so ’ne Idee«, meinte Garabedian.
    »Es fehlt mir nicht an Ideen, Viktor. Es fehlt mir an Laserkanonen und Artillerie. Es ist anzunehmen, dass es die Zhiguli mit unserer gesamten Artillerie und Ausrüstung nicht ins Bohrloch geschafft hat und nicht mehr schaffen wird, da sie die Besatzung an den Bohrlöchern verstärkt haben, wofür auch spricht, dass sie unsre Antwortsender gefunden haben. Wir können davon ausgehen, dass unser Agent verhaftet und das russische Team ausgeschaltet ist, indem es übergelaufen oder unter Arrest gekommen ist. Und wir können ebenso davon ausgehen, dass die Piloten und Besatzung der Schwertransporter nicht gerade begeistert davon sind, wochenlang draußen rumzuhängen, während wir hier abgeknallt werden.«
    »Was willst du damit sagen, Pawel? Sag ehrlich!« Garabedian lächelte. Mit seinem fliehenden Kinn hatte er Mirski schon immer an einen Stör erinnert.
    »Wir bekommen nicht die nötige Unterstützung.«
    »Glaubst du, dass auf der Erde der Krieg ausgebrochen – und verloren worden ist?«
    Mirski schüttelte den Kopf. »Ich glaube, wir haben ihre orbitalen Systeme ausgeschaltet. Wäre ein ganz schönes Feuerwerk von hier aus …«
    »Pawel, die werden doch ein Feuerwerk im Orbit von einem Holocaust unterscheiden können.«
    Mirski schob das

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