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Aeon

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Titel: Aeon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Bear
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Schlüsselfiguren in diesem Konflikt. Das wissen Sie, Ser Olmy.«
    Olmy piktographierte nicht. »Das ist mir klar, Ser Toller. Aber Sie scheinen nicht zu begreifen. Ser Yates ist nun der ranghöchste Mensch auf Timbl, falls der Präsident abgereist ist.«
    Toller kapierte sofort. »Sie weigern sich, sie herauszugeben? Ich handle im Auftrag des Präsidenten.«
    »Ich weigere mich nicht, alle herauszugeben«, erwiderte Olmy. »Nur zwei werden bei uns bleiben. Den Rest können Sie mitnehmen.«
    Lanier begann zu protestieren, aber Olmy gebot ihm mit einem Blick Schweigen.
    Toller wich einen Schritt zurück. »Ich kann Sie alle von der Torpolizei verhaften lassen.«
    »Sie bluffen, Ser Advokat«, warnte Yates. »Ein Toröffner steht sogar außer Dienst über der Torpolizei. Wer soll bei uns bleiben?«, fragte er, an Olmy gewandt.
    »Mr. Lanier«, erklärte Olmy.
    »Gehören Sie zu den Sezessionisten?«, wurde Olmy von Toller gefragt, der nun kochte vor Wut. Olmy antwortete darauf nicht.
    »Wir behalten Patricia Luisa Vasquez und Garry Lanier«, sagte er. »Die anderen dürfen Sie mitnehmen.«
    »Wir wollen nicht getrennt werden«, wandte Lanier ein, der vortrat, obwohl Heineman ihm beschwichtigend die Hand auf den Arm legte.
    »Es bleibt Ihnen keine andere Wahl«, erklärte Olmy. »Die Zeit belangloser Nettigkeiten ist vorbei, Mr. Lanier. Ich wähle Sie, damit Sie uns mit Miss Vasquez helfen.« Er lächelte vielsagend. »Den anderen wird nichts geschehen.«
    »Wir garantieren für die Sicherheit von allen«, sagte Toller. »Davon ausgenommen sind nur die, die mit Ihnen gehen, Ser Olmy.«
    »Ser Ram Kikura ist ihr Anwalt; sie wird die drei begleiten und ihre Interessen vertreten.«
    Mechanische Werker kamen aus dem Flugzeug und rollten oder schwebten zu Farley, Carrolson und Heineman. »Garry«, sagte Farley verkrampft.
    »Es wird ihnen nichts geschehen«, wiederholte Olmy. »Der Konflikt wird auf anderer Ebene ausgetragen.«
    »Die Thistledown wird gegenwärtig geräumt«, sagte Toller, der damit zu mehr Widerstand anstacheln wollte. »Corprep Rosen Gardner leitet eine Aktion zur Evakuierung des Asteroiden.«
    Olmy nickte, als wäre das selbstverständlich.
    »Was wollen Sie mit Vasquez und Lanier?«, fragte Toller.
    »Bitte kümmern Sie sich nun um die anderen«, erwiderte Olmy. »Die gehen Sie was an.«
    »Unmöglich. Wenn die Nachricht durch den Weg dringt, werden die Tore geschlossen und der Verkehr eingestellt …«
    »Das hatten die Geshel sowieso vor, nicht wahr? Als Einleitung zur Säuberung des Wegs von den Jarts. Das ist die Entscheidung, auf die sich die Konferenz demnächst geeinigt hätte auf Vorschlag des Präsidenten, oder täusche ich mich?«
    Toller blickte nervös zum Hilfstoröffner. »Sie arbeiten diesem … Sezessionisten in die Hand?«
    Yates lächelte lediglich, zog den Halsring von seinem Werkzeugset und piktographierte eine stilisierte Erdkugel, um die sich eine DNS -Kette schlingt.
    Mit einem Kopfschütteln gab Toller den Werkern ein Zeichen, die daraufhin Farley, Carrolson und Heineman zum wartenden Fahrzeug führten. Carrolson war rot vor Zorn. »Wie lange sollen wir uns das noch bieten lassen!«, empörte sie sich.
    »Ich glaube, uns bleibt nichts anderes übrig«, sagte Heineman, der ein langes, ernstes Gesicht machte. »Aus mit Patricias Geburtstagsparty. Pass auf dich auf, Garry!«
    Farley blickte über die Schulter zu Lanier. Tränen strömten ihr übers Gesicht. »Garry?«, rief sie ein letztes Mal.
    »Ihr Hundesöhne«, sagte Lanier zu Olmy und Toller. »Patricia hat recht gehabt. Wir sind weiter nichts als ein Pfand.«
    »Unterschätzt euch nicht«, sagte Toller. Er kehrte zum Flugzeug zurück; die Tordistriktbeamten folgten, während der Frant mit der Diplomatenschärpe zurückblieb. Das Flugzeug hob ab und steuerte den Torempfangsbereich an.
    »Darf ich mich für die Umstände entschuldigen?«, sagte Olmy. »So. Und jetzt müssen wir schleunigst nach eins Punkt drei mal neun. Die Ereignisse überstürzen sich.«
    Wu Gi Me und Chang i Hsing halfen Berensons Soldaten beim Verladen der Kisten mit Ausrüstung und Unterlagen vom Zelt auf den Laster. Ein kalter Wind wehte von der Südkappe herunter und rüttelte an der Zeltleinwand. Bis auf das Schnaufen und die Schritte und Berensons gelegentliches Stöhnen ging die Evakuierung lautlos über die Bühne.
    Sechs metallene Doppelkreuze schwebten drei Meter über der Straße; die roten Lichtpunkte schienen jede Bewegung der Soldaten und

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